Red Bull war in Spa-Francorchamps früh klar, dass Max Verstappen und Daniel Ricciardo gegen die Übermacht von Ferrari und Mercedes im Rennen keine Chance haben würden. Hinzu musste sich die dritte Kraft unter den Formel-1-Teams im Grid hinter Force India und Haas anstellen. Zumindest Verstappen feierte am Ende vor den zahlreich erschienenen niederländischen Fans einen kleinen Erfolg. Teamkollege Ricciardo hingegen erlebte einen Sonntag zum Vergessen.

"Nachdem ich in der Vergangenheit hier in Spa ein bisschen Pech hatte, bin ich sehr glücklich endlich auf das Podest gefahren zu sein", so Verstappen angesichts seines dritten Platzes vor beinahe schon heimischer Kulisse. Der 20-Jährige war dem Startchaos entkommen und hatte sich danach an Grosjean und den beiden Force India von Ocon und Perez vorbeigearbeitet.

"Ich wusste, dass ich bei den Force India Geduld haben musste. Wir hatten die Pace um vorbeizukommen, aber sie waren auf den Geraden immer noch verdammt schnell. Ich dachte, dass ich mit offenem DRS einfach vorbeifahren könnte, aber es war dann doch etwas schwieriger als erwartet", erklärt Verstappen, der erst in der zehnten Runde hinter Hamilton und Vettel auf die dritte Position vorrückte.

Verstappen allein in Spa: Einsames Rennen hinter Vettel und Hamilton

Zu diesem Zeitpunkt lag er aber bereits 15 Sekunden hinter dem Spitzenduo. "Es war danach ein einsames Rennen", so Verstappen, der nur nach den Boxenstopps der Spitze einmal kurz mitspielen durfte. Die Rundenzeiten sahen aber trotzdem nicht allzu schlecht aus. "Es war gut danach zu pushen und etwas zu lernen, auch wenn es für mich nicht mehr viel Action gab."

Am Ende stand der dritte Platz für den im belgischen Hasselt geborenen Verstappen. 2016 hatte er aufgrund einer Startkollision nur einen kurzen Auftritt auf der Ardennenachterbahn, vergangenen Saison fiel er mit einem Defekt aus. "Es ist immer schön auf dem Podium zu sein, aber hier in Spa mit so vielen niederländischen Fans ist es wirklich etwas Besonderes", freute er sich.

Ricciardo wird Opfer des Startunfalls und beendet Räikkönens Rennen

Keinen Grund zur Freude hatte hingegen Daniel Ricciardo. Der Australier zählte in der ersten Kurve zu den Opfern von Bowlingspieler Hülkenberg. "Mein Heckflügel wurde mehr oder weniger abgerissen", so Ricciardo, der von Alonsos herumfliegendem Boliden getroffen wurde. Dadurch zerstörte er unfreiwillig Kimi Räikkönens Rennen. "Ich spürte einen Schlag von hinten und kann mich nur daran erinnern, wie ich Kimi ins Heck krachte", so der 29-Jährige.

Räikkönens Ferrari erlitt neben eines Plattens auch Schaden am Unterboden und am Heckflügel. "Ich entschulde mich bei Kimi, falls sein Ausfall meine Schuld gewesen sein sollte, aber es begann alles hinter mir mit dieser Kettenreaktion", so Ricciardo. Die Red-Bull-Mechaniker flickten seinen RB14 zwar notdürftig wieder zusammen, doch ein zählbares Resultat war danach außer Reichweite.

Red Bull stellt Ricciardos Auto ab: Keine Aussicht auf Resultat

"Die Mechaniker haben versucht mich mit einem neuen Heckflügel wieder rauszuschicken, bevor wir eine Runde verlieren. Das haben wir leider gerade so nicht hinbekommen, aber sie taten alles was sie konnten", sagt Ricciardo, der letztendlich zwei Runden Rückstand aufwies. "Nach dem Wechsel des Heckflügels hatte das Auto immer noch Beschädigungen. Wir überholten ein paar Autos, aber wir waren nicht wirklich schnell und fuhren eigentlich nur."

Im letzten Renndrittel entschied sich das Team, das Auto abzustellen. "Wir konnten nicht bis zum Ende weiterfahren und auf irgendetwas hoffen. Also entschieden wir 14 Runden vor Schluss, etwas Laufleistung bei Motor und Getriebe zu sparen", erklärt er seinen Ausfall. "Wir mussten die Entscheidung so treffen und das Auto abstellen, denn es wäre sowieso nur ein 16. Platz oder so für Daniel geworden", so Teamchef Christian Horner.