Die Nachricht von Niki Laudas Lungentransplantation war ein Schock für die Formel-1-Welt. Nachdem der Österreicher zuletzt in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams nicht bei den Rennen vor Ort war, stellte sich sein Gesundheitszustand als deutlich dramatischer heraus als angenommen wurde. Am Freitagabend meldete sich Toto Wolff zu Wort.

"Obwohl wir den Start in unseren Sommerurlaub heute Abend genießen sollten, wird sich niemand von uns hier bei Mercedes darüber freuen können", beginnt die Nachricht des 46-Jährigen. "Unsere Gedanken sind eher bei Niki, Birgit und der Familie Lauda." Laudas Abwesenheit war zunächst mit einer Grippeerkrankung begründet worden, erst am Donnerstag dieser Woche wurde nach dem schweren Eingriff das Ausmaß seiner Erkrankung bekannt.

"Die Welt kennt Niki als Formel-1-Legende mit unglaublicher Kraft und Widerstandsfähigkeit. Für uns alle hier bei Mercedes ist er unser Vorstandschef, unser Mentor und unser Freund", so Wolff. Er und der dreimalige Weltmeister arbeiten seit 2012 bei Mercedes zusammen und führten das Team zwischen 2014 und 2017 zu jeweils vier Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaften. Lauda war es außerdem, der Lewis Hamilton von McLaren loseiste und zu Mercedes holte.

Wolff glaubt an Laudas Kämpfernatur

"Wir haben ihn in Hockenheim und Ungarn an unserer Seite vermisst und können es nicht abwarten, ihn an den Grand-Prix-Strecken dieser Welt wieder bei uns zu haben", so Wolff. Lauda soll nach der erfolgreich verlaufenen Lungentransplantation im Wiener Allgemeinen Krankenhaus derzeit im künstlichen Koma liegen, was angesichts der Schwere des Eingriffs allerdings eine normale Prozedur ist.

"Die Genesung die ihm nun bevorsteht, ist kein Rennen", weiß auch Wolff, dass Lauda nun einen langen Weg vor sich hat. Er glaubt jedoch an dessen Kämpfernatur, welche ihn schon bei seinem schweren Feuerunfall 1976 auf dem Nürburgring und bei seinen beiden Nierentransplantationen 1997 und 2005 schwere Zeiten überstehen ließ.

"Wie ich Niki kenne, bin ich mir sicher, dass er schon bald jeder Krankenschwester und jedem Doktor klar machen wird, dass er genug vom Krankenhaus hat", bleibt Wolff auch in Zeiten der Ungewissheit positiv. "Wir wünschen ihm eine sichere und schnelle Genesung - und zwar in der Reihenfolge - und senden ihm und seiner Familie all unsere positive Energie. Ich vermisse dich, mein Freund."