Der erste Testtag der zweiten Woche des F1-Tests in Barcelona brachte der Formel-1-Welt Erleichterung: Nachdem alle vier Tage der ersten Woche bei teilweise katastrophalen äußeren Bedingungen stattfanden, konnten Teams und Fahrer am Dienstag erstmals bei gutem Wetter testen.

Bei rund 16 Grad Luft- und teilweise knapp 30 Grad Asphalt-Temperatur sicherte sich Sebastian Vettel im Ferrari die Bestzeit. Mit 1:20,396 Minuten, die Vettel auf den Medium-Reifen fuhr, war er allerdings eine Sekunde langsamer als Lewis Hamilton in Woche eins auf der gleichen Mischung.

Longruns beim Formel-1-Test im Fokus

Aufgrund der guten Bedingungen konzentrierten sich die meisten Teams jedoch nicht auf die Bestzeitenjagd, sondern auf Longruns. So kam Vettel am Ende auf 167 Runden, rund zweieinhalb Renndistanzen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Vettel, der seine beste Rundenzeit schon am Vormittag in den Asphalt brannte, lag am Ende 0,200 Sekunden vor Valtteri Bottas im Mercedes. Bottas kam auf lediglich 86 Runden, weil am Nachmittag Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton den Silberpfeil übernahm. Hamilton reihte sich mit vier Zehntelsekunden Rückstand und 87 Runden auf Rang vier ein.

Red Bull: Max Verstappen bleibt liegen

Zwischen dem Mercedes-Duo landete Max Verstappen im Red Bull. Verstappen spulte bis zum Nachmittag 117 problemlose Runden ab, ehe er seinen Boliden am Ende der Start- und Zielgeraden mit einem Defekt abstellen musste. Wenig später konnte der Niederländer aber wieder auf die Strecke gehen.

Deutlich mehr Probleme gab es bei McLaren. Der britische Rennstall, seit dieser Saison ebenfalls mit Renault-Triebwerken unterwegs, sorgte gleich zweimal für Rot. Dabei hätte sogar eine dritte McLaren-bedingte Unterbrechung hinzukommen können, wenn Stoffel Vandoorne nach seiner Installationsrunde am Morgen nicht noch genügend Schwung mitgenommen hätte, um ohne Motor zurück an die Garage zu rollen.

Formel-1-Ergebnisse: Das Test-Resultat aus Barcelona

Pos.FahrerTeamZeitAbständeRundenReifen
1S.VettelFerrari1:20.396171Medium
2V.BottasMercedes1:20.596+0.20086Soft
3M.VerstappenRed Bull1:20.649+0.253130Medium
4L.HamiltonMercedes1:20.808+0.41291Soft
5P.GaslyToro Rosso1:20.973+0.57754Soft
6K.MagnussenHaas1:21.298+0.90296Soft
7N.HülkenbergRenault1:21.432+1.03648Medium
8C.SainzRenault1:21.455+1.05991Soft
9S.SirotkinWilliams1:21.588+1.19242Soft
10S.PerezForce India1:21.643+1.24793Soft
11M.EricssonSauber1:21.706+1.310120Supersoft
12S.VandoorneMcLaren1:21.946+1.55038Supersoft
13L.StrollWilliams1:22.937+2.54186Hypersoft

Später reichte der Schwung nicht, Vandoorne blieb am Vormittag eingangs der Start- und Zielgeraden stehen. Ein Batteriedefekt sorgte offenbar dafür, dass das Auto komplett ausging. Die gleiche Diagnose stellte McLaren nach dem Problem am frühen Morgen.

Kurz vor der Mittagspause konnte Vandoorne wieder auf die Strecke. Nach lediglich sieben Runden am Vormittag sollten am Nachmittag allerdings nicht mehr viele Runden hinzukommen. Nach insgesamt 38 Runden blieb sein Bolide in Kurve drei stehen. Ein Hydraulik-Defekt sorgte für das vorzeitige Ende des McLaren-Tests.

Hülkenberg im Renault mit Problemen

Toro Rosso hingegen, seit dieser Saison mit Honda-Motoren unterwegs, konnte den positiven Trend der ersten Testwoche zumindest teilweise bestätigen. Pierre Gasly fuhr zwar nur 54 Runden, schaffte aber mit 1:20,973 Minuten Rang fünf.

Bei Nico Hülkenberg wollte es nicht so richtig laufen. Der Renault-Pilot durfte nur am Vormittag ins Cockpit, weil anschließend Teamkollege Carlos Sainz übernahm. Wegen Sensorproblemen kam Hülkenberg allerdings auf lediglich 48 Runden, was ihn dazu veranlasste, seine Medientermine abzusagen. Sainz schaffte am Nachmittag 91 Runden.

Testtag sechs von acht findet am Mittwoch von 09:00 bis 18:00 Uhr in Barcelona statt. Motorsport-Magazin.com tickert wieder live von der Rennstrecke.