Valtteri Bottas startet den Monaco GP in Monte Carlo von Startplatz fünf. Damit steht der finnische Mercedes-Fahrer in der Startaufstellung zwei Positionen hinter seinem Teamkollegen, Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton.

Mehr als zwei Zehntel fehlten Bottas im Q3 auf den Briten - größer war sein Rückstand in der Qualifikation 2018 noch nie gewesen. Und das ausgerechnet an dem Ort, an dem der Finne Hamilton im Vorjahr dessen größte teaminterne Pleite zugefügt hatte. Im Fürstentum hatte Bottas seinen Mercedes-Kollegen 2017 regelrecht demontiert.

Mercedes: Müssen in Monaco gar nicht Nummer 1 sein

Der Unterschied: 2017 kämpfte Mercedes in Monaco weitaus mehr mit dem Auto als 2018. "Wir haben dieses Mal die volle Pace aus dem Auto herausgeholt", resümiert Teamchef Toto Wolff zufrieden. Zufrieden, obwohl es am Ende mit Hamilton nur P3 geworden war. Denn: "Wir haben 21 Rennen und müssen ein Auto haben, das überall ganz gut funktioniert", erklärt Wolff, warum es in Monaco für Mercedes zwangsläufig eben gar nicht perfekt funktionieren muss.

Doch ein Rätsel stellt sich auch dem Österreicher: "Ich muss nur noch ein bisschen schauen, was bei Valtteri los war ..." Ein Gespräch mit seinem Fahrer wird ihm dabei offensichtlich nicht viel bringen, schwebt Bottas selbst dasselbe Fragezeichen über dem Kopf. "Ich fühlte mich gut, konnte das Limit finden. Auch meine Runde war absolut gut, ich war am Limit", berichtet Bottas.

Bottas grübelt: Die Runde war am Limit

"Aber ich hatte einfach nicht genug Grip. Die Balance war gut, das war nicht das Problem. Es hat einfach an Pace gefehlt", rätselt Bottas. "So waren ein paar Zehntel zwischen uns", ergänzt der F1-Fahrer. Kurzum also: Bottas im guten 2018er Monaco-Mercedes mit Pace-Rätseln während Hamilton glänzt, Hamilton dafür im eher durchwachsenen 2017er Monaco-Silberpfeil in Problemen als Bottas viel besser klar kam.

Warum? Bottas weiß keinen rechten Rat. Außer: "Für Lewis war es vergangenes Jahr hier einfach schwierig. Da konnte ich mit einem schwierigen Auto einfach mehr holen." Dieser Kontrast bei den Mercedes-Fahrern zeigte sich bislang bei genauem Hinsehen auch 2018 bereits mehrfach. Nur in Spanien und Australien fühlte sich Mercedes insgesamt absolut wohl, verstand die Reifen ideal. Beide Male war Hamilton da. Doch kaum wurde es diffiziler - China, Bahrain - verstärkten sich die Probleme beim Briten deutlich mehr als beim Finnen.