Le Mans war schon immer ein attraktiver Boden für ehemalige Fahrer aus der Formel 1. Am Samstag tummeln sich daher gleich fünf GP-Sieger aus der F1 beim 24-Stunden-Rennen: Neben Fernando Alonso geben auch Jenson Button, Pastor Maldonado und Juan-Pablo Montoya ihr Debüt. Giancarlo Fisichella zählt ohnehin schon längst zu den alten Hasen auf der Langstrecke. Motorsport-Magazin.com checkt ihre Chancen beim Langstrecken-Klassiker.

Fernando Alonso

Er ist der große Star der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans und holt zum ganz großen Wurf aus. Fernando Alonso will mit seinen ebenfalls F1-erfahrenen Teamkollegen Sebastien Buemi (55 F1-Starts) und Kazuki Nakajima (36 Starts) Toyota zum ersten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans verhelfen.

Das #8-Auto, in dem Alonso sitzt, wird am Samstag von Pole Position starten, allerdings ging diese auf die Kappe von Nakajima. Toyota ist zum Siegen verdammt: als letzter verbliebener Hersteller hat man in der LMP1 im Kampf um den Gesamtsieg nur private Konkurrenz. Allerdings hat man nur zwei Autos am Start, was bei Toyotas Defekt- und Unfallquote der vergangenen Jahre ein großes Risiko bedeutet. Die Generalprobe in Spa konnte die Truppe um Fernando Alonso gewinnen.

Jenson Button

Neben Alonso ist mit Jenson Button ein zweiter Formel-1-Weltmeister in Le Mans am Start. Der Brite fährt in der LMP1-Klasse einen BR1-AER des russischen SMP Racing Teams mit #11. Wenig überraschend sind seine Teamkollegen daher Mikhail Aleshin und Vitaly Petrov, der selbst drei Jahre lang in der Formel 1 unterwegs war.

Im Qualifying musste man sich mit dem siebenten Platz begnügen, das Schwesternauto zeigte aber das Potenzial des Boliden auf, war um zwei Sekunden schneller als das Button-Team und durfte sich über den vierten Startplatz freuen. Button könnte somit die Chance haben, in Le Mans um das Podest zu kämpfen. Auch wenn Toyotas stärkster Verfolger wohl eher Rebellion Racing ist, wo unter anderem die ehemaligen 24-Stunden-Sieger Andre Lotterer und Neel Jani im Aufgebot stehen.

Pastor Maldonado

In der LMP2-Klasse bestreitet Pastor Maldonado sein erstes Rennen in Le Mans. An der Seite des Mexikaners Roberto Gonzalez und des Franzosen Nathanael Berthon pilotiert er einen Oreca für das Dragonspeed-Team mit der #31. Im Qualifying mischte man in der Klasse ganz vorne mit und verpasste die Pole Position der LMP2 nur um 0,041 Sekunden. Zumindest im richtigen Auto sitzt Maldonado, denn die ersten vier Plätze gingen allesamt an Oreca-Boliden, die auch im Vorjahr das Siegerauto der LMP2 stellten.

Juan Pablo Montoya

Auch Juan-Pablo Montoya feiert in der LMP2-Klasse sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans. Seinen Ligier mit #32 des amerikanischen United Autosports Teams teilt er sich mit dem Schweizer Hugo de Sadeleer und dem US-Amerikaner Will Owen. Im Qualifying kam man nicht über den 14. Platz in der Klasse hinaus und verlor auf den schnellsten Ligier 2,8 Sekunden. Auch das Schwesternauto war um 1,4 Sekunden schneller. Montoya hat in der mit 20 Autos großen LMP2-Klasse daher nicht die besten Erfolgsaussichten für Sonntag.

Giancarlo Fisichella

Seit seinem Abschied aus der Formel 1 gehört der zweifache GP-Sieger Giancarlo Fisichella zum Stammpersonal der 24 Stunden von Le Mans. Als Ferrari-Werksfahrer konnte er 2012 und 2014 bereits zwei GT-Klassensiege holen. Nach acht Teilnahmen in Folge in der GT2/GTE Pro muss der 45-jährige Italiener diesmal aber in der GTE Am an den Start. Mit #54 lenkt er einen Ferrari 488 GTE des Schweizer Teams Spirit of Race an der Seite von Francesco Castellaci und Thomas Flöhr. Im Qualifying holte die Truppe den vierten Startplatz seiner Klasse, musste sich aber drei Porsche geschlagen geben, die nun auch als Favoriten ins Rennen gehen.