Sebastian Vettel startet den Mexiko GP der Formel 1 (am Sonntag um 20:00 Uhr live auf RTL, Sky Sport HD sowie im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker) von der Pole Position. In einem hochdramatischen Finale im Qualifying schnappte sich der Ferrari-Star mit einer 1:16.488 Minuten die Bestzeit und einen neuen Streckenrekord.

Sebastian Vettel feiert Formel-1-Jubiläum: 50. Pole

Erst auf den letzten Drücker entriss Vettel Max Verstappen im Q3 noch dessen erste Pole Position in der Formel überhaupt und verteidigt damit im direkten Duell seinen Titel als jüngster Polesetter der Formel-1-Historie. Nur 0,086 Sekunden trennten Vettel und Verstappen in Mexiko. Zuvor hatte der Niederländer bereits als sicherer Pole-Mann ausgesehen.

Für Vettels großen WM-Gegner Lewis Hamilton reichte es mit fast einer halben Sekunde Rückstand nur zum dritten Platz. Damit ist dessen drei Rennen lange Pole-Serie gerissen. Für Vettel ist es dagegen ein Jubiläum: Seine vierte Saison-Pole bedeutet die 50. seiner Formel-1-Karriere."Seb hat eine fantastische Runde hingelegt, er hat all seine Klasse gezeigt. Seb wundervoll, Auto wundervoll. Wir müssen uns nicht rechtfertigen", sagte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bei Sky.

Bottas behindert? Max Verstappen droht schon wieder Strafe

Ganz sicher ist Verstappens Startplatz eins allerdings noch nicht: Erneut droht Regel-Ärger! Weil Verstappen Valtteri Bottas im Q3 behindert haben soll, gibt es nach Sessionende noch eine Untersuchung des betreffenden Vorfalls. "Er hat mich etwas auf meiner Linie gestört für Kurve 13 und definitiv meine Runde ruiniert. Aber ich weiß nicht, was das Regelbuch da sagt", polterte der Finne. "Die Stewards müssen entscheiden", ergänzte Toto Wolff. Zerstört habe Verstappen Bottas' Runde aber auf jeden Fall, so der Mercedes-Motorsportchef.

Helmut Marko sah es im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com ganz anders. "Soll er etwa parken?", wetterte Red Bulls Motorsportberater. "Wo hätte er hinfahren sollen? Wir haben ihm durchgegeben, dass hinter ihm Bottas auf einer fliegenden Runde kommt. Er ist soweit es ihm möglich war links hinausgefahren. Ich glaube, er hat sogar die Streckenbegrenzung überschritten. Wenn der andere Fahrer sich so irritieren lässt, dass er sich verbremst - der Verbemser hat mit Verstappen nichts zu tun."

UPDATE: Die Stewards haben sich gegen eine Strafe für Max Verstappen ausgesprochen. Sein Qualifying-Ergebnis entspricht somit auch seinem Startplatz.

Hinter den Top-3 qualifizierten sich Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen, dann Esteban Ocon sensationell vor Daniel Ricciardo sowie Nico Hülkenberg, Carlos Sainz und Sergio Perez. Pascal Wehrlein wurde 17.

Das sagen Vettel, Verstappen & Hamilton zum Mexiko-Qualifying

Sebastian Vettel: "Das war echt eine gute Runde. Ich bin sehr glücklich, denn hier ist es sehr schwierig, alles richtig zusammen zu bekommen. Der erste Sektor ist mir gut gelungen, dann habe ich es in Kurve sechs fast verloren und musste in den ersten Gang. Aber irgendwie habe ich keine Zeit verloren. Dann wusste ich: Ich habe es, wenn ich den ersten Sektor jetzt noch hinkriege. Jetzt sollte es ein gutes Rennen werden. Wir müssen gewinnen. Aber die WM liegt nicht in meiner Kontrolle, es liegt an Lewis. Aber wir geben Vollgas. Ferrari verdient ein gutes Ergebnis."

Max Verstappen: "Ich bin ziemlich genervt, verärgert. Das Q3 war schwierig, die Reifen habe ich da nicht richtig ins Fenster bekommen. Ich habe alles gegeben, wollte aber unbedingt die Pole. Naja, wenigstens eine gute Startposition."

Lewis Hamilton: "Die Jungs haben einen klasse Job gemacht. Wir waren sehr schnell. Ich habe alles gegeben, aber die letzte Runde hätte schneller sein können. Es hätte aber nicht gereicht. Der Sieg ist immer noch drin und wir müssen noch sehen, was mit Max passiert."

