In Japan blieben McLaren-Honda zwar Demütigungen der eigenen Fahrer wie im Vorjahr erspart, als Fernando Alonso ausgerechnet beim Heimspiel von einem "GP2-Motor" in seinem Heck sprach. Doch auch 2016 lief das Heimspiel nicht nach Wunsch. Punkte waren ganz weit weg. In Austin nun scheint der Trend wieder nach oben zu zeigen. Nach dem ersten Trainingstag hat sich McLaren zumindest vorläufig als fünfte Kraft etabliert. Jenson Button fuhr auf Platz acht, Fernando Alonso reihte sich ein Zehntel dahinter auf dem neunten Platz ein. Auf Force India fehlte nur etwas mehr als eine Zehntelsekunde.

Beachtenswert ist dabei auch, dass sich der Rückstand mehr oder weniger gleichmäßig auf alle drei Sektoren verteilt. Alonso verlor in jedem Streckenabschnitt rund eine halbe Sekunde auf die Spitze, Button büßte im Mittelsektor sieben Zehntel ein, im letzten Abschnitt dagegen nur drei. Der befürchtete Einbruch im zweiten Streckenabschnitt, der zu einem großen Teil aus der über einen Kilometer langen Gerade besteht, findet scheinbar nicht statt. "Es war ein guter Tag im Büro. Wir konnten unser Programm abspulen und einige Runden drehen", fasst Alonso den Tag unspektakulär zusammen.

Fernando Alonso reihte sich hinter seinem Teamkollegen ein, Foto: Sutton
Fernando Alonso reihte sich hinter seinem Teamkollegen ein, Foto: Sutton

Auch beim Rennstall aus Woking war der Reifenverschleiß vor allem am Nachmittag ein großes Thema. "Wir haben am Nachmittag die verschiedenen Reifenmischungen ausprobiert und müssen uns sorgfältig überlegen, welche wir verwenden", so der Spanier. Der wichtigste Faktor dabei ist der Reifenverschleiß gerade des Supersoft-Reifens, der bereits nach wenigen Runden einbricht.

Jenson Button erklärt diesen Verschleiß vor allem mit mangelnden Erfahrungswerten. Zum ersten Mal überhaupt kommt der Supersoft in Austin zum Einsatz. "Wenn wir den Supersoft auf eine Strecke bringen, wo wir es nicht gewohnt sind, gibt es Verschleiß", erklärt der Brite. Er stellt jedoch klar: "Das ist ganz normal und wir fanden es nicht zu schlimm." Auch die anderen Reifensätze würden nicht über die Konstanz verfügen, die man sich erwünscht.

McLaren mit Defiziten in schnellen Kurven

Woran es konkret bei McLaren derzeit noch hapert, erklärt Button ebenso. "Die mittelschnellen und schnellen Kurven sind eine Herausforderung, vor allem Kurve 17 ist hart, wenn der Reifenverschleiß zunimmt", so der 36-Jährige. Grundsätzlich sei er mit dem Tag nicht unzufrieden. "Es hat Spaß gemacht, aber es gibt noch genug Arbeit zu tun", mahnt er. Dabei wird er an das letzte Jahr in Austin zurückdenken. Fast schon sensationell fuhr Button damals im Rennen auf den sechsten Platz.

Dass trotz der größtenteils positiven Berichte der Fahrer nicht alles reibungslos verlief, erklärt Honda-F1-Chef Yusuke Hasegawa. "Am Ende des ersten Trainings ist ein Sensor an Jensons Motor etwas abgesunken. Es hat unseren Plan aber nicht beeinträchtigt, bis zum zweiten Training konnten wir es leicht beheben", so der Japaner. Auch er stellt klar, dass noch Arbeit vor dem Team liegt. "Wir haben noch nicht die richtige Balance im Paket gefunden. Aber wir konnten Tonnen an Daten sammeln, die wir bis zum Qualifying analysieren werden", kündigt Hasegawa an.