Der F1-Boss und die VIPs (01:03 Min.)

Vladimir Putin

Mit Pluralismus und Mitbestimmung hatte es Bernie Ecclestone ohnehin nie besonders. "Es gibt keinen Platz mehr für Demokratie. Punkt. Nirgendwo", teilte er der Welt 2015 mit. Die Formel 1 führte er eher absolutistisch und autokratische Herrscher waren ihm sympathisch, denn sie hatten und haben - im Gegensatz zu Veranstaltern in Deutschland oder Italien - nie Probleme, die Antrittsgagen der Königsklasse aufzubringen.

Auch wenn er sich später dafür entschuldigte, sein Satz, Adolf Hitler sei in der Lage gewesen "Dinge zu regeln" - 2009 in einem Interview mit der Times ausgesprochen - bleibt unvergessen. Und auch über Vladimir Putin äußerte er sich wohlwollend: "Er ist der Kerl, der Europa regieren sollte. Er wird auch die andere Sache in den Griff bekommen, die momentan in Syrien passiert", sagte Ecclestone im März 2016 der Daily Mail.

König Juan Carlos

Und dann hat Alonso um meine Hand angehalten, Foto: Sutton
Und dann hat Alonso um meine Hand angehalten, Foto: Sutton

Insofern müsste der ehemalige spanische König Juan Carlos eigentlich ein rotes Tuch für den Briten sein. Schließlich hat der Ex-Monarch sein Land aus der Diktatur in die Demokratie geführt. Beim Bahrain GP 2010 ließ er sich dennoch von ihm sein Tablet zeigen. Vielleicht war ja ein Video darauf zu sehen, in dem Fernando Alonso tags zuvor beim iberischen Abend in der Ferrari-Box sturzbetrunken den frisch verdauten Sangria in Felipe Massas Cockpit pinkelte.

Prinz Harry

Hast Du Stoff dabei?, Foto: Sutton
Hast Du Stoff dabei?, Foto: Sutton

Prinz Harry von Wales dürfte da eher Ecclestones Fall sein. Erstens ist der wenigstens Engländer und zweitens hat die aktuelle Nummer fünf der britischen Thronfolge wie der ehemalige Formel-1-Boss eine Schwäche für unangebrachte Bezugnahmen auf den Nationalsozialismus. Unter anderem trafen sich beide beim Großbritannien GP 2014 in Silverstone.

Fabio Capello

Fabio Capello und Bernie Ecclestone beim Italien GP 2011, Foto: Sutton
Fabio Capello und Bernie Ecclestone beim Italien GP 2011, Foto: Sutton

Als echter Brite interessiert sich Ecclestone selbstredend auch für Fußball. 2007 kaufte er gemeinsam mit Flavio Briatore - auch so ein entmachteter Sonnenkönig des Motorsports - die Queens Park Rangers. Und als Fabio Capello, unter anderem Champions League-Sieger mit dem AC Mailand, 2011 beim Rennen in Monza vorbeischaute, gab es natürlich zumindest ein kurzes Gespräch.

Lukas Podolski

Mach dat Ding rein, Poldi!, Foto: Sutton
Mach dat Ding rein, Poldi!, Foto: Sutton

A propos: Gut, dass Lukas Podolski ab 2012 für den FC Arsenal in der englischen Premier League kickte. Somit dürfte sein zuvor eher unterdurchschnittliches Englisch beim Deutschland GP zwei Jahre später gut genug gewesen sein, um mit Bernie Ecclestone ein paar Freundlichkeiten auszutauschen. Vielleicht wollte der deutsche Nationalspieler auch einfach mal bei einer Sportart zuschauen, in der ein Brite etwas gewinnt.

