Mercedes: Hamilton stark, Rosberg verpasst FP2

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Lewis Hamilton P1 1:31.65430P1 1:31.66036
Nico Rosberg P2 1:31.68734- -0

  • Trainingsprogramm: Reifenanalyse, Longruns
  • Techn. Probleme: Rosberg verpasste FP2 wegen Wasserleck, Getriebe-Probleme bei Hamilton
  • Besonderheiten: -
  • Lewis Hamilton: "Unsere Pace könnte besser sein. Aber der Longrun war gut. Wenn wir das Auto in diesem Fenster behalten, befinden wir uns in einer starken Position."
  • Nico Rosberg: "Ich bin mir sicher, dass wir die Probleme bis morgen Vormittag beheben können. "

Die Mercedes-Piloten zeigten sich heute unbeeindruckt von den Teamorder-Diskussionen nach ihrem Crash beim Österreich GP. Lewis Hamilton war mit Bestzeiten in beiden Sessions des Tages einmal mehr das Maß aller Dinge. Am Nachmittag verpasste er seine Bestzeit vom Morgen trotz verbesserter äußerer Bedingungen knapp. Nico Rosberg war seinem Rivalen im 1. Training dicht auf den Fersen.

In FP2 musste er jedoch pausieren. Ein Wasserleck an seinem Boliden bereitete den Mechanikern Kopfzerbrechen und konnte bis zum Ende der Session nicht behoben werden. Technik-Direktor Paddy Lowe: "Wir glaubten zunächst an eine schnelle Lösung, aber nach weiteren Checks entschieden wir uns dazu, nicht zu fahren, um das Risiko zu meiden, einen Motor zu verlieren."

Am Freitagnachmittag ging in Silverstone gar nichts mehr für Mercedes-Pilot Nico Rosberg, Foto: Sutton
Am Freitagnachmittag ging in Silverstone gar nichts mehr für Mercedes-Pilot Nico Rosberg, Foto: Sutton

Red Bull: Erster Mercedes-Jäger in Silverstone?

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniel Ricciardo P5 1:32.77330P2 1:32.05130
Max Verstappen P7 1:33.20222P3 1:32.28636
  • Trainingsprogramm: Longruns, Shortruns, Setup
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Daniel Ricciardo: "Wir sehen im Vergleich mit Lewis ganz gut aus im Moment, aber ich denke, die haben noch was in der Hinterhand für morgen."
  • Max Verstappen: "Ich bin ziemlich glücklich, aber ich will morgen noch schneller sein. Ich denke, wir können das zweite Team im Feld sein."

Red Bull zeigte am Vormittag mit den Plätzen fünf und sieben eine solide Leistung. Am Nachmittag trumpften Ricciardo als Zweiter und Verstappen als Dritter - begünstigt durchs Rosbergs Nicht-Teilnahme - stark auf. Der Schwerpunkt des Teams lag darauf, schnelle Runden zu absolvieren, weil man damit in Österreich nicht zufrieden war. In dieser Form wäre Red Bull in Silverstone tatsächlich erster Mercedes-Verfolger.

Ferrari: Niederlagen gegen direkte Konkurrenz

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Sebastian Vettel P4 1:32.50120P4 1:32.57040
Kimi Räikkönen P6 1:33.03928P5 1:32.73638

  • Trainingsprogramm: Halo-Test, Abstimmung neuer Teile
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Sebastian Vettel: "Halo hat einen großen Einfluss auf das Sichtfeld."
  • Kimi Räikkönen: "Wir sind nicht glücklich damit, wo wir heute gelandet sind, haben uns aber im Lauf des Tages verbessert."
Ferrari testete in Silverstone erneut das Halo-System, Foto: Ferrari
Ferrari testete in Silverstone erneut das Halo-System, Foto: Ferrari

Bei Ferrari bestimmte die morgens verkündete Vertragsverlängerung mit Kimi Räikkönen den Tag. Ansonsten mussten sich beide Autos in der ersten Session Nico Hülkenberg im Force India geschlagen geben. Nachmittags waren sogar beide Red Bull schneller als Vettel und Räikkönen. Mit den Longruns schien man jedoch zufrieden zu sein. Ansonsten war der erneute Test des Halo-Kopfschutzes durch Sebastian Vettel bemerkenswert.

