"Mehr Überholmanöver" stehen laut der FIA-Fanumfrage ganz oben auf der Wunschliste der Formel 1 Zuschauer. Und nachdem Max Mosley am vergangenen Wochenende in einem Interview sogar "Wheel-to-Wheel-Racing" für die Zukunft "garantierte", enthüllte er gestern, wie dies möglich sein und die Teams sowie Hersteller wieder mit ihm versöhnen soll.

Denn nicht nur die Automobilhersteller, sondern auch die Fans wünschen sich High-Tech in der Königsklasse des Motorsports - und im Gegenzug dazu keine Einheitsformel wie sie Mosley zuletzt vorgeschlagen hatte. Deshalb bietet der FIA-Präsident den Herstellern eine Art Turbolader, welcher den Fahrern kurzfristig für rund fünf Sekunden 60 PS mehr zur Verfügung stellen und damit Überholmanöver ermöglichen soll.

Aufgeladen würde dieser moderne 'Turbo-Boost' durch Bremsenergie, die in einer Batterie gespeichert werden soll. "Dieses Konzept wurde von den Autohersteller enthusiastisch aufgenommen", erklärte Mosley. "Wir möchten die versteckte Technologie verschwinden lassen und stattdessen solche einsetzen, die direkten Einfluss (auf den Straßenverkehr, d. Red.) hat."

McLaren-CEO Martin Whitmarsh ist von der Idee jedenfalls vollauf begeistert. "Dies ist jene technische Herausforderung, welche wir gerne annehmen würden", sagt er. "Das ist sicherlich etwas, das wir gerne machen würden."

Die Idee eines so genannten 'Push-to-Pass'-Buttons findet unterdessen in der amerikanischen Champ Car Serie bereits Verwendung und ist auch für die neue A1 Grand Prix Serie sowie die zuletzt verschobene Formula Superfund angedacht.

Wie gut sich ein solches System auf die Überholaction auswirken kann, erlebt der Ex-F1-Pilot Timo Glock derzeit in den USA. "Ich finde das gut!", verriet er uns nach seinem ersten Champ Car Lauf in Long Beach. "Es ist ein Hilfsmittel um die Show zu verbessern, denn sonst würde es in Long Beach wahrscheinlich gar keine Möglichkeit zum Überholen geben." Dann wäre es also wie heutzutage in der Formel 1.