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Verstappen behindert Bottas im Stadion - Untersuchung nach Qualifying
Top-5: Vettel, Verstappen, Hamilton, Bottas, Räikkönen

Q2 in Mexiko: Max Verstappen knallt Fabelzeit hin

Das war Q2: Nicht lange lief die Session, da hieß es schon wieder: Neuer Streckenrekord - zuerst durch Sebastian Vettel, doch nur Sekunden später unterbot Lewis Hamilton den Ferrari-Star um eine Winzigkeit von 0,023 Sekunden: 1:17.035 Minuten. Max Verstappen, schon mit absoluter Bestzeit in Sektor eins, musste seine Runde abbrechen, weil Brendon Hartley mit einem weiteren Power-Unit-Defekt am Renault des Toro Rosso im Mittelsektor stehen geblieben war.

Im zweiten Versuch ließ Max aber umso mehr fliegen, unterbot Hamilton noch einmal um mehr als unfassbare 0,5 Sekunden. Hinter Hamilton und Vettel ordneten sich Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo ein. Auf Verstappen fehlte dem Finnen und dem Australier eine stramme Sekunde.

Carlos Sainz schlägt Nico Hülkenberg, McLaren kampflos out

Kurz vor Schluss verbesserte sich Vettel dann nochmal - P2, 0,346 Sekunden hinter Verstappen. Wie zuvor der Niederländer erzielte Vettel seine Zeit erst in der zweiten schnellen Runde. Alle Fahrer zogen mit dem Ultrasoft ins Q3 ein, sodass es in der Spitzengruppe am Start einheitliche Reifen geben wird.

Die beiden Renault - Carlos Sainz vor Nico Hülkenberg - und die beiden Force India - Esteban Ocon von Lokalmatador Sergio Perez - komplettierten die Top-10. Felipe Massa und Lance Stroll scheiterten am Q3. Neben Hartley ohne Zeit blieben die beiden McLaren-Piloten, denen ohnehin krasse Strafversetzungen drohen (siehe Abschnitt "Die Strafen").

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Hartley rollt mit Motordefekt aus
ausgeschieden:Massa, Stroll, Hartley, Alonso, Vandoorne
Top-5: Verstappen, Vettel, Hamilton, Bottas, Räikkönen

Q1 in Mexiko: Vettel/Verstappen stark mit Supersoft

Das war Q1: Ferrari nutzte sein größeres Supersoft-Kontingent und fuhr anders als Mercedes nicht mit den ultraweichen Reifen. Dennoch lag Sebastian Vettel keine eineinhalb Zehntel hinter der Bestzeit von Lewis Hamilton in 1:17.518 Minuten. Max Verstappen - ebenfalls mit superweichen Reifen unterwegs - war allerdings noch einmal vier Hundertstel schneller als der Ferrari. Davor Valtteri Bottas auf P2 - fast zeitgleich mit Hamilton, der erneut (zuvor schon in FP3) kleine Leistungsaussetzer meldete.

Fernando Alonso und Sergio Perez gelang als dank Ultrasofts knapp vor den supersoft bereiften Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo, denen je rund eine halbe Sekunde auf ihre Teamkollegen fehlte, das Q2 zu erreichen. Ob Alonso dort mitfahren können würde, erschien jedoch zweifelhaft: Erneut funkte Alonso gegen Sessionende: "Keine Power". Offenbar löste sich das Problem jedoch wieder von selbst.

Pascal Wehrlein erneut hinter Marcus Ericsson

Nico Hülkenberg und Esteban Ocon komplettierten die Top-10. Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein, Kevin Magnussen und Romain Grosjean schieden, in dieser Reihenfolge, aus. Genauso Pierre Gasly, der nach Motorproblemen in FP3 erst gar nicht teilnehmen konnte. "Ich ärgere mich über mein Qualfiying, weil ich Zeit verloren habe. Zwei Mal war ich vor meinem Teamkollegen, aber der letzte Run war dann nicht gut", sagte Wehrlein.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle: Gasly fährt nach Motorproblem im FP3 nicht mit, Hamilton und Alonso melden Motor-Probleme
ausgeschieden:Ericsson, Wehrlein, Magnussen, Grosjean, Gasly
Top-5: Hamilton, Bottas, Verstappen, Vettel, Alonso

Die Strafen: Gleich drei Piloten werden auch in Mexiko wegen zu zahlreich gewechselten Motorenteilen starfversetzt. Neben den McLaren-Fahrern Fernando Alonso (20 Startplätze Strafe) und Stoffel Vandoorne (35) trifft es dieses Mal auch Pierre Gasly (15) von Toro Rosso.

Das Wetter: Mit nur 20 Grad Celsius Außentemperatur und wenigstens 43 auf dem Asphalt ging das Qualifying bei etwas kühleren Bedingungen über die Bühne als noch das zu einer ähnlichen Uhrzeit stattgefundene zweite Training am Freitagnachmittag. Gegenüber den Morgensessions war es natürlich dennoch wärmer. Von Regen jedoch keine Spur. Beste F1-Bedingungen.

Die Analyse: Superenges Qualifying in Mexiko - wie erwartet. Kaum anders sah es am Freitag auf den Longruns aus. Im Rennen erwartet uns ein epischer Dreikampf zwischen den drei Top-Teams.