Pascal Wehrlein hatte auf dem Hungaroring schon vor der Qualifikation ein zähes Wochenende: Zusammen mit seinem Manor-Teamkollegen bildete der 21-Jährige in den Trainingssessions meistens das Schlusslicht des Feldes. Der sintflutartige Regen vor dem Zeittraining bot der Mannschaft eine erneute Chance, ins Mittelfeld vorzudringen - ganz ähnlich wie vor wenigen Wochen am Red Bull Ring. Wehrlein war bei seinem letzten Angriff im Q1 auf direktem Kurs in die zweite Runde, doch die vierte rote Flagge der Session verhinderte eine erneute Sensation durch den Mercedes-Junior.

Aufgrund der ersten drei Unterbrechungen gelang es Wehrlein während des Q1 zunächst nicht, eine schnelle Runde fahren. Umso wichtiger war seine letzte Attacke in den Schlussminuten, und der Deutsche machte zunächst alles richtig. "Meine Zeit im letzten Run war eine 1:38 Minuten, ähnlich wie Kimi auf Platz acht. Damit wäre ich wohl Neunter gewesen", sagte Wehrlein.

Ausgerechnet der eigene Teamkollege sorgte mit seinem Unfall dafür, dass Wehrleins Rundenzeit nicht in die Wertung kam. Haryanto war im Mittelsektor abgeflogen, und die Rennleitung entschied sich in der Folge zu einer weiteren Trainingsunterbrechung. "Leider kam die rote Flagge raus, und zwar genau 0,8 Sekunden bevor ich über den Zielstrich gefahren bin. Deshalb wurde meine Rundenzeit gestrichen", fügte Wehrlein an.

Haryantos Abflug stoppte Wehrleins Fahrt ins Q2, Foto: Sutton
Haryantos Abflug stoppte Wehrleins Fahrt ins Q2, Foto: Sutton

Kritik am Ablauf

Schnell genug für einen weiteren Startplatz mit Mittelfeld zu sein und dann doch um die wohlverdienten Lorbeeren gebracht zu werden, traf Wehrlein hart. "Es ist sehr frustrierend, zu wissen, dass wir so nah am Q2 waren. Außerdem liegt mir die Strecke anscheinend nicht besonders gut, weshalb es nach so einer schwierigen Session ein großartiges Ergebnis gewesen wäre."

Wie sehr der Rookie mit seinem Schicksal haderte, zeigte sich auch in seinen Aussagen zum Ablauf der Qualifikation: "Es ist einfach ärgerlich. Es war so ein chaotisches Qualifying und es macht so keinen Spaß. Durch den vielen Regen am Anfang war es unfahrbar, es stand viel zu viel Wasser auf der Strecke.

Für die Zukunft wünscht sich der Youngster, dass die Rennleitung solch chaotische Zustände auf andere Art und Weise managt: "Ich glaube, niemand hat so wirklich eine Runde gehabt. Ich weiß auch nicht genau, was man da machen kann. Vielleicht kann die Session verlängert werden. Aber keine einzige Runde zu haben und mehrfach durch rote Flaggen gestoppt zu werden..."

Wehrlein hätte sich gewünscht, zumindest eine schnelle Runde zu fahren, Foto: Sutton
Wehrlein hätte sich gewünscht, zumindest eine schnelle Runde zu fahren, Foto: Sutton

Kein Vorwärtsdrang in Budapest

Vom vorletzten Startplatz aus und ohne konkurrenzfähige Pace wird es für Wehrlein ein schwieriges Unterfangen, die direkte Konkurrenz von Sauber und Renault aufs Korn zu nehmen. Gerade der Hungaroring macht es den Fahrern in dieser Hinsicht sehr schwer. "Hier kann man nicht überholen", so Wehrlein kurz und bündig.