Sebastian Vettel startet beim Belgien GP 2018 in Spa von Platz zwei. Nachdem es am Samstag auf der Ardennenachterbahn lange nach einer Ferrari-Dominanz aussah, begann es just vor dem finalen Qualifikations-Segment zu regnen. Im feuchten Schlussabschnitt musste sich Vettel schließlich mit sieben Zehnteln Rückstand Titelrivale Lewis Hamilton geschlagen geben.

"Wir hatten heute die Pace für Pole, aber wir werden es nie herausfinden", ärgerte sich Vettel, der gleichzeitig anerkennen musst: "Der Rückstand ist ziemlich groß, deshalb hat Lewis es sicherlich verdient."

Vettel fehlt im entscheidenden Moment Leistung

Eigentlich hatte Vettel am Ende sogar die besseren Karten, weil er auf der wieder abtrockenden Strecke deutlich später als Hamilton noch eine Zeit setzen konnte. "Alle Runden vor der letzten sind irrelevant, deshalb hebt man sich alles für den letzten Versuch auf und versucht bis dahin, einfach die Reifen auf Temperatur zu halten", erklärte Vettel. Allerdings ging am Ende bei Vettel einiges schief.

In seiner vorletzten Runde holte Vettel noch in der Busstop-Schikane aus, um Schwung für seinen finalen Anlauf zu holen. Als er über die Linie fuhr, dann das böse Erwachen. "Ich sah, dass die Batterie nicht mehr voll war, das hatte ich nicht erwartet", so Vettel zu Motorsport-Magazin.com.

Hamilton stichelt gegen Vettel

"Man lässt im letzten Sektor immer noch etwas Abstand, um auf niemanden aufzulaufen und lädt die Batterie, aber es war nicht genug", so Vettel. "Die leere Batterie hat uns einiges gekostet." Pro Runde steht den Piloten nur eine beschränkte Menge an elektrischer Energie zur Verfügung. In normalen Qualifying-Sitzungen gibt es keine zwei aufeinanderfolgenden Push-Runden, so dass die Batterie immer wieder vollgeladen wird.

Auf nasser Fahrbahn allerdings ist es wichtig, nie Tempo rauszunehmen. Zum einen gilt es, die Reifen auf Temperatur zu halten, zum anderen die Strecke unter allen Bedingungen zu nutzen, damit man zur richtigen Zeit auf Pace ist. "Ich habe die Batterie selbst gemanagt", stichelt Hamilton. Schlecht für Vettel: Spa ist die längste Strecke im Kalender, der Energieverbrauch ist hier elementar.

Zwar kann die Batterie auch während der Runde in den Bremsphasen geladen werden, allerdings wird der Großteil der elektrischen Energie gleich zu Beginn der Runde für die zweitlängste Vollgas-Passage der Formel 1 benötigt. Das leichte Bremsmanöver in La Source reicht nicht aus, um die Batterie dafür zu laden.

"Wir haben das sicherlich nicht gut gemanagt", gesteht Vettel. "Andererseits ist es in solchen Situationen nie einfach. Uns ist das Benzin nicht ausgegangen, andere hatten nicht genügend Benzin bis zum Ende."