Force India: Möglichkeiten angedeutet

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Hülkenberg P3 1:32.49230P15 1:34.32135
Sergio Perez P8 1:33.23530P16 1:34.35637

  • Trainingsprogramm: Abstimmung neuer Teile, Setup, Reifen-Analyse
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Nico Hülkenberg: "Die Zeiten erzählen nicht die ganze Geschichte, da wir nachmittags nicht mit den Soft-Reifen gefahren sind. Daher sehen unsere finalen Positionen nicht so gut aus."
  • Sergio Perez: "Ich habe das Gefühl, wir sind in einer guten Position für das Wochenende. Wir müssen den Fokus auf die Longrun-Pace legen. Da ist noch Luft nach oben.

Bei Force India tauchte zum ersten Mal seit langer Zeit der per Haftbefehl gesuchte Teamchef Vijay Mallya zu einem Rennwochenende auf. Passend dazu lieferten seine Fahrer am Vormittag mit den Plätzen drei (Hülkenberg) und acht (Perez) eine starke Leistung ab und bestätigten ihre gute Form der letzten Wochen. Nachmittags allerdings musste sich der Deutsche mit Position 15 und der Mexikaner sogar mit noch einem Rang schlechter zufrieden geben. Dennoch ist beim Großbritannien GP offenbar erneut mit dem Rennstall zu rechnen. Sergio Perez hat überdies seinen Vertrag verlängert und fährt auch 2017 im gleichen Team.

McLaren: Weiterer Schritt nach vorne

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Fernando Alonso P10 1:33.52722P6 1:33.04031
Jenson Button P12 1:34.12324P9 1:33.76320

  • Trainingsprogramm: Abstimmung der neuen Power-Unit und weiterer Teile
  • Techn. Probleme: Motor-Probleme bei Button
  • Besonderheiten: -
  • Fernando Alonso: "Unsere Freitags-Ergebnisse sind regelmäßig gut, aber wir müssen an den Samstagen noch mehr aus dem Auto herausholen."
  • Jenson Button: "Es sieht immer noch so aus, als sei es schwierig, in Q3 zu kommen."

Am Nachmittag lief es für McLaren gut: Button fuhr die neuntschnellste, Alonso sogar die sechstschnellste Zeit. Allerdings hatte der Brite in dieser Session ein Motor-Problem. Er rollte zunächst langsam an die Box. Doch seine Mechaniker bekamen die Sache schnell in den Griff. Er konnte weiterfahren, absolvierte allerdings die wenigsten Runden aller Teilnehmer.

War am Nachmittag in Silverstone schnell unterwegs: Fernando Alonso, Foto: Sutton
War am Nachmittag in Silverstone schnell unterwegs: Fernando Alonso, Foto: Sutton

Williams: Die Pace fehlt

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Valtteri Bottas P13 1:34.26338P7 1:33.49338
Felipe Massa P14 1:34.45634P10 1:33.80129

  • Trainingsprogramm: Abstimmung neuer Aero-Teile, Reifenanalyse, Setup
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Valtteri Bottas: "Hoffentlich können wir morgen weiter vorne dabei sein, denn da ist doch eine große Lücke."
  • Felipe Massa: "Wir haben in Sachen Pace zu kämpfen."

Valtteri Bottas absolvierte (über beide Sessions gezählt) mit 76 die meisten Runden aller Fahrer am Freitag. Mit den Platzierungen allerdings konnte das Team nicht ganz zufrieden sein, denn der siebte Platz des Finnen im 2. Training war das Beste, was Williams bislang in Silverstone zu bieten hatte. Die Pace stimmte nicht. Am Morgen hatte der Finne als besserer von beiden Piloten mehr als zweieinhalb Sekunden Rückstand auf Lewis Hamilton.

