In den letzten Zügen seiner Zeit mit Honda-Antrieb im Heck scheint Fernando Alonso doch noch in Schwung zu kommen. In Singapur verpasste er ein mögliches Top-Ergebnis als Leidtragender des Startunfalls, in Malaysia aber scheint erneut etwas möglich zu sein. Zumindest, wenn man auf das zweite Training blickt. Dort belegte Alonso einen starken fünften Platz und schlug damit unter anderem beide Mercedes-Piloten.

Dabei kommt die Strecke in Sepang, die 2017 vorerst das letzte Mal Teil des Formel-1-Kalenders ist, dem McLaren eigentlich nicht entgegen. Zwar gibt es einige schnelle Kurven, doch die zwei langen Geraden lassen den immer noch untermotorisierten Boliden leiden. Alonso aber genügte es, um in die Spitzengruppe zu fahren.

Bereits im verregneten ersten Training kam er auf Rang drei. Entsprechend froh war der Spanier. "Wir hatten einen guten Tag. Im ersten Training haben wir einige Dinge am Auto gecheckt und sind rausgefahren, als es etwas weniger nass war. Wir kamen auf Rang drei, ein schönes Erlebnis", schilderte er.

"Im zweiten Training unter trockenen Bedingungen hat sich das Auto erneut gut verhalten. Wir müssen für morgen nicht viel verändern", sagte Alonso, der nun beinahe vor einem Luxusproblem steht. "Wir haben verschiedene Konfigurationen versucht, alle erwiesen sich als positiv. Wir müssen uns nun die Daten ansehen und entscheiden, was wir tun", erläuterte er das weitere Vorgehen.

Updates funktionieren besser als erwartet

Zufriedenheit auch bei Renndirektor Eric Boullier, der sich über die Weiterentwicklungen an Alonsos Boliden erfreut zeigte. "Wir sind glücklich, wie die neuen Teile funktionieren, dass alles läuft wie erwartet", sagte der Franzose. Obwohl: Wie erwartet lief es dann doch nicht ganz. "Es war besser als erwartet", hielt er mit Blick auf Alonsos Performance mit dem Update fest.

Fernando Alonso hatte gut Lachen nach dem Training, Foto: Sutton
Fernando Alonso hatte gut Lachen nach dem Training, Foto: Sutton

Besonders auf den Bereich rund um die Bargeboards konzentriert sich das Update bei McLaren. Dass die Briten in Malaysia tatsächlich in die Phalanx der Top-Teams eindringen können, glaubt Boullier indes nicht. "Wir haben auch einen Versuch gemacht, der auf die reine Performance ausgelegt war. Ich denke, die anderen Teams haben das aufgrund des Regens heute Morgen nicht gemacht", relativiert er.

Dass die Updates jedoch einen deutlichen Schritt nach vorne gebracht haben, zeigt der Zeitabstand zwischen Alonso und seinem Teamkollegen Stoffel Vandoorne. Der Belgier lag über eine Sekunde hinter Alonso, muss in Malaysia aber aus Gründen der Produktion noch auf das Update verzichten. "Der Plan ist, Stoffels Auto in Suzuka mit dem Update auszustatten", kündigte Boullier an.

Alonso: Vertragsentscheidung nach Japan

Noch keine Entscheidung wird in Suzuka gefallen sein, ob Alonso auch kommendes Jahr bei McLaren fährt. Danach aber könnte es recht schnell gehen. Dies zumindest kündigte der 36-Jährige an. "Nach Japan ist es mein Wunsch und auch meine Deadline, eine Entscheidung zu treffen. Ich werde mich für das entscheiden, was mir das beste Gefühl vermittelt", stellte er klar.

Seine Bedingungen sind nach wie vor dieselben. "Ich will konkurrenzfähig sein nächstes Jahr. Ich will zurück auf das Podium, ich will wieder Siege. Ich will wieder um den WM-Titel kämpfen, und dafür brauche ich noch weitere Informationen, um die Entscheidung zu treffen", erklärte er sein Zögern. Seine Priorität aber, auch das stellte er erneut klar, liegt auf McLaren. "Es ist eines der besten, wenn nicht gar das beste Team in der Geschichte der Formel 1. Wir haben alles, um es geschehen zu lassen", sagte Alonso.