Beim fünften Rennen zur Formel-1-Saison 2018 in Barcelona blieben die Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen und Daniel Ricciardo im Gegensatz zu Baku. Ganz ohne Reibungen ging das Rennen am Sonntag aber trotzdem nicht vonstatten. Im ersten Renndrittel forderte Ricciardo Teamorder. Der Teamkollege sah die Situation naturgemäß anders.

"Ich habe nur meine Pace kontrolliert", stellt Verstappen auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com klar, weshalb Ricciardo ihm in der 15. Runde überhaupt im Heck hing. Der Australier nahm dies zum Anlass, sich bei Red Bulls Kommandostand zu Wort zu melden: "Ich kann schneller", forderte Ricciardo recht klar einen Platztausch an.

Das Team kam seiner Bitte nicht nach. "Schau einfach nur, dass du den Abstand hältst. Denk daran deine Reifen in den Highspeed-Kurven zu schonen, damit du den Abstand halten kannst", lautete die Antwort, anstelle derer Ricciardo wohl lieber etwas anderes gehört hätte. Verstappens Argument des Pace-Management klingt jedoch durchaus plausibel.

Schließlich fuhr gleich vor dem Red-Bull-Duo ein Auto, hinter dem auch der Niederländer anstand. "Ich steckte hinter Kimi fest, da kann ich nicht einfach rüberfahren", so Verstappen. "Ich fuhr einfach so, wie ich dachte, dass es für die Reifen am besten war." Später dürfte seiner Meinung nach klar ersichtlich gewesen sein, welcher Red-Bull-Pilot die bessere Pace hatte.

Verstappen: Jeder konnte sehen, wie schnell ich war

"Ich denke, ihr konntet alle sehen, dass ich am Ende der beiden Stints die ganze Zeit sehr schnell war", so Verstappen, der nach 66 Runden die Ziellinie als Dritter knapp 25 Sekunden vor Ricciardo überquerte, der Fünfter wurde. Der große Abstand kam allerdings nicht nur durch Verstappens Pace zustande. Unbeobachtet von den TV-Kameras hatte sich Ricciardo während des VSC im letzten Sektor gedreht.

Andererseits konnte Verstappen die Forderung seines Teamkollegen schon auch nachvollziehen. "Ich schätze, das ist immer so. Wenn du hinten bist und siehst, dass der Fahrer vor dir festhängt und du aufholst, sagst du immer: Ok Jungs, Ich bin schneller", zeigt sich der 20-Jährige verständnisvoll. "Ich meine, ich hätte wahrscheinlich dasselbe gesagt."