Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel: Kurz vor den Fahrzeugpräsentationen kommen die Formel-1-Teams mit ersten Sneak Peeks um die Ecke. Drauf ist meist nicht viel zu erkennen, es gilt lediglich Aufmerksamkeit zu erhaschen und die Fans heiß auf den neuen Boliden zu machen. Beliebte Sneak Peeks sind immer Videos vom ersten Fire-Up, auf denen letztendlich gar nichts zu erkennen ist.

Mercedes hat nun ein erstes Detailfoto veröffentlich, auf dem tatsächlich schon etwas zu erkennen ist. Auf den ersten Blick sieht man darauf vor allem eine eigenartig anmutende Lackierung: Schwarze rundliche Formen, hinterlegt von grüner Farbe auf blauem Grund. Ein wenig erinnert das Muster an eine Lavalampe.

Dazu schreibt das Team: "Silber ist so letzte Saison." Dass Mercedes die Lackierung des Silberpfeils wirklich so gravierend ändert, ist aber eher unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte es sich dabei um eine Tarnlackierung handeln, wie sie auch bei Straßen-Prototypen zum Einsatz kommt.

Die Automobilhersteller haben die unterschiedlichsten Muster entwickelt, um ihre Erlkönige vor neugierigen Blicken zu schützen. So fallen die Autos zwar stärker auf, dafür sind Details der Form kaum zu erkennen.

Red Bull machte sich diese Lackierungen in unterschiedlichen Auswüchsen schon in der Formel 1 zunutze und hat ein ähnliches Spiel auch für die Testfahrten 2019 angekündigt. Gut möglich, dass Mercedes nun nachzieht, um der Konkurrenz möglichst wenig von den aerodynamischen Oberflächen zu zeigen.

Neue Formel-1-Regeln 2019: Reifensensor an Endplatte

Fast noch interessanter sind aber die ersten Technik-Details, die man auf diesem Bild erkennen kann. Mit Bildbearbeitungsprogrammen lässt sich das Teaserfoto nachträglich aufhellen, wodurch Details zum Vorschein kommen.

Dadurch ist unschwer zu erkennen, dass es sich beim Bild um ein Rendering des Frontflügels handelt. Der Flügel wurde in einem CAD-Programm entworfen, das anschließend ein Foto aus den Daten generiert hat.

In der aufgehellten Version sind vier der nun maximal fünf erlaubten Frontflügelelemente zu erkennen. Die ganzen komplexen Aufbauten fallen dem neuen Reglement zum Opfer. Der Flügel auf dem veröffentlichtem Bild wirkt jedoch sehr rudimentär. Ob es sich hierbei um die letzte Version handelt, darf zumindest angezweifelt werden.

Bislang waren die Infrarotsensoren an den Flügel-Aufbauten angebracht, Foto: Sutton
Bislang waren die Infrarotsensoren an den Flügel-Aufbauten angebracht, Foto: Sutton

Interessant ist aber das, was aus der Endplatte wächst: Der Infrarotsensor, der die Oberflächentemperatur des Vorderreifens misst. Der Sensor ist nicht neu, seine Position aber sehr wohl. In der Vergangenheit befand er sich auf den unzähligen Aufbauten auf den Hauptelementen des Frontflügels. Nach deren Aus haben sich die Ingenieure nun offenbar dazu entschieden, den Sensor an der Endplatte zu befestigen.

Allzu lange müssen sich die Fans auf den ganzen Boliden nicht mehr gedulden. Am 13. Februar absolviert das Weltmeisterteam in Silverstone die erste Ausfahrt mit dem neuen Silberpfeil. Auch wenn die nicht öffentlich ist, wird es um 10:00 Uhr des Tages erste Fotos vom Mercedes geben.