Lewis Hamilton hat das Finale der Formel-1-Saison 2018 in Abu Dhabi gewonnen. Der Weltmeister kontrollierte auf dem Weg zu seinem elften Saisonsieg ein zu Beginn turbulentes Rennen mit mehreren Gelbphasen souverän. Insgesamt war es sein 73. Sieg in der F1. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wurde Zweiter. Max Verstappen komplettierte im Red Bull das Podium.
Das Rennen begann durch den Überschlag von Nico Hülkenberg zunächst mit einer Schrecksekunde. Während die daraus resultierende Safety-Car-Phase noch keinen Einfluss auf das Renngeschehen nahm, nutzte Mercedes das durch den Ausfall von Kimi Räikkönen ausgelöste VSC für einen frühen Boxenstopp von Hamilton.
Der Weltmeister gab die Führung dadurch zunächst ab. Zwischenzeitlich führte Ricciardo das Rennen an, der seinen Ultrasoft-Startreifen am längsten fuhr. Kurz nach Rennhälfte übernahm Hamilton dann aber wieder die Führung, welche er daraufhin problemlos behauptete.
Dahinter musste Bottas sich den Attacken von Vettel, Verstappen und Ricciardo beugen. Nach 55 Runden komplettierten Vettel und Verstappen somit hinter Hamilton das Podest. Ricciardo verpasste in seinem letzten Rennen für Red Bull das Podest als Vierter knapp. Bottas wurde Fünfter.
Die Punkteränge: Best of the Rest wurde Carlos Sainz, der bei seiner Abschiedsvorstellung für Renault ein starkes Rennen zeigte. Die Top-10 komplettierte Sauber-Pilot Charles Leclerc, gefolgt von Sergio Perez im Force India und dem Haas-Duo Romain Grosjean und Kevin Magnussen. Fernando Alonso verpasste die Punkte in seinem letzten Formel-1-Rennen als Elfter knapp.
Formel 1, WM-Stand 2018: Hülkenberg wird Best of the Rest
Der WM-Stand: Hamilton schließt die Saison nach seinem elften Saisonsieg mit 88 Punkten Vorsprung auf Vettel ab. Räikkönen rettet den dritten Platz knapp vor Verstappen und Räikkönen. Im Mittelfeld setzt sich Hülkenberg am Ende trotz des Unfalls im letzten Rennen durch. Mit 69 Punkten ist der Renault-Pilot Best of the Rest. Alonso wird im letzten Rennen noch von Sainz aus den Top-10 geschubst.
In der Konstrukteurs-WM änderte sich durch das Finale nichts mehr. Leclerc holte für Sauber zwar zum dritten Mal in Folge den siebten Platz, letztendlich reichten diese sechs Punkte aber nicht, um Force India vom siebten Platz zu verdrängen. Die Pinken wären durch bessere Einzelergebnisse ohnehin vor Sauber gelandet, Perez achter Platz ließ in Abu Dhabi aber keine Zweifel aufkommen.
Das Wetter: Der 21. Grand Prix des Jahres startete bei 25 Grad Celsius Außentemperatur, der Asphalt lag im Nachtrennen bei 29 Grad. Kurz nach Rennhälfte sorgten leichte Regentropfen für etwas Verwirrung, das Nass von oben verflüchtigte sich jedoch nach wenigen Minuten wieder und hatte keinen Einfluss auf den Rennverlauf.
Hülkenberg überschlägt sich nach Kontakt mit Grosjean
Die Startphase: Hamilton erwischte von der Pole einen lupenreinen Start und hielt seine Führung vor Bottas. Dahinter hielten Vettel, Räikkönen und Ricciardo ebenfalls ihre Positionen. Verstappen war der große Verlierer des Starts. Der Niederländer fiel von der sechsten auf die zehnte Position zurück. Wie auch an der Spitze verliefen die ersten Kurven auch im Mittelfeld geordnet und diszipliniert.
