Der ehemalige Formel-1-Pilot Patrick Friesacher ist vom neuen Format der Königsklasse nicht sonderlich begeistert. Der Österreicher absolvierte in der Saison 2005 elf Rennen für Minardi, musste sein Cockpit jedoch nach dem Großen Preis von Großbritannien für den Niederländer Robert Doornbos räumen. Zu Friesachers aktiver Zeit waren die Formel-1-Boliden noch mit V10-Aggregaten ausgestattet und erzeugten einen lauten, druckvollen Sound.

Genau diesen vermisse Friesacher bei den neuen V6-Turboantrieben: "Der Reiz an der Formel 1 ist für mich ein bisschen verloren gegangen", erklärt der 34-Jährige. "Der Motorensound war früher viel lauter."

Doch nicht nur die höheren Dezibel fehlen dem Österreicher: "Heute geht es nur noch ums Benzin- und Reifensparen", kritisiert er die Neuerungen im Reglement wie das Tankverbot und die neuen Reifenregeln. "Ich glaube, die Fahrer sollten so schnell fahren dürfen, wie die Autos auch gehen. Das ist meiner Ansicht nach der Sinn der Formel 1."

Dennoch wäre der ehemalige Minardi-Pilot auch heute noch gerne Teil des Fahrerfeldes. "Die Formel 1 geht mir ab. Aber so, wie sie sich entwickelt, ist nicht der richtige Weg. Da muss sich sicher etwas ändern. Dennoch wäre ich trotzdem gerne dabei." Heute ist Friesacher als Experte am Red Bull Ring "Fahrlehrer" für interessierte Motorsport-Fans, die einmal einen Renault 3.5 auf der Strecke testen möchten.