Die Formel 1 macht Sommerpause. Genau der richtige Zeitpunkt für Motorsport-Magazin.com, um eine Bilanz zur bisherigen Saison zu ziehen. Nach 12 von 21 Rennen schauen wir, wie sich die Teams geschlagen haben. Force India blies nach schwachem Saisonstart zum Angriff auf Williams.

  • Force India zur Sommerpause auf Platz fünf der Konstrukteurswertung
  • Starke Aufholjagd nach schwachem Saisonbeginn
  • Williams ist in Reichweite
  • Perez mit zwei Podestplätzen 2016, Hülkenberg immer noch komplett ohne

Das Auto:

Der VJM09 ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen B-Spezifikation des Autos vom vergangenen Jahr. Doch der Saisonstart ging daneben. Erst nach den Updates beim Spanien GP 2016 war der Force India wirklich gut. Dank Mercedes-Power ist man bei den Topspeeds ohnehin gut dabei. In Österreich fielen beide Piloten mit Bremsproblemen aus, ansonsten zeigte der Bolide keine größeren Zuverlässigkeitsprobleme.

20152016
Punkte zur Pause (2016 zwei Rennen mehr) 39 81
Punkte/Rennen zur Pause 3,9 6,75
Bestes Ergebnis 6. Platz 3. Platz
WM-Position zur Pause 5 5
WM-Position am Ende 5 -
Siege zur Halbzeit - -
Podien zur Halbzeit - 2

Die Fahrer:

Sergio Perez unterstrich im Verlauf der bisherigen Saison einmal mehr seine Qualitäten. Gleich zweimal konnte der Mexikaner 2016 auf das Podium fahren, in Monaco und in Baku. Nachdem die ersten Rennen für ihn eher schlecht liefen, kämpfte er sich zurück und liegt mit Rang acht in der Fahrerwertung in Schlagdistanz zu Valtteri Bottas, dem besserplatzierten der beiden Williams-Piloten. Nicht umsonst war Perez zuletzt immer wieder auch bei anderen Teams im Gespräch. Allerdings bestätigte Teamchef Vijay Mallya am Rande des Großbritannien GP die Vertragsverlängerung mit dem 26-Jährigen. Doch Perez hat einen Abschied nach dieser Saison trotzdem nicht ausgeschlossen.

Nico Hülkenberg steht 2016 erneut etwas im Schatten seines Teamkollegen. Im Quali-Duell war er zwar besser als Perez (sieben zu fünf), doch es gelang ihm nicht, aus seinen guten Startpositionen entsprechendes Kapital zu schlagen. Der Mexikaner fuhr durchschnittlich auf Platz 10,2 los und holte dabei statistisch gesehen pro Rennen vier Punkte. Hülkenbergs Mittelwert bei den Startplätzen ist Position neun. Doch für ihn gab es umgerechnet nur 2,75 Punkte pro GP. Das lag auch an den drei Ausfällen des Deutschen. Perez musste seinen Boliden nur einmal vorzeitig abstellen. Noch immer wartet Hülkenberg zudem auf seine erste Podestplatzierung in der Formel 1.

Sergio Perez Nico Hülkenberg
Punkte 48 33
WM-Position 8 10
Quali-Duell 5 7
Durchschnittliche Startposition 10 (o. Strafen)
10,2 (m. Strafen)
8,75 (o. Strafen)
9 (m. Strafen)

Das Team:

Force India hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison klar gesteigert. Zwar liegt der Rennstall mit Platz fünf in der Teamwertung genau gleich wie in der Sommerpause 2015, doch konnte man den Abstand zur Spitze verkürzen und deutlich mehr Punkte pro Rennen holen. Das erst im Juli dieses Jahres von Vijay Mallya öffentlich geäußerte Ziel, Williams in der Konstrukteurswertung zu überholen, ist realistisch.

Die Formkurve spricht in diesem Duell klar für Force India. Seit dem Spanien GP absolvierte die Königsklasse sieben Rennen. Hülkenberg und Perez holten dabei 67 Punkte, Bottas und Massa mit 31 weniger als die Hälfte. Allein der - wie schon 2015 - schlechte Saisonstart des indisch-britischen Rennstalls verhinderte bislang die Wachablösung.

Ausblick 2. Hälfte:

Viel wird in den restlichen neun Rennen dieses Jahres davon abhängen, ob Force India seine zuletzt gute Form kompensieren kann. Nico Hülkenberg kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die entscheidende Frage lautet: Kann er seine guten Leistungen aus den Qualifyings erstens bestätigen und zweitens in mehr Punkte als bislang umwandeln? Sollte dies gelingen, steht dem Überflügeln des traditionsreichen Williams-Teams und damit Platz vier in der Konstrukteurswertung nichts mehr im Weg. Es wäre das erste Mal, dass Force India so weit vorne landet.

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Meinungen zur ersten Force India-Hälfte

Motorsport-Magazin.com meint:
Force India kann mit der bisherigen Saison sehr zufrieden sein. Nach schwachem Start kam das Team gut in Fahrt und kann an guten Wochenenden um Podestplatzierungen kämpfen. Besonders Sergio Perez liefert immer wieder starke Leistungen ab. Von Nico Hülkenberg würde man sich wünschen, dass er endlich aus der Wohlfühlzone Mittelfeld herauskommt und vereinzelte Angriffe auf die Spitze schafft. Grundsätzlich ist Force India auf dem richtigen Weg. Will man jedoch noch in dieser Saison an Williams vorbeiziehen, dann muss von Hülkenberg mehr kommen.