Im Mittelsektor kam es kurz darauf zu einigen Zweikämpfen. Leclerc ging bei der Anfahrt auf Turn 8 an Ricciardo vorbei, dahinter kam es zwischen Hülkenberg und Grosjean zu einer folgenschweren Kollision. Der Franzose erwischte den Renault in Kurve neun am rechten Hinterrad. Hülkenberg wurde ausgehebelt und überschlug sich mehrfach. Der Emmericher beendete seine Saison 2018 auf dem Kopf, kam aber ohne Blessuren davon.
Räikkönen beendet letztes Ferrari-Rennen mit Defekt
Der frühe Rennverlauf: Die Rennleitung rief aufgrund Bergung von Hülkenbergs Renault das Safety Car auf den Plan. Am Ende der vierten Runde wurde der Grand Prix wieder freigegeben. Hamilton kontrollierte den Restart perfekt und behauptete die Führung mit einer Sekunde Vorsprung auf Bottas. Dahinter änderte sich ebenfalls nichts an der Reihenfolge.
Für Action sorgte wieder das Mittelfeld. Verstappen lieferte sich einen harten Kampf mit dem Force-India-Duo. Dem Red-Bull-Fahrer fehlte offenbar Motorleistung, weshalb seine Überholmanöver immer wieder von den Konkurrenten gekontert wurden. Erst nach drei Anläufen hatte er sich Perez und Ocon endlich entledigt.
Am Ende der sechsten Runde ging Leclerc an Räikkönen vorbei und übernahm Position vier. Der Grund für diesen Positionstausch wurde bald darauf offensichtlich. Räikkönen rollte auf der Start- und Zielgeraden aus und musste sein letztes Rennen für Ferrari mit Leistungsverlust vorzeitig beenden. Die Offiziellen riefen zur Bergung des Autos eine VSC-Phase aus.
Mercedes nutzt VSC-Phase für Hamiltons Strategie
Die VSC-Boxenstopps: Mercedes nutzte die VSC-Phase und holte Hamilton zum Wechsel von Ultrasoft auf Supersoft an die Box. Mit 2,5 Sekunden zeigte die Crew einen sauberen Stopp. Der Weltmeister fiel dadurch jedoch an die fünfte Stelle zurück. Ebenfalls an der Box waren Leclerc und Grosjean, die auch auf Supersoft wechselten. Sie fielen dadurch auf die Plätze 14 und 18 zurück.
Der Rennverlauf nach dem VSC: Der Ferrari mit der Startnummer 7 war nach wenigen Minuten geräumt. In der neunten Runde wurde das VSC aufgehoben. Hamilton ritt sofort die erste Attacke auf Verstappen. Der Red-Bull-Pilot konterte jedoch umgehend und holte sich die vierte Position zurück. Ricciardo fuhr derweil die schnellsten Runden, lag als Dritter allerdings schon vier Sekunden hinter Vettel.
Hamilton sah von weiteren Attacken auf Verstappen ab und ließ sich bis auf drei Sekunden zurückfallen. Der Niederländer schloss wiederum die Lücke zu Ricciardo und begann Druck auf den Teamkollegen zu machen. Die Spitze rückte in der Folge etwas näher zusammen, für Attacken reichte es jedoch nicht.
Ferrari vermasselt Undercut gegen Mercedes
Die Boxenstopps: In der 15. Runde kam Vettel zum Reifenwechsel von Ultrasoft auf Supersoft an die Box. Der Undercut-Versuch von Ferrari ging mit einer Standzeit von dreieinhalb Sekunden allerdings gründlich in die Hose. Der Deutsche kam als Sechster sogar noch hinter Mercedes-Junior Ocon zurück auf die Strecke.
Mercedes reagierte und holte Bottas zum Stopp. Mit zweieinhalb Sekunden blieb der Finne sicher vor Vettel, fiel dafür aber hinter das Red-Bull-Duo und Hamilton auf Platz vier zurück. Verstappen entledigte sich in der 17. Runde seines Hypersoft-Reifens und wechselte ebenfalls auf Supersoft.
