Daniel Ricciardo hat mit seinem Sieg beim Formel 1 GP von Monaco 2018 seine Verhandlungsposition für seinen nächsten Vertrag zweifelsohne gestärkt. Schon seit der Winterpause gilt er als die Schlüsselfigur in der diesjährigen Silly Season, wird immer wieder mit einem möglichen Wechsel zu Ferrari oder Mercedes in Verbindung gebracht. Seine Erfolge dürften ihn für die Konkurrenten von Red Bull noch attraktiver machen. .

"Er ist einer der Top-Fahrer und er hat sicherlich seine Optionen. Und im Bereich der Top-Teams gibt es natürlich nur Ferrari und Mercedes, die da in Frage kommen", weiß auch Lewis Hamilton, dass ein Wechsel von Ricciardo zu einem anderen Team wie etwa Renault, was in den vergangenen beiden Jahren phasenweise spekuliert würde, für den Australier mittlerweile kaum noch interessant sein dürfte.

Der Weltmeister sieht jedoch nicht, dass Ricciardo 2019 sein Teamkollege werden könnte - und das obwohl weder er noch Teamkollege Valtteri Bottas für die kommende Saison einen Vertrag bei den Silberpfeilen unterschrieben hat. "Im Moment ist das hier unwahrscheinlich und ich glaube nicht, dass es passieren wird", so Hamiltons Absage an einen eine Ricciardo-Wechsel zu Mercedes.

Desweiteren glaubt der viermalige Champion auch nicht, dass es in Maranello zu einer Wiedervereinigung der ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo kommen könnte. "Ich kann mir bei Ferrari vorstellen, dass Kimi weitermachen wird. Er fährt dieses Jahr wirklich, wirklich gut. Er scheint einfach nicht zu altern", so Hamilton mit einem Augenzwinkern. "Ich bin mir sicher, dass er noch eine Weile bleiben wird."

Hamilton sieht Ricciardo als Red Bulls Teamleader

Ein Wechsel zu einem anderen Team könnte zu diesem Zeitpunkt in Ricciardos Karriere allerdings ein entscheidender Schritt sein. Der 28-Jährige befindet sich 2018 in seiner siebten vollen Saison und befindet sich seit jeher unter den Fittichen von Red Bull. Vor seiner Beförderung 2014 verbrachte er zwei Jahre bei Toro Rosso, nachdem er 2011 in Silverstone sein Debüt für HRT gegeben hatte, wo ihn seine Förderer von Red Bull für die ersten Gehversuche in der Formel 1 eingekauft hatten.

Die Laufbahn Ricciardos weist durchaus Parallelen zu der Hamiltons auf. Der Brite wurde vom Go-Kart bis zum ersten WM-Titel in der F1 und darüber hinaus von McLaren gefördert . Mit seinem Wechsel zu Mercedes 2013 nabelte er sich ab und leitete so die bisher erfolgreichste Ära seiner Karriere ein. "Ich denke, das ist für jeden anders. Ich weiß nicht, wie er sich mental aufstellt", vermag Hamilton nicht einzuschätzen, ob Ricciardo vielleicht denselben Drang wie er damals verspürt.

So oder so ist der 33-Jährige aber der Ansicht, dass Red Bull für Ricciardo derzeit ein besserer Ort ist als je zuvor. "Im Moment ist Daniel dort mehr oder weniger der Teamleader und das ist keine so schlechte Position", glaubt Hamilton. Bei Red Bull schien sich die Zukunftsplanung angesichts der frühen und langfristigen Vertragsverlängerung mit Max Verstappen bisher auf den Niederländer zu fokussieren. 2017 kaufte Verstappen Ricciardo relativ deutlich den Schneid ab.

Hamilton vermutet: Verstappen macht mehr Geld als Ricciardo

Selbst Hamilton hatte dieses Kräfteverhältnis vor nicht allzu langer Zeit hervorgehoben als er anmerkte, dass Red Bull einen schnelleren und einen konstanteren Piloten habe. "Er hat einen Teamkollegen der, so wie ich gehört habe, einen Haufen mehr Geld als er macht, obwohl er konstanter ist und das Auto ganz lässt", so Hamilton, der glaubt, dass die guten Resultate Ricciardos dessen Position gerade angesichts des Formtiefs von Verstappen stärken.

"Es ist wichtig mit deiner Arbeit und deinem Mitwirken zu deinem Wert innerhalb des Teams beizutragen. Er sollte definitiv einen Vertrag auf dem Tisch liegen und auch seine Optionen bereit haben", so Hamilton, der für Ricciardo außerdem auch sportlich bei Red Bull keine schlechtere Perspektive als bei Ferrari oder Mercedes sieht. "An irgendeinem Punkt wird Red Bull einen guten Motor haben und sie werden an uns dran sein. Er kann mit ihnen noch viele Rennen gewinnen. Er muss nur fokussiert bleiben und weiter das machen, was er macht."