Einmal mehr steht Max Verstappen im Mittelpunkt der Formel 1: Beim Qualifying zum Mexiko GP lief Mercedes-Pilot Valtteri Bottas in Q3 im Stadion-Abschnitt auf den Red-Bull-Piloten auf. Bottas, auf seiner schnellen Runde, verbremste sich und musste den Run abbrechen.

Die Szene wurde von den Stewards untersucht, doch diesmal blieb Verstappen straffrei. "Er ist langsam von der Ideallinie gefahren, was Auto 77 [Bottas] beeinträchtigt haben könnte, aber die Stewards sehen es nicht als Behinderung an", hieß es in der Urteilsbegründung.

"Die letzten sieben Tage waren nicht die glorreichsten, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen", meinte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff lediglich. Im Klartext: In den USA hätte Wolff Verstappen für das Überholmanöver abseits der Strecke gegen Kimi Räikkönen nicht bestraft, in Mexiko für das Behindern seines Piloten sehr wohl.

Ähnlich sah - zumindest die Szene in Mexiko - auch Bottas selbst. "Er blieb am Ausgang von Kurve 12 links, das hat meine Runde etwas beeinträchtig", so Bottas. "Ich musste in Kurve 12 sehr nah an ihn heranfahren, da verliert man Zeit. Und meine Anfahrt auf Kurve 13 war ebenfalls beeinträchtig, weil ich eine andere Linie wählen musste."

"Deshalb habe ich mich in Kurve 13 verbremst", erklärt der Finne. "Max hat meine Runde beeinträchtig." In Kurve 12 hielt sich der Schaden noch in Grenzen, durch die verwirbelte Luft verlor Bottas nur ein wenig. "Aber der Verbremser, der aus der anderen Linie resultierte, hat richtig Zeit gekostet."

Bottas: Ich habe besser Platz gemacht als Verstappen

Die Frage ist: Ist es in der engen Stadion-Sektion überhaupt möglich, im Formel-1-Boliden einen Kontrahenten vorbeizulassen, ohne dass er behindert wird? Bottas zu Motorsport-Magazin.com: "Es ist möglich! Man kann es vor Kurve 12 machen. Und ich hatte im Training eine ähnliche Situation. Ich bin dann aber am Ausgang von Kurve 12 nach innen gefahren und das Auto hinter mir hatte freie Fahrt. Es ist möglich, den anderen nicht zu behindern."

Der erste Run war für Bottas somit dahin, weil nicht genügend Benzin für einen weiteren Versuch an Bord war. Bottas kam sofort an die Box und ließ nachtanken, ehe er mit neuen Reifen auf seinen finalen Run ging. "Allerdings haben da die Erfahrungswerte aus dem ersten Run gefehlt", beklagt Bottas.

Dennoch reichte es für Platz vier, nur knapp hinter Teamkollege Lewis Hamilton. Nach den Tiefschlägen der letzten Woche ein willkommenes Ergebnis für Bottas: "Es war ein positives Qualifying, ich war viel näher an Lewis. Dieser Asphalt liegt meinem Fahrstil besser. Ich muss aber auf rauem Asphalt noch arbeiten."