Regen in Abu Dhabi
Der weitere Rennverlauf: An der Spitze kontrollierte Ricciardo trotz des mittlerweile schon über 20 Runden alten Reifens weiterhin die Pace. Hamilton und Bottas folgten mit Abständen von deutlich über fünf Sekunden, Vettel und Verstappen lagen dahinter etwas dichter beieinander. Dafür sorgten ab der 23. Runde leichte Regentropfen für rauchende Köpfe in die Strategieabteilungen der Teams.
Der Regen war in seiner Intensität allerdings harmlos, denn die Tropfen verdampften sofort auf dem heißen Asphalt. Marcus Ericsson musste in der 26. Runde sein letztes Rennen für Sauber und vorerst auch in der Formel 1 mit einem Defekt vorzeitig beenden. Der Schwede rollte im Mittelsektor aus.
Hamilton war in der 33. Runde bis auf unter drei Sekunden an Ricciardo herangerückt. Der Australier entledigte sich am Ende dieses Umlaufes seines Ultrasoft-Reifens und wechselte auf Supersoft. Er kam als Fünfter hinter Verstappen zurück auf die Strecke. Weiter vorne gab es zwei Runden später das erste Überholmanöver.
Bottas geht die Luft aus
Bottas verbremste sich im ersten Sektor, woraufhin Vettel ins DRS-Fenster kam. Der Ferrari-Pilot ließ sich nicht zweimal bitten und kassierte den Finnen gleich darauf bei der Anfahrt auf Kurve elf. Bottas war offenbar in Problemen, denn auch Verstappen schloss sofort zum Mercedes auf.
Der Finne leistete sich bei der Anfahrt auf Kurve acht gleich den nächsten Fehler und ließ die Passage nach einem Verbremser gleich ganz aus. Die Stewards schauten sich die Szene an, doch bevor ein Urteil gefällt werden konnte, machte Verstappen kurzen Prozess und drückte sich in Kurve 13 auf die etwas rustikalere Art am Mercedes vorbei und übernahm die dritte Position. Gleich darauf ging auch Ricciardo vorbei.
Bottas ging daraufhin ein zweites Mal an die Box und wechselte von Supersoft zurück auf Ultrasoft. Ohne Positionsverlust kam er mit 24 Sekunden Rückstand als Fünfter zurück auf die Strecke. Vorne waren die Positionen damit bezogen. Vettel lag über vier Sekunden hinter Hamilton, Verstappen und Ricciardo waren ebenfalls in ruhigen Gewässern unterwegs.
Hamilton siegt souverän
Die Schlussphase: Ocon musste in der 46. Runde sein letztes Rennen für Force India mit einem Motorschaden beenden. Der Franzose rollte mitten in der Boxeneinfahrt aus. Eine Gelbphase war diesmal allerdings nicht notwendig. Wenige Minuten später dasselbe Bild bei Gasly. Auch Ocons Landsmann beendete das letzte Rennen für seinen Arbeitgeber Toro Rosso mit einem Motorschaden.
An der Spitze war zu diesem Zeitpunkt alles klar. Hamilton kontrollierte seinen Vorsprung und fuhr schlussendlich einen ungefährdeten Sieg ein. Dahinter landeten Vettel, Verstappen, Ricciardo und Bottas. Alonso kassierte kurz vor Rennende noch eine Zeitstrafe von 15 Sekunden, weil er die Strecke abgekürzt hatte.
Die Top-Facts des Rennens
- Hamilton holt 11. Saisonsieg
- Spektakulärer Unfall von Hülkenberg
- Räikkönen fällt im letzten Rennen für Ferrari aus
- Alonso verpasst Punkte in letztem GP knapp
- Ricciardo entgeht Abschiedspodium für Red Bull
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