Nach fünf Rennen liegt das BMW-Williams Team mit 21 WM-Punkten auf Rang vier der Konstrukteurswertung und damit sogar noch drei Zähler vor der Scuderia Ferrari. Dennoch werden den Roten noch immer Titelchancen eingeräumt, während man die Weiß-Blauen nicht im Titeldreikampf zwischen Renault, McLaren und Ferrari erwartet.

"Trotz des schlechten Saisonstarts hatte Ferrari in Imola einen Wagen, der aus eigener Kraft siegfähig war. Hier liegt der entscheidende Unterschied zu uns", versucht BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen diese Situation zu begründen. "Unser Saisonstart war ganz gut, unser Potential reicht auch für Podiumsplatzierungen. Aber aus eigener Kraft siegfähig sind wir noch nicht."

Trotzdem blickt Theissen den noch ausstehenden 14 Rennen zuversichtlich entgegen. "Auch in den vergangenen Jahren hat sich bereits gezeigt, dass wir in der Lage sind, uns innerhalb einer Saison deutlich zu steigern."

Da es allerdings nicht Sinn und Zweck des Formel 1 Engagements von BMW ist, jedes Jahr die beste Aufholjagd bis zum ersten Saisonsieg im letzten Rennen hinzulegen, wird man sich Ende dieses Jahres mit Frank Williams zusammensetzen und eine "sehr kritische Bestandsaufnahme" durchführen.

Die Fahrer werden dabei aller Voraussicht nach gut wegkommen. "Beide haben die Erwartungen bislang übertroffen. Besonders Nick Heidfeld ist sehr analytisch in der Zusammenarbeit mit den Technikern", lobt Theissen seinen deutschen Neuzugang in der Sport Bild. "Er hat die Gabe, seine subjektiven Eindrücke aus Fahrersicht mit den objektiven Eindrücken, die die Daten liefern, sinnvoll zu verknüpfen."

Dennoch war noch nicht alles gold, was der Mönchengladbacher anfasste: "Im Qualifying ist er bislang noch ein wenig zu zurückhaltend." Ganz anders sein Teamkollege Mark Webber, der immer "sehr starke" Qualifying-Leistungen zeigt, dafür aber im Rennen noch Potential offenbart. "Im Rennen lief es für ihn nicht immer ganz rund. Es wird deshalb wohl noch ein wenig dauern, bis man seine Renn-Leistung seriös bewerten kann."