Besser spät als nie: Als letztes aller Formel-1-Teams hat Force India seinen F1-Boliden für die Saison 2018 enthüllt. Unmittelbar vor Beginn der Testfahrten in Barcelona präsentierte der Rennstall um die Fahrer Sergio Perez und Esteban Ocon in der Boxengasse den neuen Force India VJM11.
Um Punkt 08:00 Uhr zogen die beiden Piloten das Tuch vom neuen Boliden - später stießen auch noch Testfahrer Nikita Mazepin sowie Technik-Chef Andrew Green und Geschäftsführer Otmar Szafnauer hinzu. Mazepin wird beim Test in Barcelona die ersten Runden im VJM11 drehen.
Auch der 2018er Force India ist in der pinken Farbe des Hauptsponsors gehalten. Selbst der Halo ist in Sponsorenfarbe lackiert.
Technisch gesehen ist der VJM11 eine Evolution seines erfolgreichen Vorgängers. Das optisch eigenwillige Konzept mit zwei Löchern in der Nase bleibt. Charakteristisch ist auch weiterhin der Knick im Übergang von Nase zu Chassis, weil Platz für Druckstrebe und Umlenkhebel benötigt wird.
Auffällig sind vor allem die Spiegel: Die sind nicht am Chassis angebracht, sondern direkt auf dem neugestalteten Seitenkasten. Sie stehen auf zwei kleinen Strömungsrichtern. Sonst fallen beim ersten Anblick eher neue Sponsorenlogos als große Neuerungen am Boliden auf.
Kurios: Bei der Vorstellung des Autos war unklar, welches Team denn nun den neuen Boliden präsentiert. Noch immer ist nicht klar, ob der Rennstall nun umbenannt wurde. Force India will sich seiner indischen Wurzeln im Namen entledigen. Als möglicher Name steht Force F1 Team im Raum.
Der Vorgänger: Der Force India VJM10 war passend zum Jubiläumsjahr, dem zehnten in der Formel 1, der bis dato beste Bolide der Teamgeschichte. 187 WM-Punkte erzielten Perez und Ocon im Verlauf der Formel-1-Saison 2017 - obwohl sie sich teamintern das Leben auch noch gegenseitig schwerer machten als nötig. Die Ausbeute war ein neuer Rekord für Force India und bescherte dem Team zum zweiten Mal in Folge den vierten Platz der Teamwertung.
Erst gegen Saisonende geriet Force India mit dem VJM10 etwas ins Schwitzen. Renault hatte besser entwickelt, verfügte jetzt über das schnellere Paket. Auch Williams war zumindest wieder näher heran gekommen. Unter dem Strich hatte Force India aber bereits zuvor mehr als genug Punkte erzielt, um P4 locker klar zu machen.
Technische Daten Force India VJM11
Chassis | Force India Eigenentwicklung, Karbon-Monocoque mit Aluminium-Wabenkern |
Vorderradaufhängung | Karbon-Querlenker, Pushrod-Aufhängung |
Hinterradaufhängung | Karbon-Querlenker, Pullrod-Aufhängung |
Bremsen | Carbon Industries Karbon-Bremsen |
Breite | 2,00 Meter |
Höhe | 0,95 Meter |
Gewicht | 733 kg (inkl. Fahrer und Schmierstoffe, exkl. Benzin) |
Getriebe | Mercedes AMG F1 Entwicklung, sequentielles Getriebe mit 8 Vorwärtsgängen + Rückwärtsgang, Karbon-Gehäuse |
Technische Daten Mercedes Motor
Bauart | |
Zylinder | 6 |
Zylinderwinkel | 90 Grad |
Hubraum | 1600 ccm |
Bohrung | 80 mm |
Max. Drehzahl | 15.000 U/min |
Benzinfluss | Max 100 kg/h ab 12.000 U/min |
Benzin/Schmiermittel | Petronas |
Aufladung | Single-Turbo mit Elektro-Motor (MGU-H) |
Energierückgewinnung | |
Kinetisch (MGU-K) | Motor-Generator-Einheit an Kurbelwelle, max. 50.000 U/min |
Thermisch (MGU-H) | Motor-Generator-Einheit an Turbolader, max. 125.000 U/min |
Leistung | |
Verbrennungsmotor | über 700 PS |
MGU-K | 163 PS |
Systemleisung | über 950 PS |
Gewicht | |
Gewicht | 145 kg (inkl. Batterie) |
Gewicht Batterie | 20 - 25 kg |
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