Paukenschlag auf dem Techniker-Markt der Formel 1: Wie McLaren in Budapest bestätigte, wird James Key als Technischer Direktor beim Traditionsrennstall aus Woking anheuern. Key arbeitet derzeit noch als Technischer Direktor beim Konkurrenten Toro Rosso.
Toro Rosso scheint von McLarens Vorstoß wenig begeistert. "James Key hat einen langjährigen und gültigen Vertrag mit dem Team", ließ Teamchef Franz Tost ausrichten. "Die Vertragsdetails sind vertraulich, deshalb werden wir keine weiteren Details kommentieren." Key hatte erst im vergangenen Jahr seinen Kontrakt mit Toro Rosso nach fünf Jahren als Technischer Direktor verlängert.
Schon vor seiner Verlängerung geisterten Gerüchte durch die Formel 1, der Ingenieur könnte den Rennstall von Franz Tost verlassen. Allerdings glaubten da viele daran, Key könnte zum Schwesterteam nach Milton Keynes wechseln. Dort gab es unlängst eine Umstrukturierung der Technik-Abteilung, weil Star-Designer Adrian Newey im Formel-1-Team kürzer trat.
Nun also der Wechsel zu McLaren. Ironie des Schicksals: Weil McLaren sich zur Formel 1 Saison 2018 von Motorenpartner Honda trennte, bekam Toro Rosso den japanischen Motor. Key musste den diesjährigen Boliden kurzfristig auf das Honda-Aggregat umbauen. Nun muss er bei McLaren wieder mit der Renault Power Unit arbeiten.
Wann Key bei McLaren seinen Dienst antritt, wollte das Team nicht kommunizieren. Im Motorsport sind aber Sperrfristen beim Wechsel zwischen Konkurrenten nicht unüblich. Wie lange Keys Vertrag mit Toro Rosso noch genau läuft, ist unklar.
Key ist Schlüsselfigur von McLarens Neuanfang
Key nimmt bei McLarens Neuanfang eine Schlüsselrolle ein. Matt Morris, bislang McLaren-Chef-Ingenieur, wird im gleichen Zuge das Team verlassen. Chassis-Chef Tim Goss hatte seine Position schon vor einigen Wochen geräumt.
Erst kürzlich verließ Renndirektor Eric Boullier Woking. Seither überwacht Simon Roberts, COO von McLaren Racing, die Produktion, das Engineering und die Logistik. Andrea Stella wurde zum Performance Director ernannt und ist für die Arbeiten direkt an der Strecke verantwortlich. Gil de Ferran übernahm die neue Rolle des Sportdirektors.
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