Mercedes: Mal wieder nicht zu schlagen

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Lewis Hamilton P2 P1 1:23.849 2 1
Nico Rosberg P1 P2 1:23.670 2 2

  • Statistik: Hamilton übernimmt nach dem Sieg in Ungarn die Führung in der Fahrer-WM
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Im ersten Renndrittel wurden beide Silberpfeile auf neuen Reifen langsamer
  • Strafen: -
  • Lewis Hamilton: "Ich habe nicht wirklich über den Stand in der WM nachgedacht."
  • Nico Rosberg: "Ich habe das Rennen in der ersten Kurve verloren."

Mercedes war auch in Ungarn nicht zu besiegen. Am Start sah es kurzzeitig so aus, als könne Ricciardo die Silberpfeile stellen, doch letztlich schluckten sie ihn beide. Eigentlich war der Doppelsieg von Hamilton und Rosberg nur nach deren ersten Boxenstopps kurz gefährdet, als beide Mercedes langsamer wurden und der Australier deutlich aufholte. Danach war es nur noch ein teaminterner Zweikampf, in dem Rosberg zwar mehrmals gefährlich nahe kam, aber nie attackieren konnte. Durch seinen Sieg hat sich Lewis Hamilton mit sechs Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen an die Spitze der Fahrer-Weltmeisterschaft gesetzt.

Der Sieger des Tages: Lewis Hamilton, Foto: Sutton
Der Sieger des Tages: Lewis Hamilton, Foto: Sutton

Red Bull: Nur für ganz vorne reicht es nicht

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Daniel Ricciardo P3 P3 1:24.608 2 2+
Max Verstappen P4 P5 1:24.687 2 2

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Dritter war das Optimum."
  • Max Verstappen: "Die Pace für das Podium war heute da."

Die Bullen standen auf dem Hungaroring in Reihe zwei, doch am Start griff Ricciardo kurz nach den Sternen. Er drängte sich frech vor die Silberpfeile - letztlich erfolglos, denn beide konnten zurückschlagen. "Zu Beginn des zweiten Stints mit den Soft-Reifen sahen wir konkurrenzfähig aus, aber am Ende wurden sie dann stärker und stärker", sagte der Australier.

Verstappens erster Stopp lief nicht optimal und so kam Vettel vorbei. Der Niederländer kämpfte später mit dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen um Rang fünf und brachte diesen nach Berührung mit dem Finnen ins Ziel. Der Ferrari-Pilot gab nach dem Zieleinlauf an, unfaire Manöver gesehen zu haben, als Verstappen sich verteidigte, doch Red Bull wollte davon nichts wissen. Ricciardo wehrte sich am Ende des Rennens erfolgreich gegen die Attacken des von hinten mit frischen Reifen heranstürmenden Sebastian Vettel.

Ferrari: Starker Aufritt ohne Happy End

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Sebastian Vettel P5 P4 1:24.383 2 2
Kimi Räkkönen P14 P6 1:23.086 2 1-

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sebastian Vettel: "Red Bull konnte nicht beide Fahrer vor uns halten, daher haben sie Verstappen geopfert."
  • Kimi Räikkönen: "Ich bin enttäuscht, dass ich Verstappen nicht überholen konnte."

Gemessen an den letzten Rennen und der Ausgangsposition war es ein guter Tag für Ferrari. Vettel schnappte sich per Undercut mit Max Verstappen zumindest einen der beiden Red Bull und landete am Ende auf Rang vier. Räikkönen zeigte nach verpatztem Qualifying eine fulminante Aufholjagd. Der Finne war als 14. ins Rennen gegangen, kämpfte sich dank guter Strategie und starken Manövern jedoch vor bis auf Position sechs. Wirklich glücklich dürfte bei der Scuderia aber niemand gewesen sein. Vettel kam nicht an Ricciardo vorbei und verpasste somit das Podium. Auch Räikkönen scheiterte mit Verstappen an einem Red Bull. Den Titel als aktuell zweite Kraft der Formel 1 konnte Ferrari also in Ungarn erstmal nicht zurückerobern.

