Max Verstappen lässt es krachen. Was in der Formel-1-Saison 2018 auf der Strecke bis dato keine Nachricht ist, sorgt nun jedoch umso mehr verbal für Sprengstoff. Kanada GP. Pressekonferenz. Anwesend: Valtteri Bottas, Stoffel Vandoorne, Lance Stroll und eben Verstappen - neben dem Local Hero von Williams ist der Red-Bull-Star nach dem neuerlichen Fahrfehler zuletzt in Monaco für die versammelte Presse natürlich der begehrteste Ansprechpartner.

Einmal mehr sieht sich Verstappen Nachfragen ausgesetzt, auch zu der erneuten Kritikwelle, die nach Monaco mal wieder auf ihn eingeprasselt war - zum Beispiel seitens Jacques Villeneuve im Interview mit Motorsport-Magazin.com oder selbst in unserem jüngsten Gespräch mit Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko.

Max Verstappen richtig angefressen von Kritik

Doch als nun in Montreal der erste Journalist Verstappen auf seine derzeitige Verfassung anspricht und ob er seinen Ansatz ändern müsse, regiert der sofort abwehrend, völlig genervt. "Die ganzen Kommentare, dass ich meine Herangehensweise ändern soll, ermüden mich echt. Ich werde das nie machen, denn das ist, was mich dahin gebracht hat, wo ich jetzt bin. Jedem, der diese Kommentare macht, höre ich nicht zu und mache mein eigenes Ding", poltert Verstappen.

Helmut Marko: Max Verstappen muss Geduld lernen (03:50 Min.)

So richtig losgehen soll es erst noch. Erst kurze Blaupause, Fragen-Intermezzo über die neue Power Unit von Renault in Kanada, die auch Red Bull erhält. Verstappen dazu: "Ich erwarte etwas mehr Leistung. Wir werden dann auf der Strecke sehen wie sie performt."

Verstappen: Von ein paar Fragen, dann Kopfnuss!

Dann aber geht es los. Nächste Frage an Verstappen: Wieso sich seine Unfälle 2018 denn derartig häufen würden? Jetzt hat der Niederländer genug. "Ich weiß es nicht", gibt er erst nur knapp zurück.

Es folgt eine lange Gedankenpause. Verstappen blickt ziemlich angesäuert drein - und legt knallhart nach: "Wie ich schon zu Beginn dieser Pressekonferenz gesagt habe, langweilen mich diese Fragen. Ich denke, wenn ich noch ein paar mehr bekomme, könnte ich vielleicht jemandem eine Kopfnuss verpassen!"

Verstappen verteidigt sich: Nicht alles meine Fehler

Deftige Ansage also vom Formel-1-Sorgenkind der bisherigen Saison, hoffentlich nur bildlich gemeint. Genau das bestätigt sich dann auch wenig später. Todesmutig fragt nämlich noch einmal ein Kollege nach. Mehr Druck oder wo liegt gerade das Problem, Max?

Dessen Antwort: Kein körperlicher Angriff. Sondern: "Nein, ich denke nicht. Es waren zwei davon meine Fehler. Aber 2016 hatte ich mal drei an einem Wochenende. Es ist nicht so dramatisch wie die Leute sagen. Ja, die Punkte sind dieses Jahr nicht da. Aber das war nicht nur mein Fehler. Es könnte besser sein, aber ...", verteidigt sich Verstappen in einem ähnlichen Wortlaut wie zuvor schon im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com noch unmittelbar vor seinem Crash in Monaco.

Generell wolle er viel lieber nach vorne blicken statt immer Fragen zur Vergangenheit zu beantworten. In Kanada nun würde er sich aber nicht mehr denn je über einen Sieg freuen, nur um es allen nochmal so richtig zu zeigen. Verstappen: "Ich will jeden einzelnen Grand Prix gewinnen. Es war vorher nicht anders. Ich will immer siegen." Dass es dazu früher oder später auch wieder kommen wird, bezweifelt Verstappen selbst kein Stück. "Ich bin ja immer schnell gewesen - jedes einzelne Wochenende. Es wäre eher ein Problem, wenn ich richtig langsamer wäre. Das ist dann ein kritisches Problem!"