Bereits im Vorfeld des Formel-1-Wochenendes von Austin äußerte sich McLaren zuversichtlich, eine konkurrenzfähige Rolle im Kampf um Punkte spielen zu können. Am Trainingstag konnte dieser Optimismus bestätigt werden. Stoffel Vandoorne belegte im ersten Training Rang fünf, Fernando Alonso konnte im aussagekräftigeren zweiten Training Rang sieben folgen lassen. McLaren scheint tatsächlich Chancen zu haben, in Texas die vierte Kraft im Feld zu sein.

Dabei begann der Tag für Alonso alles andere als optimal. Fast das gesamte erste Training musste er zusehen, ein Hydraulikleck zwang ihn zum Warten. Damit wurde nicht nur der Plan für das aktuelle Wochenende beeinträchtigt, wie Alonso erklärt. "Das tat uns schon weh, denn wir wollten einige neue Teile auch für kommendes Jahr testen. Im zweiten Training wollten wir das nachholen, aber das war schwierig. Wir werden es in Mexiko noch einmal versuchen", berichtete der Spanier.

Die Pace, die er dann zeigen konnte, als er die Gelegenheit dazu bekam, lässt ihn freudig auf das restliche Wochenende blicken - zumal einige Konkurrenten Strafen kassieren. Darunter vermutlich Max Verstappen, der am Samstag wohl einen neuen Motor bekommt, sowie Nico Hülkenberg.

"Wir wissen, dass Verstappen und Hülkenberg Strafen bekommen. Wenn wir es also in Q3 schaffen, können wir noch ein paar Positionen weiter vorne starten. Aber selbst, wenn wir nicht in Q3 kommen, ist es immer noch eine gute Ausgangslage, sollten wir mit frischen Reifen von Rang acht oder neun starten", skizziert er die für McLaren fast schon vorhandene Luxussituation - vorausgesetzt, das Qualifying verläuft nach Plan.

Vandoorne kassiert (verschmerzbare) Strafe

Doch es wäre kein typisches Wochenende für das Team, wenn nicht doch auch ein Wermutstropfen dabei wäre. Denn während Alonso wohl ohne Strafe auskommt, steht diese für Teamkollege Vandoorne schon fest. Der Belgier bekommt seinen achten Verbrennungsmotor und muss damit fünf Startplätze weiter hinten starten. Angesichts der Vergangenheit aber fast schon eine angenehme Sanktion, die die Optionen auch für Vandoorne noch offenhält.

Doch zunächst gilt es, die Probleme aus dem zweiten Training zu beheben. Davon gab es nämlich einige beim GP2-Sieger von 2015. "Wir hatten mit einigem Verkehr zu kämpfen, zudem war ich mit meiner Fahrzeugbalance nicht zu hundert Prozent zufrieden", erklärte Vandoorne, der trotz Rang 15 auch Positives mitnehmen konnte. "Die Longrun-Pace sah vielversprechend aus, damit war ich zufriedener als mit dem Qualifying-Setup", ließ er verlauten.