McLaren: Alonso stark, Button raus

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Fernando Alonso P7 P7 1:24.958 2 2
Jenson Button P8 Ausfall 1:26.744 2 3

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Button hatte früh Probleme mit dem Bremspedal, fiel zurück und gab schließlich auf
  • Strafen: Die Anweisungen des Teams an Button im Zusammenhang mit seinem Brems-Problem verursachten eine Durchfahrtstrafe
  • Fernando Alonso: "Wir waren heute best of the rest!"
  • Jenson Button: "Wir sollten nicht dafür bestraft werden, einen Unfall zu vermeiden."

Fernando Alonso war auf dem Hungaroring die große Konstante: In allen Sessions des Wochenendes belegte der Spanier Platz sieben. Für das leidgeplagte McLaren-Team darf das ruhig als Erfolg gelten. Die Freude wäre sicher größer gewesen, wenn auch Jenson Button in die Punkteränge gefahren wäre. Doch der Brite hatte fast von Beginn des Rennens an Probleme mit seinem Bremspedal und lag rasch an letzter Position. Zu allem Überfluss wertete die Rennleitung seine Gespräche mit den Ingenieuren zu diesem Thema als Verstoß gegen die vieldiskutierten Funkregeln. Die folgende Durchfahrtstrafe half da nicht gerade, war aber letztlich ohnehin unwichtig. Rund zehn Runden vor dem Ende gab er auf.

Toro Rosso: Sainz punktet konstant

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Carlos Sainz P6 P8 1:25.103 2 2
Daniil Kvyat P12 P16 1:24.669 2 4

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: Daniil Kvyat erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, weil er in der Boxengasse zu schnell war.
  • Carlos Sainz: "Ich denke, wir können sehr glücklich sein!"
  • Daniil Kvyat: "Das war eines der am wenigsten spaßigen Rennen seit einer Weile."

Die Situation bei Toro Rosso ist unverändert: Carlos Sainz zeigt in dieser Saison konstant gute Leistungen und punktet regelmäßig. In Ungarn musste der Spanier zwar unter anderem Fernando Alonso passieren lassen, landete aber letztlich doch noch auf einem verdienten achten Rang. Für Daniil Kvyat mag es seit seinem unfreiwilligen Wechsel von Red Bull zu Toro Rosso dagegen immer noch nicht so richtig laufen. Auch in Ungarn kam der Russe nicht zurecht, verschlechterte sich von Startposition zwölf auf Platz 15 und handelte sich darüber hinaus eine Zeitstrafe ein, weil er in der Boxengasse zu schnell war.

Carlos Sainz lieferte im Toro Rosso einmal mehr eine gute Leistung ab, Foto: Sutton
Carlos Sainz lieferte im Toro Rosso einmal mehr eine gute Leistung ab, Foto: Sutton

Williams: Massa erneut ohne Punkte

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Valtteri Bottas P10 P09 1:25.273 2 2
Felipe Massa P18 P18 1:25.296 2 4

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Massa hatte schon vor dem Start Probleme mit der Steuerung
  • Strafen: -
  • Valtteri Bottas: "Wir haben heute die maximal für uns mögliche Punktzahl geholt."
  • Felipe Massa: "Es war ein schreckliches Rennen!"

Für Felipe Massa war es ein mehr als gebrauchtes Wochenende. Im verregneten Chaos-Qualifying auf dem Hungaroring rutschte der Brasilianer früh von der Strecke und schied aus. Von Position 18 ins Rennen gegangen konnte er sich nicht verbessern, da ihn während des gesamten Rennens ein Steuerungs-Problem aufhielt. Zu allem Überfluss funktionierte auch die Reifen-Strategie nicht. Durch dieses Ergebnis bleibt Massa, der als einziger Pilot dieser Saison in den ersten sechs Rennen durchgehend punkten konnte, zum dritten Mal hintereinander ohne Zähler. Valtteri Bottas zeigte sich nach dem Rennen zufrieden auf niedrigem Niveau: Der Finne war als Zehnter ins Rennen gegangen, ließ jedoch gleich am Start Nico Hülkenberg hinter sich und holte somit letztlich zwei Punkte.

