Michael Schumacher bezeichnete sich zuletzt als Vollblutrennfahrer. Und ein solcher Vollblutrennfahrer möchte immer gewinnen. Egal wie viele Siege er schon eingefahren hat und wie langweilig dies die Formel 1 macht. Der beste Beweis hierfür waren die Siegesserien der Roten in den vergangenen Jahren.

Seit Saisonbeginn dieses Jahres sind die Roten aber nicht mehr am Drücker und beherrschte erst Renault und danach McLaren das oberste Siegerpodest. Für Flavio Briatore waren die Niederlagen gegen Kimi Räikkönen dabei aber keine Schmach, sondern so etwas wie eine willkommene Abwechslung.

"Wir haben fünf von sieben Rennen gewonnen", sagt der Italiener, "aber man kann nicht jedes Mal gewinnen und das Wichtigste ist, dass wir konkurrenzfähig sind."

Und wenn dies der Fall ist, dann könne man sich auch einmal mit dem zweiten Rang zufrieden geben. "Wenn wir immer gewinnen würden, wären wir genauso unbeliebt wie Ferrari und wir möchten das vermeiden", begründet Briatore seine Worte. "Wir genießen es ein Team zu sein, das alle mögen."

Und obwohl Briatore Ferrari in dieser Saison "konkurrenzfähiger" erwartet hatte, kündigte er schon im letzten Jahr an, dass Renault die rote Herrschaft in dieser Saison brechen und sogar beenden würde. "Die Leistungen von McLaren waren nicht so überraschend, da sie im Winter sehr hart gearbeitet haben", fügt er über seinen derzeit größten Konkurrenten hinzu.

Gegen diesen müssen Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella auch am kommenden Wochenende in Montreal bestehen. Und sollte es nach dem Triumph vom Nürburgring diesmal nicht klappen, dann wissen wir ja jetzt, dass dies für Flavio auch kein Weltuntergang ist. Zumindest so lange er auf einer öffentlichen Pressekonferenz darüber sprechen muss...