Nüchtern betrachtet spricht das Ergebnis des zweiten Freien Trainings heute Nachmittag nicht gerade für die Scuderia Ferrari. Denn diese ist besseres als die Ränge elf und fünfzehn für Michael Schumacher und Rubens Barrichello gewohnt. Besonders da man in Monaco gewissermaßen seine 'letzte Chance' auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in Angriff nehmen möchte.

"Michael fühlte Vibrationen an seinem Auto und diese wurden während der Session schlimmer, weswegen wir ihn reinholten um nichts zu riskieren", beschreibt Ross Brawn die noch ungeklärten Probleme am F2005 mit der Startnummer 1. "Wir sind uns nicht sicher, was das Problem ist. Da es aber mit beiden Reifensätzen auftrat, scheint es nicht an den Reifen zu liegen."

"Heute Morgen waren wir sehr konkurrenzfähig und ich schien in ziemlich guter Verfassung zu sein und war mit dem Auto zufrieden. Leider lief der Wagen am Nachmittag nicht so gut, da ich immer schlimmer werdende Vibrationen hatte, welche uns dazu zwangen die Session abzubrechen um die Probleme zu analysieren."

Doch Michael Schumacher weiß genau, dass "kleine Probleme" in Monaco viel Zeit kosten können. Größere Probleme hatte hingegen sein Teamkollege Rubens Barrichello. "Ich war mit meinem Auto heute nicht sehr glücklich", gestand dieser offen ein. "Am Morgen war ich mit dem Setup beim Bremsen unglücklich und am Nachmittag war es ein generelles Setupproblem."

Deshalb räumt Ross Brawn ein, dass man "an Rubens Auto noch einige Setuparbeiten" zu erledigen habe. "Aber insgesamt sind wir mit den Autos zufrieden, die bis zu Rubens Setupschwierigkeiten und Michaels Problem gut ausbalanciert schienen."

Das "wahre Kräfteverhältnis" der Teams möchte Teamchef Jean Todt nach nur 120 Minuten Trainingszeit aber noch nicht voraussagen. "Denn wir wissen nicht, mit welchen Spritmengen die anderen unterwegs waren."