Die Formel-1-Testfahrten nehmen Fahrt auf. Zu Beginn der zweiten Testwoche präsentierte sich der Circuit de Barcelona-Catalunya endlich bei bestem Wetter. Entsprechend ging es auch gewaltig nach oben, vielleicht nicht mit der absoluten Performance in Sachen Rundenzeit im Short Run, aber durchaus nach Rundenzahl.

Hier ganz weit vorne dabei: Red Bull Racing, nach gutem Start in Woche eins zuletzt in Sachen Kilometer noch etwas zurückgefallen. Doch dieses Mal schaffte Max Verstappen im Red Bull RB14 stolze 130 Umläufe, fuhr am Dienstag also fast genau zwei Renndistanzen in seinem neuen Boliden.

Max Verstappen rollt in Barcelona aus

Doch es war nicht alles so Gold wie Gouda für den Niederländer: Am Nachmittag musste Verstappen den Red Bull nach 117 Runden Ende Start/Ziel abstellen. Rote Flaggen in Barcelona, nachdem zuvor bereits ein ausgerollter McLaren MCL33 von Stoffel Vandoorne dafür gesorgt hatte, insgesamt sogar doppelt stehen blieb.

Nachdem McLaren schnell meldete, es habe sich um ein Problem mit der Batterie gehandelt, berichtet am Abend auch Verstappen vor Journalisten, es habe sich um ein "kleines Batterie-Problem" gehandelt. Ob exakt dasselbe wie bei McLaren ist ungewiss, doch handelt es sich zumindest um das gleiche Bauteil desselben Power-Unit-Herstellers: Renault.

Auch wenn es 'nur' die Batterie ist: Liegt hier womöglich ein größeres Problem seitens der Franzosen vor? Um ein Installationsproblem soll es sich nicht gehandelt haben, aber durchaus die gleiche Spezifikation wie bei Mclaren, so deren Motorenchef Bob Bell.

Verstappen beschwichtigt: Trotzdem Kilometer gefressen

Auch Verstappen relativiert: "Das dauert dann eben immer ein bisschen, um es zu reparieren, aber danach war gleich wieder alles gut. Wir haben viele Runden geschafft und ich denke, das war sehr wichtig - Kilometer aufs Auto zu bekommen." 13 mehr schaffte der Niederländer danach noch, insgesamt beendete er den Tag damit als Gesamtdritter.

Eine Viertelsekunde lag er Hinter der Tagesbestzeit von Sebastian Vettel, fuhr seine Zeit mit derselben Reifenmischung wie der Ferrari-Pilot. Valtteri Bottas im Mercedes hatte mit eine Klasse weicherer Pneus nur fünf Hundertstel mehr herausgeholt. Viel hineinlesen kann Verstappen in diesen Vergleich auch nach fünf von acht Testtagen noch nicht. "Es ist wegen des neuen Asphalts schwer zu sagen. Das verändert wirklich das ganze Auto, die ganze Art und Weise mit den neuen Reifen zu fahren", erklärt Verstappen.

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Red Bull RB14 für Verstappen klarer Schritt nach vorne

Bei Red Bull selbst sei jedoch alles in Ordnung. "Aber du weißt noch immer nicht, was die anderen machen. Wir müssen bis Melbourne warten, um zu sehen wie gut oder schlecht wir sind." Den RB14 sieht Verstappen definitiv als deutlichen Sprung gegenüber seinem Vorgänger.

"Es fühlt sich gut an, das Auto ist definitiv schneller als im vergangenen Jahr. Wir haben mehr Downforce. Das ist positiv", sagt Verstappen. Adrian Newey habe jedenfalls nicht umsonst wieder mehr an der Entwicklung mitgefeilt. "Deutlich besser als im letzten Jahr", beurteilt Verstappen das Resultat. Das weiß er jedoch erneut noch ganz genau einzuordnen: "Aber besonders weil die erste Woche wegen der Temperaturen nicht so erfolgreich war, müssen wir noch abwarten."

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