Gleich mit zwei unterschiedlichen Triebwerkskonfigurationen möchte Cosworth im kommenden Jahr den Motorenmarkt der Formel 1 aufmischen. Während Minardi also weiterhin die diesjährigen V10-Triebwerke einsetzen und folglich in der Drehzahl beschneiden wird, hat die Mannschaft von Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe noch keinen Abnehmer für ihr neues V8-Aggregat gefunden.

Und die Chancen hierfür stehen momentan mehr als schlecht. Denn neben Jordan/MidlandF1 und Williams haben alle Teams ihre Motorendeals bereits abgeschlossen. "Wir verhandeln derzeit mit einigen Teams und müssen sehen wie es läuft", verriet Kalkhoven gegenüber Autosport-Atlas.

Das neue Meisterwerk aus der ehemaligen Ford-Rennmotorenschmiede lobt der Boss verständlicherweise in den allerhöchsten Tönen. "Der V8 ist fertig und läuft mit über 700 PS und 21.000 Umdrehungen auf dem Prüfstand", bestätigt Kalkhoven frühere Aussagen über die Performance des noch käuferlosen Motors.

Angesichts dieser eher düsteren Absatzaussichten für den V8 deutet Kalkhoven sogar ein Ende des F1-Engagements oder einen Wechsel auf andere Zuliefererteile an, beispielsweise von Elektronikhersteller Pi (ebenfalls ein altes Ford-Unternehmen, welches samt Cosworth von Kalkhoven und Forsythe übernommen wurde).

"Es ist hart mit den Herstellern mitzuhalten, die kostenlose Motoren hergeben und viel Support bieten. Deshalb hängt es wirklich davon ab, wie wichtig es ist einen unabhängigen Motorenhersteller in der F1 zu haben oder ob sie ganz in den Händen der Automobilhersteller sein soll."

Bernie Ecclestone wurde von solchen Aussagen bereits wachgerüttelt. "Ich hatte ein Meeting mit Bernie und er war sehr hilfsbereit und lieferte einige kreative Ideen", sagt Kalkhoven. "Wir würden unseren Motor natürlich gerne in der F1 sehen. Aber letztlich kann man nie das Angebot eines Herstellers unterbieten."

Die Zukunft des hoch gelobten Cosworth V8 hängt also davon ab, ob Williams im kommenden Jahr mit BMW, Honda oder eben doch Cosworth an den Start gehen wird. Ansonsten könnte es sein, dass die 21.000 Umdrehungen möglicherweise nur auf dem Prüfstand und nie in einem Rennen ausgenutzt werden.