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Die erste Anhörung fand um 11:00 Uhr Ortszeit statt, bis 15:40 Uhr (12:40 Uhr deutscher Zeit) wollen die Stewards die eingebrachten Dokumente studieren und dann die Beteiligten noch einmal hören.

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Keine Entscheidung vor Samstag. Wie die FIA mitteilt, wurden seitens beider Teams extrem viele schriftliche Beweise vorgelegt und auch verbal "intensiv" argumentiert. Deshalb haben die Stewards nun derart viel zu tun, dass es frühestens unmittelbar vor dem dritten Training morgen eine Entscheidung dazu geben wird. Später soll im Fahrerlager aber noch Haas-Teamchef Steiner sprechen. Dessen Session wurde wegen jetzt längerer Meeting jedoch erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.

Streit beim letzten Rennen der Formel-1-Saison 2018: Das Haas F1 Team hat in Abu Dhabi einen Protest gegen Racing Point Force India lanciert. Das geht aus den offiziellen Mitteilungen der FIA hervor.

Genaue Details zum Hintergrund des Protests nennt die FIA darin noch nicht, einzig, dass es um die Boliden Nummer 11 & 31, also die Autos von Sergio Perez und Esteban Ocon gehen soll.

Am Freitag ist jetzt für 11 Uhr Ortszeit ein Termin für die Teamverantwortlichen von Haas und Force India bei den Stewards angesetzt. Auch Haas nennt keine Details. Aus einem Statement des Teams geht lediglich hervor, Teamchef Günther Steiner werde in seinem regulären Briefing am Freitag Stellung nehmen. Force India zeigte sich überrascht von dem Protest.

Haas vs. Force India: Geht es um den Preisgeld-Streit?

Eine Vorgeschichte gibt es allerdings zwischen Haas und Force India: Der US-Rennstall stellt sich bereits seit Wochen quer, weil Force India trotz der Übernahme im Sommer durch das Konsortium um Lawrence Stroll dennoch Preisgeld (die reine Antrittsprämie für die Sauson 2018 in Höhe von 30 Millionen US-Dollar) erhalten soll. Haas sieht Racing Point Force India allerdings als kompletten Neueinsteiger in den Sport und deshalb als nicht Preisgeld-berechtigt. Haas selbst hatte bei seinem F1-Einstieg den Regeln entsprechend auch zwei Jahre auf den Sockelbetrag verzichten müssen.

Einem Bericht der Kollegen von 'Auto, Motor und Sport' zufolge soll hier ein Zusammenhang zum Protest in Abu Dhabi bestehen. Bei einem weiteren Meeting von Haas mit F1-Boss Chase Carey zum Thema Force-India-Preisgeld sei einmal mehr nichts herausgekommen, weshalb Haas sich nun zu diesem Schritt genötigt sehe.

Konkret werfe Haas Racing Point Force India jetzt vor, seine Boliden eben nicht selbst gebaut zu haben, weil das eben noch unter der vorherigen Lizenz geschehen sei. Haas erhoffe sich nun, entweder Recht zu bekommen, sodass Force India die Antrittsprämie zurückzahlen muss, oder selbst rückwirkend für die eigenen ersten beiden Jahre in der F1 Nachzahlungen von zwei Mal 30 Millionen Dollar zu erhalten. Weitere Klagen auch zivilrechtlicher Natur seien bereits geplant, so 'AMuS'.

Sollte sich dieser Bericht bestätigen wäre das umso kurioser, weil Ferrari-Partner Haas selbst bekanntlich die eigenen Boliden mit einem ganz besonderen Konzept fertigt. So kommt das Chassis von Dallara und wurde der Haas VF-18 nach starken Performances zu Saisonbeginn bereits mehrfach als Vorjahres-Ferrari bezeichnet.