Beim zweiten freien Training zum Großen Preis von Europa am Nürburgring äußerte sich BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen im Premiere Boxengassenkanal gegenüber Moderator Burkhard Nuppeney zu den Spekulationen über Verhandlungen mit dem Schweizer Rennstall Sauber.

"Ich kann bestätigen, dass wir seit Beginn des Jahres mit Sauber über Motorenlieferungen ab dem nächsten Jahr sprechen. Die Gespräche laufen konstruktiv, aber wir haben bisher keinerlei Vereinbarung getroffen. Wir sind auch nicht unter großem Zeitdruck. Aber wir können uns das gut vorstellen. Wir bauen nicht mehr so viele Motoren wie noch vor zwei Jahren, die Kapazitäten sind also da. Sauber ist ein gut geführtes Team, wo wir glauben, dass die Motoren im richtigen Auto sitzen und dass daraus Erfolge entstehen können. Es stimmt die Chemie, man kann sich verständigen und versteht sich gut, man denkt und arbeitet gleich. Das spielt für uns eine wesentliche Rolle. Wir unterhalten uns zurzeit mit den Sauber-Kollegen intensiv auch über Technik. Da geht es um weit mehr als Geometriemaße und Bauteile. Ich habe den Eindruck, dass da durchaus eine ähnliche Denkweise besteht, was die Sache erleichtern würde."

Theissen über die technischen Möglichkeiten von BMW im Falle einer Partnerschaft mit Sauber: "Wir sind in der Lage beim gesamten Antriebsstrang mitzuarbeiten, also auch beim Getriebe. Wir haben Überschneidungen im Bereich der Kühlung und der Ansaugluft. Wir sind also schon direkt in die Entwicklung des Autos integriert. Es gibt bei uns entsprechende Ressourcen, die ein normales Formel-1-Team gar nicht haben kann. Natürlich ist es sinnvoll die einzusetzen, damit das Auto schneller wird. Das war eine Vorgabe des Vorstandes, dass die Formel 1 nicht nur ein Marketing-Projekt ist, sondern dass es einen Technologietransfer gibt, von der Formel 1 zur Serienherstellung."