Bereits nach Bekanntwerden des ersten Formel-1-Tests von Robert Kubica war gemunkelt worden, dass er noch in dieser Saison den schwächelnden Jolyon Palmer bei Renault ersetzen könnte. Die Bestätigung seines Einsatzes bei den Testfahrten auf dem Hungaroring ließ diese Option noch realistischer aussehen.

Doch Renault-Teammanager Cyril Abiteboul schiebt derartigen Spekulationen vor dem Ungarn GP klar einen Riegel vor. Er betonte, dass Kubica für 2018 eine Option sei - mehr nicht. "Es ist kein kurzfristiger Plan und es ist keine kurzfristige Option, etwas an unserem Fahreraufgebot zu ändern", sagte Abiteboul gegenüber Autosport.

"Robert könnte für 2018 ein Kandidat sein. Aber bevor wir ihn als einen Kandidaten in Erwägung ziehen, müssen wir sehen, wie er mit Autos klarkommt, die mehr Abtrieb und mehr Leistung haben. Denn das Auto, das er bis jetzt gefahren ist, war nicht repräsentativ", erläuterte Abiteboul. "Aber, ganz ehrlich gesagt: Selbst wenn er sich gut schlägt, bedeutet das nicht automatisch, dass wir ihn für 2018 nehmen, denn wir müssen uns noch mehr anschauen."

Abiteboul bestätigte medizinische Tests und Simulatorarbeit mit Kubica, ohne ins Detail zu gehen. "Die letzte Möglichkeit, zumindest den Test in einem modernen Formel-1-Auto zu machen, war der Ungarn-Test und diese Chance nutzen wir", erklärte er den Zeitpunkt.

Wie ernst Renault die Gerüchte um einen Austausch von Palmer gegen Kubica nahm, zeigt die Tatsache, dass Abiteboul das Gespräch mit Palmer suchte. "Ich habe ihm gesagt, dass Robert aktuell keine Bedrohung ist. Sicherlich sehen wir uns für 2018 Optionen an und Jo könnte für 2018 eine Option sein. Das liegt in seinen Händen."

Abiteboul bestätigte, dass Palmer unter Leistungsdruck stehe, allerdings nicht kurzfristig. "Was wir mit Robert machen, hat nichts damit zu tun, was Jo dieses Wochenende oder nach der Sommerpause macht", sagte er. "Ich kann bestätigen, dass Jo in Spa fahren wird und der Plan ist, dass er bis zum Ende der Saison fährt."