Warum durfte Rosberg am Ende den siebten Gang nicht mehr benutzen?
Einmal mehr in dieser Saison hatte Mercedes mit der Technik zu kämpfen. Sechs Runden vor dem Ende des Rennens blieb Nico Rosbergs Getriebe im siebten Gang stecken, weshalb er diesen fortan nur noch so selten wie möglich verwendete und zumeist direkt vom sechsten in den achten Gang schaltete. "Das war ein kritisches Problem, das zu einem Defekt geführt hätte", zeigte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf, wie wichtig diese Maßnahme war. "Ich hätte das Auto beinahe abstellen müssen", bestätigte Rosberg.
Warum wurde Rosberg bestraft?
Weil per Funk Hilfe dabei bekam, sein Getriebeproblem zu lösen, wurde er von den Stewards mit einer Zeitstrafe von zehn Sekunden belegt und fiel hinter Max Verstappen vom zweiten auf den dritten Platz zurück. Artikel 27.1 des Sportlichen Reglements besagt: "Der Fahrer muss das Auto alleine und ohne Hilfe fahren." Dies war nach Meinung der Stewards nicht der Fall, weshalb sie die Strafe verhängten.
Mercedes hat innerhalb der vorgesehenen Frist die Absicht einer Berufung angekündigt. Damit lässt sich das Team alle Möglichkeiten offen. Mercedes hat 96 Stunden Zeit um zu entscheiden, ob es wirklich in Berufung gegen das Urteil gehen möchte. Der Gang vor den International Court of Appeal ist grundsätzlich möglich. Das Rennergebnis in Silverstone ist somit vorläufig. Es war das erste Mal seit der Einführung der Funk-Regeln, dass ein Fahrer nachträglich bestraft wurde.
Warum wurde hinter dem Safety Car gestartet?
Wie schon in Monaco, erfolgte auch in Silverstone der Start hinter dem Safety Car. Schuld war das viele auf der Strecke befindliche Wasser, das vom Regenguss kurz vor dem Rennstart herrührte. Bernd Mayländer drehte fünf Runden mit dem Safety Car, ehe FIA-Renndirektor Charlie Whiting der Meinung war, die Sicht sei trotz der Gischt ausreichend und gefährde nicht die Sicherheit der Piloten. "So zu starten war wohl die richtige Entscheidung, denn es gab viel Wasser auf der ersten Hälfte der Strecke", steht Sebastian Vettel hinter der vor allem von Fans kritisierten Herangehensweise.
Warum war Rosberg am Anfang langsamer als Verstappen?
In der Anfangsphase des Rennens war Max Verstappen der schnellste Mann auf der Strecke und konnte sogar Nico Rosberg überholen. "Der Red Bull war stark im Nassen. Das rührte wohl daher, dass sie mit steileren Flügeleinstellungen fuhren und dafür auf einen höheren Topspeed verzichteten", erklärte Mercedes-Technikchef Paddy Lowe das ungewöhnliche Bild. Je trockener die Piste wurde, desto mehr konnten die Silberpfeile jedoch ihre Stärken ausspielen, was dazu führte, dass Rosberg wieder an Verstappen vorbeigehen konnte.
Wofür wurde Vettel bestraft?
In Runde 36 setzte Sebastian Vettel zum Überholmanöver gegen Felipe Massa an. "Ich war innen, er außen, dann haben wir gleichzeitig gebremst, ich habe jedoch kurzzeitig mein Auto verloren, musste aufmachen, bin also selbst nach außen gegangen, und das hat dazu geführt, dass Massa rausgedrängt wurde" erklärt der Ferrari-Pilot seinen Angriff auf den Williams-Piloten. "Da gab es aber keine Absicht von mir", verteidigte der Deutsche sein Manöver. Die Stewards sahen das jedoch anders und sanktionierten Vettel mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Am Endergebnis änderte das jedoch nichts. Vettel behielt seinen neunten Platz, Massa wurde in Silverstone Elfter.
Warum drehte sich Vettel?
In Runde 16 holte sich Vettel als erster Pilot Slicks auf der noch nassen Strecke. Im ersten Moment keine schlechte Strategie, denn der Ferrari-Pilot fuhr danach gleich die schnellste Rennrunde. Doch in Runde 18 dann der Fehler: "In Kurve eins bin ich rausgefahren, hatte die Kontrolle über das Auto verloren und mich gedreht", erinnert sich der Deutsche. Der Grund? "Meine Reifen waren trocken, die Strecke nass, ich habe die Kontrolle verloren, das war meine Schuld."
Was war los in Kurve 1?
Während die Strecke an allen anderen Stellen sukzessive abtrocknete, hielt sich am Ende der Start- und Zielgeraden, vor Abbey, der ersten Kurve, hartnäckig Wasser. Das führte dazu, dass nahezu das halbe Feld einen Abstecher neben die Strecke machte und wie Pascal Wehrlein, Rio Haryanto und Fernando Alonso entweder durch das Kiesbett schlitterte, oder wie Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton und Max Verstappen die asphaltierte Auslaufzone nehmen musste. "Innerhalb einer Runde kann es von Zero to Hero gehen", brachte Alonso die herausfordernden Bedingungen auf den Punkt.
Wo war Palmers viertes Rad?
Jedenfalls nicht dort, wo es sein sollte. Als der Brite in der 16. Runde von Intermediates auf Slicks wechselte, lagen in der Renault-Box nur drei Räder bereit, der rechte Hinterreifen fehlte. Trotzdem fuhr Palmer los und wurde erst nach einigen Metern von den Mechanikern wieder zurückgeschoben. Die Stewards brummten Palmer für Unsafe Release daraufhin eine Zehn-Sekunden-Strafe auf, welche nach seinem späteren Ausscheiden aber keine Bedeutung mehr hatte.
Warum das rechte Hinterrad gefehlt hatte, klärte Renault nach dem Rennen übrigens nicht auf. "Was passiert ist, war unglücklich, könnte aber auch jedem anderen passieren", kommentierte Palmer das Missgeschick.
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