In den vergangenen Wochen wurde FIA-Präsident Max Mosley von den Medien und vor allem Minardi-Teamboss Paul Stoddart zu einer Art Feindbild Nummer 1 der Teams und Hersteller aufgebaut. Für Renault-Boss Flavio Briatore steht dennoch fest: Die Formel 1 braucht Max Mosley.

Damit ist der Italiener der zweite F1-Teamchef der in den letzten Tagen eine Lanze für den oft kritisierten FIA-Präsidenten bricht. "Max Mosley hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Er ist ein intelligenter, fähiger Mann mit guten Ideen", beschreibt Briatore. "Das heißt nicht, dass alles, was er vorschlägt, perfekt ist. Aber mit seinen wichtigsten Forderungen bin ich grundsätzlich einverstanden."

So sieht Briatore auch die Regelvorschläge für 2008 als das an, was sie sind: Als Vorschläge und Diskussionsgrundlage. "Die Vorschläge müssen bis Jahresende abgesegnet werden, sonst wird der Vorschlag laut Regeln zwangsläufig zu einem Diktat der FIA", so Briatore in der Welt am Sonntag.

Dabei stimmt der Renault-Boss mit dem FIA-Boss in den grundlegenden Punkten und Zielen überein: "Die Zuschauer sind die wichtigsten Leute, wir müssen die Formel 1 sicherer, spannender und günstiger machen." Und dazu brauche die F1 "einen starken FIA-Präsidenten wie Mosley" als Regulator. "Aber wegen der Attraktivität und der Einigkeit der Serie auch Ferrari."

Einen Formel 1 Krieg sieht er deshalb aber nicht. "Wir wissen alle, was die Formel 1 braucht. Wir brauchen Einigkeit, eine starke FIA, die alles überwacht, aber auch für die Teams und Hersteller mehr Geld als bisher. Damit hat die FIA nichts zu tun, höchstens Bernie Ecclestone, der aber nur 25 Prozent der Vermarktungsrechte besitzt. Der Rest gehört den Banken."

Aus diesem Grund möchte man für die Zeit nach 2008 ein System mit der FIA, Bernie Ecclestone und den Herstellern sowie Teams entwickeln. "Dann würde ab 2008 der Zug in eine gemeinsame Richtung fahren."