Pamela Anderson, Will Smith und Nicole Scherzinger

Niki hat keine Folge Baywatch verpasst!, Foto: Sutton
Niki hat keine Folge Baywatch verpasst!, Foto: Sutton

In den USA konnte die Formel 1 auch unter Ecclestone nie so richtig Fuß fassen. Prominenz aus dem Showbusiness - und davon gibt es in diesem Land schließlich genug - war bei den Rennen jedoch stets zu sehen. Unser Foto zeigt Bernie gemeinsam mit Niki Lauda und der Schauspielerin Pamela Anderson beim USA GP 2014. Rechts am Bildrand ist gerade noch zu erkennen, wie Mario Andretti die Flucht ergreift. Will Smith und die damals mit Lewis Hamilton liierte Nicole Scherzinger traf Ecclestone dagegen 2012 in Monaco.

Kannst Du mich bitte blitzdingsen, damit ich das Gelaber vom Mateschitz vergesse?, Foto: Sutton
Kannst Du mich bitte blitzdingsen, damit ich das Gelaber vom Mateschitz vergesse?, Foto: Sutton

Bernie Ecclestone

Ein Spiegelbild seiner Seele, Foto: Sutton
Ein Spiegelbild seiner Seele, Foto: Sutton

Die Königsklasse ohne Bernie Ecclestone? Eigentlich unvorstellbar. Seit den 1950er-Jahren war der heute 86-Jährige in der Formel 1 aktiv, zunächst als (erfolgloser) Fahrer, dann als Manager. Vermutlich hielt er selbst sich längst für unverzichtbar. Doch niemand soll behaupten, dem heute 86-Jährigen mangele es an kritischer Distanz zur eigenen Person. Schließlich ist auf dem obenstehenden Foto eindeutig zu sehen, wie er sich selbst die kalte Schulter zeigt.

Dieter Zetsche

Frag Dieter, der weiß Bescheid!, Foto: Sutton
Frag Dieter, der weiß Bescheid!, Foto: Sutton

An Selbstbewusstsein hat es ihm aber so oder so nie gemangelt. Trotz seiner Größe von lediglich 1,59 Metern gibt es nur wenige Menschen, zu denen Ecclestone aufschaut. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und damit indirekt auch Herr über das Formel-1-Team von Mercedes, gehört offenbar dazu. Vielleicht hat Bernie ihn in dieser Situation auch einfach inständig gebeten, die Silberpfeile ein wenig einzubremsen, damit es für die Zuschauer nicht allzu langweilig wird.

Boris Becker

Mein Enkel hat Talent. Kannst Du ihn trainieren?, Foto: Sutton
Mein Enkel hat Talent. Kannst Du ihn trainieren?, Foto: Sutton

Gut, wenn man Bernie kennt: Mit der vom Ober-Boss höchstpersönlich unterzeichneten Akkreditierung hatte Boris Becker beim Monaco GP 2009 Zugang zu allen Bereichen. Die deutsche Tennis-Legende war bereits öfter bei der Königsklasse zu Gast und warb gemeinsam mit Mika Häkkinen auch schon in Fernseh-Werbespots für Mercedes.

Gerhard Gribkowsky

Nie im Leben verurteilen die mich deswegen!, Foto: Sutton
Nie im Leben verurteilen die mich deswegen!, Foto: Sutton

Ihn hätte Ecclestone vielleicht besser nie getroffen: Gerhard Gribkowsky, Ex-Vorstand der Bayrischen Landesbank. Die Staatsanwaltschaft München warf dem Briten vor, Gribkowsky bestochen zu haben. Gegen die Zahlung von 100 Millionen Dollar wurde das Verfahren eingestellt. Vermutlich lautete das Urteil einfach "50 Tagessätze".

Michael Gothard

Eliminieren Sie ihn, 007!, Foto: Sutton
Eliminieren Sie ihn, 007!, Foto: Sutton

Michael wer? Am Ende kommt es doch noch raus: Bernie Ecclestone ist selbst ein Schauspieler, der seit mehr als 40 Jahren in seiner Rolle als Chef einer Motorsport-Serie lebt. Anders ist seine auf diesem Foto von 1996 offensichtlich zu erkennende Ähnlichkeit mit dem britischen Darsteller Michael Gothard, Bösewicht im James-Bond-Film "In tödlicher Mission", kaum zu erklären.