Keine Wimpernschläge trennten Lewis Hamilton mit seinem frisch unterzeichneten Mercedes-Vertrag in gleich beiden ersten Trainings zum Mercedes-Heimrennen in Hockenheim von den Bestzeiten. Im FP1 fehlten dem Weltmeister 0,004 Sekunden auf Daniel Ricciardo, im FP2 waren es 0,026 Sekunden auf dessen Red-Bull-Kollegen Max Verstappen.

Zumindest am Nachmittag ähnlich stark aufgelegt der ebenfalls frisch verlängerte Teamkollege des Briten, Valtteri Bottas auf P3. Für Hamilton hätte es ohne einen Fehler auf seiner schnellsten Runde in Kurve eins unterdessen jedoch auch recht klar zur Tagesbestzeit reichen können. Entsprechend gut die Laune bei Mercedes nach dem Auftakt in Hockenheim - zumal der ganz große Rivale Ferrari immer dahinter war.

Mercedes feilt an Starts und Reifen

"Wir konnten heute unser Programm absolvieren, alle Sessions beenden und alle nötigen Informationen über die Reifen sammeln. Das Auto fühlte sich gut an", resümiert Hamilton. "Das Auto schien heute konkurrenzfähig zu sein", bestätigt Bottas. "Wir haben heute an unseren Starts (2018 ein bis dato großer Nachteil gegen Ferraris Raketenstarts, Anm. d. Red.) und einem besseren Verständnis für die Reifen sowie die Reifentemperaturen gearbeitet und dabei versucht, so perfekt wie möglich zu sein", ergänzt Hamilton jedoch.

Was positiv klingt, lässt zwischen den Zeilen jedoch auch eine kleine Sorge durchklingen. "Versucht", sagt Hamilton nämlich nicht umsonst. "Heute haben wir etwas unter überhitzenden Reifen gelitten", erklärt Bottas. "Die heißen Bedingungen machen den Reifen das Leben definitiv schwieriger. Der Ultrasoft ist ziemlich am Limit, er bietet zu Beginn guten Grip, muss aber sehr vorsichtig behandelt werden, damit er keine Blasen wirft", schildert Chefingenieur Andrew Shovlin.

Bottas: Haben mit den Reifen in der Hitze gelitten

Mercedes tat sich im unfassbar heißen Training also schwer mit den Reifen, stand damit allerdings auch nicht alleine da. Auch Ferrari und Red Bull hatten hier zu klagen. "Ich bin mir sicher, dass es bei den anderen nicht anders gewesen ist. Am Sonntag soll es ohnehin etwas kühler sein", gibt sich Bottas deshalb entspannt.

Vielmehr interessiert sich der Finne für ein paar andere Schwierigkeiten mit seinem Setup, die Hamilton so nicht wiederfuhren. "Ich hatte etwas mit der Vorderachse des Autos zu kämpfen und wir müssen noch etwas mehr in den langsamen und mittelschnellen Kurven finden", so Bottas. "Die Fahrzeugbalance war okay", meint allerdings Shovlin.

Bottas hadert noch mit Mercedes-Setup

"Ich bin noch nicht ganz zufrieden, aber genau dafür sind die Freitage ja da. Wir werden weiter am Auto arbeiten und bis morgen sicher mehr Fortschritte erzielen", ergänzt schließlich auch Bottas. Eng werde es gegen Ferrari und Red Bull aber ganz sicher. "Es geht sehr eng zu. Somit haben wir heute Abend noch viel zu tun", bestätigt Hamilton. "Sowohl Ferrari als auch Red Bull waren heute sehr schnell und ich glaube, dass es morgen und am Sonntag sehr ähnlich aussehen wird. Sie werden uns richtig fordern!"