Rookie Lando Norris schafft es in die Top-10, Carlos Sainz bleibt in Q1 hängen. Für McLaren endete der Samstag in Melbourne mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Von der Pace des MCL34 ist man positiv überrascht.

Besonders Lando Norris wusste zu überzeugen. Für den Briten kam der Q3-Einzug aber genauso überraschend, wie für den Rest des Fahrerlagers. "Ich habe nicht einmal daran gedacht, dass wir überhaupt ins Q2 kommen", so Norris. "Ich habe bei den Testfahrten und in den Trainings hier in Melbourne nicht eine saubere Runde zusammengebracht. Jetzt im Qualifying war das Gegenteil der Fall."

Norris gibt zu, dass man bei McLaren nach den Testfahrten nicht sehr zuversichtlich für Australien war: "Wir dachten nicht, dass wir da stehen wo wir jetzt stehen. Das Team hat einen guten Job gemacht und wir haben uns auch im Vergleich zum letzten Jahr verbessert." In zu viel Euphorie will der Rookie aber nicht verfallen: "Es wird nicht so sein, dass wir jetzt immer ins Q3 kommen. Es war aber auch keine Eintagsfliege."

Gebrauchter Tag für Sainz

Teamkollege Carlos Sainz startet nur von Platz 18. Am Ende von Q1 fand er sich auf einmal hinter dem strauchelnden Kubica wieder. Der schleppte seinen havarierten Williams nach einem Reifenschaden zurück an die Box.

"Dieses Pech ist unglaublich", so Sainz. "Meine Runde hätte locker für Q2 gereicht, aber dann war Robert mitten auf der Strecke. Ich weiß nicht, ob er etwas anders hätte machen können. Ich habe dabei vier Zehntel verloren und damit wäre ich sicher in den Top-10 gewesen."

Viele Fragezeichen für das Rennen

Für das Rennen rechnet sich Sainz aber gute Chancen aus: "Das Auto ist besser als gedacht. Wir haben Potential, konnten es heute aber nicht zeigen. In Melbourne ist es schwer zu überholen, aber wir denken uns eine gute Strategie aus."

Lando Norris klingt da weniger optimistisch. "Wir haben viele starke Autos um uns herum. Im Vergleich zum Alfa haben wir nicht die Pace. Ich versuche einfach, so viele Leute wie möglich hinter mir zu halten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich aber auch vorne angreifen."

Ein weiteres Fragezeichen besteht für Norris in seiner mangelnden Erfahrung: "Ich bin noch nie ein Formel-1-Rennen gefahren. Selbst in den Tests haben wir keine gesamte Rennsimulation zusammenbekommen. Wir müssen uns auf den Reifenabbau konzentrieren, aber es wird sehr schwer, die Position morgen zu halten."

McLaren: Formel-1-Saisonvorschau 2019: (12:08 Min.)

McLaren: Ziel sind Punkte in Australien

Nach der Qualifikation in den Top-10, sind Punkte McLarens Ziel. "Wir haben zwar noch viel Arbeit vor uns, aber wir wollen ein paar Punkte mit nach Hause nehmen", sagt McLaren-Sportdirektor Gil de Ferran. "Insgesamt war es ein guter Tag. Carlos hatte Pech, aber seine Pace war gut genug."

Ein Sonderlob erhielt Norris: "Wir sind alle sehr glücklich mit Landos Leistung. Er wurde im Laufe des Wochenendes immer stärker. Das Ergebnis ist eine tolle Bestätigung seiner harten Arbeit", so de Ferran. Auch mit der Power von Renault zeigt sich der Brasilianer zufrieden: "Sie haben einen guten Job über den Winter gemacht und uns ein starkes Paket hingestellt."