Mercedes hat die Ursache für den kapitalen Motorschaden an Lewis Hamiltons Boliden beim Malaysia GP gefunden: Ein defektes Kurbelwellenlager sorgte dafür, das Hamilton in Führung liegend ausfiel. Vorausgegangen war dem Schaden ein Öldruckverlust in Kurve 15.

Als erste Reaktion hat Mercedes deshalb auch die Betriebs-Parameter angepasst. Dazu gehört auch ein überarbeitetes und konservativeres Motorenöl. Betriebs-Parameter beziehen sich nicht nur auf Motormodi. Dazu zählt beispielsweise auch der Kühlbedarf.

Übersicht der Mercedes Power Units

ICETCMGU-KMGU-HESCE
Mercedes
Lewis Hamilton688644
Nico Rosberg444433
Williams
Felipe Massa333333
Valtteri Bottas333322
Force India
Nico Hülkenberg333333
Sergio Perez333333
Manor
Pascal Wehrlein333333
Esteban Ocon444433

Diese Reaktionen betreffen nicht nur Mercedes, sondern auch die Kundenteams. Deshalb werden die für den Japan GP geplanten Motorwechsel verschoben. Force India, Williams und Manor setzen die Malaysia-Motoren in Suzuka ein. Bei fünf Piloten wäre ein turnusmäßiger Wechsel auf dem Programm gestanden. Mercedes will weitere Erkenntnisse in ein mögliches verbessertes Design einfließen lassen.

Ein defektes Kurbelwellenlager sorgte für den Motorschaden, Foto: Mercedes AMG
Ein defektes Kurbelwellenlager sorgte für den Motorschaden, Foto: Mercedes AMG

618 Kilometer hatte Hamiltons Verbrennungsmotor auf dem Tacho, bevor die Kurbelwelle das Gehäuse durchschlug. Die Laufleistung eines Motors beträgt normalerweise rund 3000 Kilometer. Hamilton fährt beim Japan GP mit dem Motor, der schon beim Singapur GP zum Einsatz kam, Rosberg setzt seinen Malaysia-Motor ein.

Nachdem Lewis Hamilton beim Belgien GP mehrere neue Motoren in den Umlauf brachte, stehen ihm für den Rest der Saison noch zwei Aggregate für Qualifying und Rennen zur Verfügung. Das Motoren-Kontingent von Nico Rosberg ist identisch.

Nach dem Motorschaden am vergangenen Sonntag brachte Mercedes die defekten Teile umgehend nach Brackley, wo Mercedes High Performance Powertrains die Power Units entwickelt und fertigt. Dort musste die Analyse so schnell wie möglich erfolgen, um mögliche Konsequenzen für den Japan GP zu verhindern.