Die Rache des Sportsgeistes ist fürchterlich: Was in Melbourne mit einem selbst herbei geführten taktischen Doppelausfall spielerisch begann, erreichte an diesem Wochenende seinen vorläufigen Höhepunkt: Trotz der ersten Pole Position des Jahres für Jenson Button und Startrang sechs für Takuma Sato weist das Punktekonto der Weißen auch nach acht Rennen noch immer eine dicke, fette Null aus.

"Ein enttäuschender Tag", war folglich das einzig zutreffende Fazit von Honda-Motorenchef Shuhei Nakamoto. "Wir sind offensichtlich enttäuscht", schloss sich Sportdirektor Gil de Ferran nach dem neuerlichen Doppelausfall an. "Dennoch verlassen wir Kanada mit einem sehr positiven Gefühl in Richtung Amerika."

Jenson Button konnte sich von dieser "verbesserten" Form allerdings auch nichts kaufen, besonders da er seinen Ausfall auf Position drei liegend selbst zu verantworten hatte. "Das war ein enttäuschendes Ende eines sehr ermutigenden Wochenendes", versuchte auch er die positiven Aspekte zu betonen. "Ich kam in der Haarnadel auf die Randsteine und deshalb blockierte das Heck, weswegen ich die Reifen verschmutzte. Danach hatte ich in der Schikane starkes Untersteuern und berührte die Wand: Es war mein Fehler und sehr frustrierend."

Nicht minder frustrierend und "enttäuschend" verlief das Rennen für Takuma Sato, der schon nach dem Start von Jacques Villeneuve gerammt wurde und dadurch Teile seines Diffusors und Heckflügels verlor. "Deshalb war das Auto schwierig zu fahren", so Sato, der zur Rennmitte wegen eines Getriebeproblems in die Box kam. "Wir wechselten das gesamte Heck, was zwar sehr ungewöhnlich ist, aber wir wollten unbedingt einige Daten sammeln und es gab immer noch die Möglichkeit Plätze gutzumachen." Aber auch das neue Heck brachte dem Japaner kein Glück: Kurz vor Schluss schied er mit einem Bremsdefekt aus.