Für Kimi Räikkönen endet seine zweite Amtszeit mit der Scuderia Ferrari mit gleich zwei bitteren Enttäuschungen. Sein letztes Formel-1-Rennen für die Truppe aus Maranello beginnt zwar mit Standing Ovations seiner Truppe bei der Fahrt aus der Garage, doch der Abu Dhabi GP 2018 endet für den Finnen wenig später jäh in einem Desaster.

Schon nach sechs Runden muss Räikkönen seinen Ferrari mit einem Elektrik-Problem abstellen. Verzweifelt versucht der Finne, seinen Boliden wieder in Schwung zu bringen. Doch alle Mühe ist umsonst. "Es ist aus", funkt ihm sein Renningenieur. "Der Start war schon komisch, ich konnte die Umdrehungen nicht sehen. Dann habe ich auf der Gegengerade einfach Leistung verloren. Ich wollte es noch in Ordnung bringen, aber dann ist das Auto einfach ausgegangen", schildert Räikkönen später am Abend der Presse sein Leid.

Kimi Räikkönen muss zur FIA-Preisverleihung: Na danke, Jungs!

Doch warum zwei Enttäuschungen? Weil der Finne trotz seines Ausfalls den dritten Platz in der Wertung vor Max Verstappen und Valtteri Bottas behauptete. Das heißt: Räikkönen muss Anfang Dezember zur offiziellen Preisverleihung, der FIA-Gala nach St. Petersburg. Diese Reisestrapazen hatte der Finne bereits am Donnerstag vor dem Wochenende gefürchtet. Jetzt ist der Albtraum also wahrgeworden.

Immerhin die Reisplanung hat Räikkönen sich jetzt schon überlegt. "Es. Es ist ja nicht weit weg von Finnland. Du kannst den Zug nehmen", scherzt Kimi Räikkönen. Trotz Ausfalls und Ferrari-Abschieds extrem gut gelaunt flachst der Finne gleich weiter in Richtung Bottas und Verstappen: "Ich habe zugeschaut: Die Jungs haben da heute im Rennen einen ziemlich schlechten Job für mich gemacht!"

Räikkönen klagt nach vierten Ausfall: Wollte unbedingt gutes Rennen

"Aber nein, es war echt schade. Ich wollte unbedingt ein gutes Rennen und ich denke, wir hatten auch ein gutes Auto. Seb wurde ja Zweiter. Aber leider hatte ich dann dieses Problem. Das gehört zum Racing aber dazu. Insgesamt gehörte es für Räikkönen mit Abu Dhabi in der Saison 2018 nun schon vier Mal dazu. Jede Menge verlorene Punkte also. "Das ist natürlich weit entfernt von ideal", hadert er.

Entsprechend vermag Räikkönen es auch nicht, das Thema selbst bei seiner persönlichen Saisonbewertung auszusparen. "Es war nicht allzu schlecht, hier und da kannst du manches eben immer noch etwas besser machen. Aber Rennen nicht zu beenden, ist eben das Schlimmste", sagt Räikkönen auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Arrivabene: Kimi hatte mehr verdient

Einen Vorwurf strickt der Finne daraus jedoch niemandem: "Es spielt keine Rolle wie oft man Dinge durchgeht. Am Ende kann es immer trotzdem noch passieren." Für den dritten Platz hat es unter dem Strich allerdings auch so noch gereicht. Räikkönens bestes Ergebnis seiner zweiten Ferrari-Ära. "Es ist besser als nichts", kommentiert er typisch trocken. "Kimi hatte mehr verdient", sagt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. Räikkönen nochmal: "Als Team wollen wir natürlich mehr - ich persönlich sowieso. Aber so endet jetzt eben meine Zeit bei Ferrari. Es ist okay."