Bob, wie haben Sie den Frankreich-Grand Prix vom Kommandostand aus erlebt?

Bob Bell: Als ein großartiges Rennen. Wir haben absolut verdient gewonnen: mit Pole Position trotz schwerer Spritladung und Fernandos Soloflucht. Wir wollten diesen Sieg unbedingt – vor den Augen unserer Fans und Mitarbeiter und in Anwesenheit des neuen Renault Vorstandsvorsitzenden Carlos Ghosn war es ungemein befriedigend zu gewinnen. Es gab wirklich mehr als einen Grund, zufrieden zu sein.

Welche Gründe sind das im Einzelnen?

Bob Bell: Erstens kamen beide Autos ohne technische Probleme ins Ziel. Das ist ermutigend. Zweitens haben wir uns nach zwei Rennen ohne Punktgewinn nachhaltig zurückgemeldet. Zudem war dies die beste Antwort von Michelin auf die Schwierigkeiten beim US-Grand Prix. Und drittens hat jeder Einzelne in Enstone und Viry-Châtillon in den vergangenen Wochen extrem hart gearbeitet. Dieser Sieg ist die verdiente Belohnung für den großen Einsatz.

Der Große Preis von Frankreich markierte die Saisonhalbzeit. Wie sehr unterscheidet sich der heutige Renault R25 von der Version in Melbourne zu Saisonbeginn?

Bob Bell: Wir haben während der ersten zehn Rennen größere Evolutionen sowohl am Chassis als auch beim Motor eingeführt. Das Auto funktioniert heute sehr viel effizienter als in Australien. Und wir lassen jetzt nicht nach, sondern behalten das hohe Entwicklungstempo aufrecht.

Waren Sie überrascht von der Stärke des Team in dieser Saison?

Bob Bell: Das schon, aber wir haben noch nichts erreicht. Wir müssen den Job zu Ende bringen, statt uns über die aktuelle Situation zu freuen. Monaco und Montreal zum Beispiel hätten uns liegen sollen – stattdessen haben wir dort schmerzhafte Lektionen erhalten. Wir dürfen nichts als selbstverständlich hinnehmen.

Wirkt sich die Titeljagd, die möglicherweise bis zum letzten Rennen geht, auf die Entwicklung des 2006er-Autos aus?

Bob Bell: Nein, wir können beide Programme parallel bewältigen. Natürlich ist das nicht einfach, aber wir müssen eben noch härter arbeiten. Ein anderes Erfolgsgeheimnis gibt es nicht.