Groß war die Aufregung nach der Bekanntgabe des Urteils in der Tankaffäre: Ein "entsetzter" Nick Fry stufte die Entscheidung des International Court of Appeal (ICA) als "absolut unangebracht" ein.

Nur einen Tag später akzeptierten die Weißen jedoch mit Murren ihre Strafe, da sie aufgrund eines Feiertags in Frankreich keinen Einspruch mehr vor dem Spanien GP einlegen konnten. Zudem wollte man dem Sport nicht noch mehr Schaden zufügen.

Doch genau dies befürchtete die FIA, welche am Montag in einem weiteren Schreiben klarmachte, dass dem Team noch einmal eine Strafe drohen könnte, wenn es durch seine Aussagen über das Strafmaß und die Richter weiter den Sport in Verruf bringt oder schädigt. Denn das ist laut Artikel 151c des Internationalen Sporting Codes ebenso wenig gestattet wie Betrug nicht gestattet.

Aber nicht nur B·A·R bekam in diesem FIA-Schreiben sein Fett weg. Auch die Automobilhersteller, die in einem Schreiben die Unabhängigkeit und Glaubhaftigkeit des ICA anzweifelten, wurden von der FIA gerügt.

Um jeglichen zusätzlichem Ärger aus dem Weg zu gehen, veröffentlichte British American Racing heute ein - hoffentlich - letztes Statement zu diesem Thema, in welchem es sowohl die Strafe als auch erstmals die Begründung für die Strafe anerkannte und zeitgleich den FIA ICA in den höchsten Tönen lobte.

"Nachdem B·A·R Honda die Sachlage umfassend, und inklusive intensiver Nachforschungen anderer Teams, untersucht hat, akzeptiert das Team jetzt, dass Formel 1 Autos immer mehr als 600 kg wiegen müssen, wenn sie komplett leer getankt wurden, und dass dies auch zutrifft, wenn das Benzinsystem des Autos derart gestaltet ist, dass einiger Sprit unbrauchbar ist. Vor diesen Nachforschungen war das Team der festen Überzeugung, dass Benzin, welches während des Rennens nicht benutzt werden konnte, auch nicht zum Wiegen aus dem Auto entfernt werden muss.

Auf dieser Basis akzeptiert B·A·R Honda die Entscheidung des FIA Court of Appeal als unter diesen Umständen fair und erkennt das Team an, dass die Richter in diesem, sowie in allen anderen Fällen, vollkommen unabhängig und Anwälte sowie Richter von hohem Ansehen sind, die ihre Leistungen auf freiwilliger Basis erbringen.

B·A·R Honda möchte nichts anderes als in der Formel 1 Weltmeisterschaft unter fairen und gleichen Bedingungen gegen andere Teams antreten und freut sich darauf beim Europa Grand Prix wieder in den Wettbewerb einzugreifen."

Damit zieht das Team einen klaren Schlussstrich unter die Affäre, welcher wohl eindeutig darauf gerichtet ist weiteres Übel abzuwenden und die Wogen zu glätten.