Die Formel-1-Saison 2019 ist voll in Gang. Nachdem Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Co. in der vergangenen Woche bereits die erste Hälfte der Wintertestfahrten mehr oder weniger erfolgreich absolviert haben, steht auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya jetzt Teil zwei der einzigen Tests vor dem F1-Saisonstart am 17. März in Melbourne, Australien auf dem Programm.

In der zweite Testwoche (26. Februar bis 1. März) wird von Dienstag bis Freitag täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr mit einer einstündigen Mittagspause von 13:00 bis 14:00 Uhr gefahren. Die Zeiten sind also gleich wie in der ersten Woche, nur die Tage andere.

Etwas anders als in der ersten Woche ist auch das Aufgebot an Teams. Nachdem Williams mit zweieinhalb Tagen Verspätung jetzt fahrtüchtig ist, erwartet uns an den Testtagen fünf bis acht in Barcelona durchgängig das volle Aufgebot von zehn Formel-1-Autos. Zehn, nicht zwanzig, weil aus Kostengründen nur ein Bolide je Team gestattet ist.

Formel 1 2019: Bilanz der 1. Testwoche in Barcelona (06:41 Min.)

Die Fahrer müssen sich teamintern also abwechseln. Dies geschieht entweder im Tagesrhythmus oder mit einer Aufteilung in Vormittag und Nachmittag. Die einstündige Mittagspause zwischen den Sessions können die Teams nutzen, um die Autos entsprechend umzubauen. Anders als in der ersten Woche wählt dieses Mal auch Ferrari diese Variante, bei Mercedes ist dieser Ansatz schon traditionell zu erwarten.

Das vollständige und bisher ohne Test- und Simulatorfahrer versehene Line-up aller Teams - sofern verkündet - im Überblick. Nachträgliche Änderungen vorbehalten - zum Beispiel für Fernando Alonso?

Fahrer-Line-up Barcelona-Test II: Wer testet wann?

TeamDienstagMittwochDonnerstagFreitag
MercedesHamilton /
Bottas
Bottas /
Hamilton
Hamilton /
Bottas
Bottas /
Hamilton
FerrariLeclerc /
Vettel
Vettel /
Leclerc
Leclerc /
Vettel
Vettel /
Leclerc
Red BullGaslyVerstappenGaslyVerstappen
RenaultHülkenberg /
Ricciardo
Ricciardo /
Hülkenberg
Hülkenberg /
Ricciardo
Ricciardo /
Hülkenberg
HaasMagnussenGrosjeanMagnussenGrosjean
McLarenNorrisSainzNorrisSainz
Racing PointStrollPerezStrollPerez
Toro RossoAlbonKvyatAlbonKvyat
Alfa RomeoGiovinazziRäikkönenGiovinazziRäikkönen
WilliamsRussellKubicaRussellKubica

Reifen-Raten und Regen-Test bei sonnigem Wetter

Pirelli liefert zu den Formel-1-Wintertests alle fünf 2019 verfügbaren Mischungen. Weil es in dieser Saison nur noch die Bezeichnungen Soft, Medium und Hard und die entsprechenden Farben Rot, Gelb und Weiß gibt, stand der Reifenhersteller für den Test vor einem Markierungsproblem. Um die fünf Mischungen bei drei Namen und drei Farben unterscheiden zu können, hat sich Pirelli aber einen Trick ausgedacht.

Die beiden weichsten Mischungen (C4 und C5) sind rot, der weichere Reifen (C5) hat aber keine Striche zwischen den Pirelli-Logos. Die mittlere C3-Mischung ist gelb, die beiden härtesten Reifen (C1 und C2) sind weiß, wobei am C1-Reifen wie beim C5-Reifen die Streifen fehlen. Schon der erste Test zeigte jedoch: Mit Strich oder ohne lässt sich bei voller Fahrt kaum voneinander unterscheiden.

Die Reifen könnten bei den Testfahren für ein kleines Durcheinander sorgen, Foto: Pirelli
Die Reifen könnten bei den Testfahren für ein kleines Durcheinander sorgen, Foto: Pirelli

Noch offen für die zweite Testwoche der Formel 1 ist nach den traumhaften Witterungsbedingungen der ersten Woche der per Reglement für Regentests vorgesehene Testtag. Weil auch für diese Woche durchgängig bestes Wetter, sprich Sonnenschein, knapp unter 20 Grad Celsius und so gut wie keine Regenwahrscheinlichkeit, vorgesagt sind, muss der Circuit de Barcelona-Catalunya wohl oder über per Tanklaster bewässert werden.

Test-Brennpunkte: Ferrari-Jagd, Rennsimulationen, Williams-Reha

Wie in unserem Format während der Formel-1-Saison, hier auch an dieser Stelle ein schneller Blick auf die heißesten Fragen in der zweiten Testwoche.

Ferrari Maß der Dinge? Der ersten Testwoche drückten Sebastian Vettel und Charles Leclerc mit zwei Bestzeiten gleich zum Start den roten Stempel auf. Die Konkurrenz war beeindruckt, nahezu geschockt von dieser starken Ferrari-Frühform. Zumal der SF90 auch noch schnurrte wie ein Schweizer Uhrwerk. Aber: Mercedes schien allenfalls am letzten Testtag zumindest etwas aufgedreht zu haben, Red Bull im Grunde gar nicht. Was passiert mit diesem ersten Eindruck des Kräfteverhältnisses wenn alle das beliebte 'Sandbagging' sein lassen? Früher oder später müssen die Boliden jedenfalls mal am Limit getestet werden …

Wer beherrscht den Renntrimm? Schlagzeilen-Bestzeiten sind das eine, die wirklich bedeutenden Longruns das andere. In Testwoche zwei geht es traditionell noch einen Schritt weiter. Dann fahren die meisten Teams gleich vollständige Rennsimulationen. Diese liefern den ersten etwas besseren Vergleich, sind so zumindest die Spritmengen weitgehend raus aus der Fragezeichenliste. Bleiben zwar noch immer Motoreinstellungen und Uhrzeit respektive Streckenbedingungen, aber nach Woche zwei werden wir definitiv schlauer sein.

Gelingt die Williams-Reha? Besonders ein Team muss in Woche zwei so richtig Gas geben. Nach zweieinhalb verpassten Tagen holte Williams vergangenen Mittwochnachmittag im Grunde nur seinen verpassten Shakedown nach. Auch am Donnerstag war das Rundenpensum von Kubica und Russell nicht monströs. Hat ein Filmtag am Freitag geholfen? Williams muss in Woche zwei jetzt in jedem Fall jede Menge nachholen und sein Programm komprimieren, will man nicht schon vor Saisonstart fast geschlagen sein.

Formel-1-Testfahrten 2019 im Livestream und Live-Ticker

Erstmals in der Geschichte wurden die Testfahrten sogar per Live-Stream übertragen. In Woche zwei gibt es allerdings keine offiziellen Bewegt-Bilder mehr - daher folgt die altbewährte Rückkehr zur Berichterstattung in reiner Textform, mittels Live-Ticker.

Motorsport-Magazin.com bietet natürlich wie jedes Jahr den beliebten Live-Ticker direkt von der Rennstrecke. Darin gibt es zusätzlich zum Geschehen auf der Strecke zahlreiche Hintergrund-Informationen aus dem Fahrerlager.