Valtteri Bottas holte zwei Punkte für Williams, Foto: Sutton
Valtteri Bottas holte zwei Punkte für Williams, Foto: Sutton

Force India: An erhöhten Ansprüchen gescheitert

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Nico Hülkenberg P9 P10 1:25.392 2 3+
Sergio Perez P13 P11 1:25.021 2 3

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Nico Hülkenberg: "Ich war in der ersten Kurve am falschen Ort und verlor so eine Position."
  • Sergio Perez: "Der Vorfall in der Box war frustrierend."

Keiner der beiden Fahrer war nach dem Rennen zufrieden, obwohl Nico Hülkenberg immerhin noch einen Zähler gesichert hatte. Doch gemessen an den Ansprüchen dieser Saison, die sich Force India mit bislang 74 Punkten und Platz fünf in der Konstrukteurswertung sowie zwei Podiumsplätzen erarbeitet hat, war der Ungarn GP eine Enttäuschung. Der Deutsche musste am Start Valtteri Bottas passieren lassen und verlor Position zehn dann um ein Haar noch an Jolyon Palmer.

Sergio Perez konnte nach Rang 13 im Qualifying nicht zufrieden sein und scheiterte im Rennen an der Strategie. Eigentlich sollte der Mexikaner nur einen Stopp absolvieren. Doch auf den dabei gewählten Medium-Reifen rutschte er nach eigenen Angaben hin und her, sodass er noch einmal in die Boxengasse abbog, wo seine Crew noch nicht vollständig bereit war. Der 26-Jährige kam am Ende als Elfter ins Ziel.

Nico Hülkenberg war nach dem Ungarn GP nicht vollständig zufrieden, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg war nach dem Ungarn GP nicht vollständig zufrieden, Foto: Sutton

Haas: Strafe statt Punkte

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Romain Grosjean P11 P14 1:25.958 2 4
Esteban Gutierrez P15 P13 1:25.955 2 3

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Balance-Probleme während des Rennens bei Romain Grosjean
  • Strafen: Auf die Zeit von Esteban Gutierrez wurden fünf Sekunden addiert, weil er Lewis Hamilton daran gehindert hatte, ihn zu überrunden
  • Romain Grosjean: "Einfach ein schlechter Nachmittag. Nichts hat funktioniert."
  • Esteban Gutierrez: "Am Ende hatte ich Probleme mit den Bremsen."

Es war nicht das Wochenende von Haas. Schon mit dem Regen im Qualifying kam das Team nicht zurecht. Am Sonntag setzte sich dies nahtlos fort. Der sonst so konstante Romain Grosjean verlor nach Startplatz elf drei Ränge im Rennen, hatte allerdings nach Angaben des Rennstalls auch mit Balance-Problemen zu kämpfen. Für Esteban Gutierrez lief es zumindest etwas besser. Der Mexikaner fuhr von Startposition 15 bis auf Rang zwölf vor, musste diesen nach dem Zieleinlauf jedoch wieder abgeben. Nach Meinung der Rennleitung hatte er Lewis Hamilton unnötig aufgehalten, als der Weltmeister den Mexikaner überrundete. Sie verpasste Gutierrez eine Fünf-Sekunden-Strafe, die ihn einen Platz kostete. Hamilton hatte ihm bei der Aktion den Mittelfinger gezeigt, worüber sich der Haas-Pilot später bei Twitter beschwerte.

