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Das Positive an Silverstone ist, dass beide Minardi die Zielflagge gesehen haben. Ich bin ziemlich "schwer" ins Qualifying gegangen, daher war das Handling des PS05 nicht optimal. In der Qualifying-Runde hatte ich ziemlich zu kämpfen, um den PS05 auf der Strecke zu halten, die Zeit war dementsprechend durchwachsen.

Für das Rennen hatte ich mir einiges vorgenommen - leider konnte ich meine eigenen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Der Start war nicht wirklich optimal und ab dem ersten Drittel musste ich mich immer auf die schnelleren Autos konzentrieren. Die Überrundungen bringen dich natürlich extrem aus dem Rhythmus und weil man immer von der Ideallinie weg muss, kriegt man auch extrem viel Schmutz auf die Reifen. Eine Überrundung an ungünstiger Stelle kostet dich so bis zu sechs Sekunden, was natürlich ein Wahnsinn ist.

Das Rennen selbst war relativ unspektakulär, für Unruhe sorgte lediglich eine erhöhte Gear-Box-Temperatur, die von meinen Ingenieuren im Rennverlauf beobachtet wurde, aber keine allzu großen negativen Auswirkungen auf die Performance zeigte. Ich ging mit einer Zwei-Stopp-Strategie ins Rennen, den ersten in der 17. Runde für den zweiten ging ich in der 40. Runde an die Box. Natürlich ist es ein Erfolg für das Team, wenn beide Fahrer das Rennen beenden können, aber ich hoffe, wir können in der laufenden Saison doch noch schönere Erfolge feiern.

Ich konnte den Rummel um mein Cockpit gut wegstecken. Ich bin Rennfahrer und muss mich rein auf den sportlichen Part konzentrieren. Bis Hockenheim kann noch sehr viel passieren und jeder der die Formel 1 kennt, weiß, dass sich stündlich alles ändern kann. Im Verlauf meiner bisherigen Karriere habe ich schon viele Schicksalschläge meistern müssen und wurde schon oft von "Insidern" abgeschrieben, aber ich bin gewohnt um meine Erfolge zu kämpfen.