Nach einem "mehr als turbulenten" Rennverlauf ist es für Sam Michael "gut ein paar Punkte" mitzunehmen. Eingefahren hat diese der Australier Mark Webber, der sich darüber freute von Startplatz 14 noch auf Fünf vorgefahren zu sein.

"Das ist ein gutes Ergebnis", erklärte er nach dem Rennen. "Mein Start war gut, und ich war in der ersten Kurve auf der Innenseite, da war Platz genug. Die ersten Runden meiner Stints waren immer recht schwierig, es war nicht einfach, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Vor allem beim Bremsen hat sich das bemerkbar gemacht. Weil ich wenig Grip hatte, bin ich zwei Mal weit nach außen gerutscht. Je leichter das Auto wurde, desto besser wurde es auch. Als das Safety-Car auf die Strecke ging, war es erneut problematisch, die Reifentemperatur hoch genug zu halten. Am Ende war für mich nur noch wichtig, sicher ins Ziel zu kommen. Wir haben aus einem schwierigen Wochenende noch etwas herausgeholt – vier Punkte und für mich einen guten Startplatz im Qualifying nächste Woche in Indy."

Eine schlechtere Startposition erhält im Indy-Qualifying hingegen sein Teamkollege Nick Heidfeld, der in Runde 44 mit einem weiße Rauchwolken speienden FW27 ausrollte. "Ich hatte zwar keinen guten Startplatz, aber wenn ich mir jetzt anschaue, wie viele Autos noch ausgefallen sind, ist es natürlich doppelt enttäuschend, nicht ins Ziel gekommen zu sein", ärgerte sich Quick Nick über die verpasste Gelegenheit zu punkten. "Ich hätte auf dem Podium landen können. Mein Start war gut, und im Rennen lief es auch ziemlich gut. Aber ich fuhr zu lang hinter Felipe Massa her, den ich überholen wollte. Dabei wurde die Kühlluft für den Motor stark beeinträchtigt, weshalb der Motor schließlich überhitzte. Ich habe zwar ein paar Mal versucht, auf der Geraden seitlich neben Felipe zu fahren, um aus seinem Windschatten zu kommen, aber das hat nicht gereicht."

Wie Heidfeld glaubt auch Michael daran, dass "heute viel mehr möglich gewesen" wäre. "Wir hätten mit mindestens einem Auto einen Podiumsplatz erreichen können", so der Technische Direktor der Weiß-Blauen. "Aber verschiedene Umstände haben das leider verhindert. Die Bremsen haben gut funktioniert, und auch die Reifen haben durchgehalten. Mit diesem Ergebnis verbessern wir uns auf Platz drei in der WM, punktgleich mit Toyota. Darauf wollen wir in Indianapolis aufbauen."

Die gleiche Meinung vertritt auch Dr. Mario Theissen. "Wenn man von den Positionen 13 und 14 startet und vier Punkte holt, muss man damit unter normalen Umständen zufrieden sein. Dennoch wäre heute mehr drin gewesen."

"Die Umgebungstemperaturen waren heute deutlich höher als unsere Vorhersage, damit liefen beide Motoren jenseits der zulässigen Temperaturen", begründete er Nicks Ausfall. "Bei Nick kam hinzu, dass er durchgehend dicht hinter seinem Vordermann fuhr, wodurch die Kühlluftzufuhr beeinträchtigt wurde. Das hat letztlich zum Ausfall geführt. In der Endphase des Rennens, als Mark den Rücken frei hatte, haben wir deshalb bei ihm die Belastung zurückgenommen."