Ferrari ist zurück: Nachdem einige die Scuderia nach dem Freitag in Spielberg auch angesichts der großen Mercedes-Upgrades schon abgeschrieben hatten, holte sich Sebastian Vettel die Bestzeit im 3. Freien Training zum Österreich GP 2018 auf dem Red Bull Ring. Vettel setzte sich in der Qualifying-Generalprobe hauchdünn gegen Lewis Hamilton durch. Max Verstappen erlebt derweil einen kleinen Albtraum [mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle].

Die Platzierungen: Alle Piloten fuhren ihre schnellsten Runden auf dem Ultrasoft-Reifen. Mit 1:04,070 Minuten war Vettel am Ende nur 0,029 Sekunden schneller als Hamilton im Silberpfeil. Auch Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas fehlte nicht viel auf die Bestzeit, der Finne reihte sich mit einer Zehntel Rückstand auf Rang drei ein.

Mit 0,4 Sekunden Rückstand musste Kimi Räikkönen auf Rang vier schon etwas abreißen lassen. Red Bull bestätigte die schwache Form des Vortages mit den Plätzen fünf und sechs für Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Die Bullen hatten bereits sieben, respektive acht Zehntelsekunden Rückstand.

Den Titel Best of the Rest sicherten sich die Haas-Piloten: Romain Grosjean wurde Siebter, Kevin Magnussen Achter. Carlos Sainz und Charles Leclerc komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg scheiterte als Elfter nur knapp an den besten Zehn.

Die Zwischenfälle: Max Verstappen sorgte zur Halbzeit für wenig Begeisterung bei seinen zahlreichen Fans auf den Tribünen. Der Red-Bull-Pilot übertrieb es am Ausgang von Kurve vier und wurde nach außen ins Kiesbett getragen. Nach einem langen Ritt durch den österreichischen Kies konnte er aber ohne äußerliche Schäden wieder zurück auf die Strecke.

Wenige Minuten vor dem Ende der Session war Verstappen dann noch einmal im Kies. Allerdings konnte er diesmal offenbar nichts dafür: Der Motor schaltete plötzlich komplett ab, Verstappen hatte weder Vortrieb noch Servolenkung und dergleichen. Nach seinem kleinen Kies-Abstecher musste er den Red Bull am Streckenrand parken.

Kurz nach Verstappens erstem Ausritt wagte auch Kimi Räikkönen einen kleinen Ausflug in die steirische Botanik. Der Ferrari-Pilot kam Ausgang von Kurve sechs zu weit raus und erwischte den anschließenden Rechtsknick nicht mehr, kürzte durch das Kies ab. Aber auch bei ihm blieb der Ausritt ohne größere Konsequenzen.

Das kann man bei Brendon Hartley nicht unbedingt behaupten: Der Neuseeländer kam in der Zielkurve auf den Wurst-Kerb und beschädigte dabei seinen Frontflügel. Die linke Endplatte des Toro-Rosso-Flügels verabschiedete sich komplett. Ähnlich erging es auch Stoffel Vandoorne, allerdings löste sich der McLaren-Flügel nicht ganz so stark auf. Schon am Vortag gab es zahlreiche Schäden aufgrund der Kerbs, viele Teams mussten über Nacht ihre Autos reparieren.

Das Wetter: Es blieb beim hohen Risiko, tatsächlich kam der Regen aber nicht. Der offizielle Wetterdienst meldete für das 3. Training eine Regenwahrscheinlichkeit von 60 Prozent, doch wie schon am Freitag blieb es trocken. Die Lufttemperatur war mit 22 Grad ähnlich, der Asphalt war mit 30 Grad rund 5 Grad wärmer als am Vortag.