Mit viel Stau auf den Autobahnen und einem kapitalen Motorschaden von Tiago Monteiros Toyota-V10 begann der heutige letzte Tag der Alonso-Mania auf dem Circuit de Catalunya.

Doch die 115.000 begeisterten Spanier wurden auch im zweiten Qualifying nicht mit einer Bestzeit ihres Lokalhelden belohnt. Stattdessen steht der Renault-Jungstar nur in Reihe zwar. Und zwar hinter dem Pole-Mann Kimi Räikkönen und dem Überraschungsmann des heutigen Tages: Mark Webber.

"Ich bin glücklich für mich und mein Team und freue mich auf die beste Ausgangsposition für das Rennen", erklärte Kimi, der nach Imola zum zweiten Mal in Folge auf der Pole steht. "Wir werden versuchen einen guten Start hinzulegen. Obwohl wir nicht wissen, was im Rennen passieren wird, möchten wir ein gutes Rennen fahren."

Mark Webber strahlte hingegen über das ganze Gesicht über die "verblüffende" Leistung seines Teams, welches ihm neue Aerodynamikteile und über Nacht von Freitag auf Samstag auch einen neuen Motor zur Verfügung gestellt hat. "Wir haben am Limit gearbeitet und ich bin glücklich hier vorne zu stehen", so der Australier. "Jetzt freue ich mich auf das Rennen. Renault ist stark, aber wir kommen zurück und dieses Wochenende ist der erste Schritt dazu."

Fernando Alonso begeisterte sich unterdessen trotz seines dritten Ranges für die "fantastische Atmosphäre" auf den Rängen und zeigte sich "auch mit Rang drei zufrieden". "Ich stehe auf dem sauberen Teil der Strecke und hoffe, dass ich besser starten kann als in den letzten Rennen. Danach hoffe ich auf eine gute Pace auf den Long Runs. Es ist eine gute Ausgangslage für einen Podestplatz."

Zusammen mit Alonso wird Ralf Schumacher aus der zweiten Reihe starten, womit der Deutsche zum zweiten Mal in den insgesamt zehn Qualifyings dieser Saison vor seinem italienischen Teamkollegen Jarno Trulli stehen wird. Dieser folgt direkt dahinter auf Platz fünf. Auf die erste Pole Position der Teamgeschichte müssen die Japaner also noch weiter warten.

Neben Trulli wird sein Landsmann Giancarlo Fisichella aus Reihe drei ins Rennen gehen. "Ich bin wirklich zufrieden, es war ein gutes Qualifying, eine gute Runde und die Balance des Autos war auch gut", urteilte der Renault-Pilot. "Jetzt freue ich mich auf das Rennen. Wir haben ein echt gutes Setup. Ich hatte zuletzt ziemlich viel Pech, aber jetzt hoffe ich, dass das Glück zu mir zurückgekehrt ist. Ich möchte auf das Podium fahren."

Zumindest eine Chance auf WM-Punkte rechnet sich derweil Juan Pablo Montoya bei seinem Renncomeback aus. "Ich bin heute mit alten Reifen schneller als gestern mit neuen Reifen gewesen", freute er sich über seine Leistungssteigerung. "Wir haben ein gutes Auto für das Rennen und wir haben gute Chancen Punkte zu holen."

Aus der gleichen Reihe wie Montoya wird auch Weltmeister Michael Schumacher von Startplatz acht ins Rennen gehen. Für Technikchef Ross Brawn ist dies aber kein Weltuntergang. "Wir wussten, dass wir auf einer schnellen Runde ein paar Probleme haben. Deshalb hätte es keinen Sinn gemacht mit einem leichten Auto raus zu gehen", enthüllte er, was man bereits während Schumachers Runde vermuten konnte: Der F2005 mit der Startnummer 1 ist bis zum Rand voll getankt.

"Ich bin nicht so unglücklich, dass wir ein paar Plätze verloren haben. Denn wenn wir mithalten können, bekommen wir sicher unsere Chance", hat Brawn das Rennen noch nicht abgeschrieben. "Wir dürfen in den ersten zehn Runden nicht zu viel Zeit verlieren. In Imola hatten wir eine außergewöhnliche Situation, aber auch heute sieht es ganz gut aus."

Hinter dem Spannung versprechenden Duo Montoya und Schumacher komplettieren David Coulthard und Felipe Massa die Top-Ten. Die letzte Startreihe bevölkern hingegen zwei bekannte Namen: Nick Heidfeld und Rubens Barrichello, die wegen ihrer Motorwechsel von ganz hinten losbrausen müssen.

"Es macht recht viel Spaß von hinten zu fahren", gesteht Nick ein, "aber es wird schwierig sein in die Punkte zu fahren. Trotzdem hoffen wir, dass wir es schaffen. Es wird recht einfach sein an den ersten vier Autos vorbei zu kommen. Danach wird man sich aber schwer tun."