Sauber: Kein Glück bei der Strategie

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Felipe Nasr P16 P17 1:25.676 2 4
Marcus Ericsson Aus der Boxengasse P20 1:25.475 3 4

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Marcus Ericsson musste nach seinem Crash im Qualifying vor dem Start das Chassis tauschen.
  • Strafen: Aus diesem Grund begann der Schwede das Rennen aus der Boxengasse.
  • Felipe Nasr: "Insgesamt gesehen konnte ich durchaus annehmbare Rundenzeiten erzielen."
  • Marcus Ericsson: "Wenn man aus der Boxengasse ins Rennen starten muss, ist das natürlich ein schwieriger Beginn."

Sauber kam auch auf dem Hungaroring nicht aus seinem sportlichen Loch heraus. Marcus Ericsson hatte sich im Qualifying - wie bereits zwei Wochen zuvor in Silverstone - bei einem Crash das Chassis beschädigt. Es musste getauscht werden und der Schwede startet aus der Boxengasse. Auch bei der Reifenstrategie hatte er kein Glück: Als einziger Fahrer im Feld absolvierte er beim Ungarn GP drei Stopps, einer davon ungeplant. Insgesamt war auf diese Weise nicht mehr als ein 20. Platz drinnen. Felipe Nasr ging als 16. ins Rennen und verlor bis ins Ziel eine Position.

Renault: Palmer schnuppert an den Punkterängen

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Jolyon Palmer P17 P12 1:25.743 2 3+
Kevin Magnussen P19 P15 1:26.230 2 3

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: Palmer drehte sich in der 50. Runde, auf Platz zehn liegend, und kam als 13. wieder auf die Strecke
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Jolyon Palmer: "Ich fühle mich ausgebrannt, denn meine ersten Formel-1-Punkte waren zum Greifen nah."
  • Kevin Magnussen: "Der Start war armselig."

Für Renault war das Rennen eine neuerliche Enttäuschung. Dabei sah es zwischendurch sogar nach den ersten Formel-1-Punkten in der Karriere von Jolyon Palmer. Der Brite, von Platz 17 gestartet, zeigte ein gutes Rennen und lag kurzzeitig auf Platz zehn. Er konnte beim Boxenstopp an Nico Hülkenberg vorbeigehen, leistete sich aber dann einen Dreher und landete auf Rang zwölf. Sein Teamkollege Kevin Magnussen ging als 19. an den Start und verlor zu allem Überfluss sofort nach Beginn einige Positionen. Immerhin kämpfte er sich zurück auf Platz 15.

Hätte auf dem Hungaroring beinahe erstmals gepunktet: Renault-Pilto Jolyon Palmer, Foto: Sutton
Hätte auf dem Hungaroring beinahe erstmals gepunktet: Renault-Pilto Jolyon Palmer, Foto: Sutton

Manor: Nichts zu holen

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Pascal Wehrlein P21 P19 1:26.524 2 3
Rio Haryanto P22 P22 1:27.791 1 4

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Pascal Wehrlein: "Wir hatten nicht das Auto, um um mehr zu kämpfen."
  • Rio Haryanto: "Für uns war heute nichts drin. Es gab nur einen Ausfall."

Für Manor war auf dem Hungaroring nicht viel zu holen. Pascal Wehrlein und Rio Haryanto waren von den beiden letzten Positionen ins Rennen gegangen. Der Indonesier versuchte es mit einer Ein-Stopp-Strategie, konnte sich aber nicht mehr verbesern. Der Deutsche machte immerhin noch zwei Positionen gut und fuhr als 19. über die Ziellinie. Haryanto erinnerte im Anschluss daran, dass der Rennstall auf Ausfälle anderer Teams angewiesen ist, wenn er gute Ergebnisse erzielen möchte. Die blieben heute weitgehend aus.

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Nico Rosberg spulte mit 203 die meisten Runden aller Formel-1-Piloten an diesem Wochenende auf dem Hungaroring ab. Hamilton schaffte es mit 159 nur ins Mittelfeld. Mercedes liegt in dieser Statistik dennoch auch wieder bei den Teams vorne, dicht gefolgt von Force India. Renault befindet sich umgekehrt mit beiden Piloten und entsprechend auch bei den Rennställen ganz am Ende des Feldes.