Haas: Debüt für Leclerc

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Romain Grosjean P15 1:34.54724P8 1:33.61432
Esteban Gutierrez - --P12 1:34.00032
Charles Leclerc P18 1:35.86926- --

  • Trainingsprogramm: Motor-Update, Reifenanalyse
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Leclerc hatte einen kleinen Dreher
  • Romain Grosjean: "Wir müssen noch etwas Performance finden, indem wir die Reifen besser zum Arbeiten bringen."
  • Charles Leclerc: "Am Anfang hatte ich viel zu kämpfen auf diesem Kurs mit seinen High-Speed-Kurven. Zum Schluss bin ich auf alten Reifen gefahren, konnte also nicht unsere wahre Pace zeigen."

Bei Haas stand das Motor-Update von Lieferant Ferrari im Mittelpunkt, das der Rennstall in Silverstone erstmals fährt und von dem man sich auf der Power-Strecke von Silverstone viel erhofft. Statt Esteban Gutierrez saß am Vormittag der erst 18-jährige Monegasse Charles Leclerc im Cockpit. Nachmittags kam Romain Grosjean auf einen starken achten Platz. Teamchef Günther Steiner sprach in Anschluss von einer "guten Session".

Der junge Charles Leclerc feierte in Großbritannien sein F1-Debüt im Haas, Foto: Sutton
Der junge Charles Leclerc feierte in Großbritannien sein F1-Debüt im Haas, Foto: Sutton

Toro Rosso: Unzufriedenheit auf hohem Niveau

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Carlos Sainz P9 1:33.44619P11 1:33.84027
Daniil Kvyat P11 1:33.52720P13 1:34.13935

  • Trainingsprogramm: Setup
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Carlos Sainz: "Das war unser bisher härtester Freitag in dieser Saison. Wir haben alle etwas mehr Performance erwartet.".
  • Daniil Kvyat: "Es ist schwierig für uns zu verstehen, an welchen Teilen des Autos wir am meisten arbeiten müssen."

Toro Rosso schlug sich am Freitag in Silverstone mit Plätzen rund um die Top-Ten recht wacker, war aber hinterher nicht ganz zufrieden mit der Performance auf den Shortruns. Vor allem Sainz hatte zudem nur relativ wenige Runden absolvieren können. "Unsere Geschwindigkeit in den langsamen Kurven ist teilweise nicht da, wo wir sie erwartet hatten. Wir haben zwischen dem 1. und 2. Training einiges geändert um diese Probleme anzugehen", sagte Chef-Renningenieur Phil Charles.

Es geht leicht bergauf für Toro Rosso, doch im Team ist man kritisch, Foto: Sutton
Es geht leicht bergauf für Toro Rosso, doch im Team ist man kritisch, Foto: Sutton

Sauber: Motor- und Finanz-Update

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Felipe Nasr P17 1:34.80521P14 1:34.15420
Marcus Ericsson P20 1:36.00319P19 1:34.72236

  • Trainingsprogramm: Motor-Update, Neuer Heckflügel, Reifenanalyse
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Felipe Nasr: "Das Motor-Update ist ein Fortschritt."
  • Marcus Ericsson: "Es ist ein gutes Zeichen, dass wir hier in Silverstone im ersten freien Training unseren neu konzipierten Heckflügel testen konnten."

Auch Sauber erhält in Großbritannien das Motor-Update von Ferrari. Die Zeiten waren im Vergleich zur Konkurrenz allerdings noch nicht deutlich verbessert. Immerhin erreichte Felipe Nasr im zweiten Training Rang 14. Auf finanzieller Ebene wurde am Freitag bekannt, sich eine Rettung für den chronisch klammen Schweizer Rennstall anzubahnen scheint.

Renault: Fahrer neu, Ergebnisse nicht

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kevin Magnussen - --P20 1:34.95941
Jolyon Palmer P16 1:34.78729P18 1:34.61041
Esteban Ocon P19 1:35.98031- --

  • Trainingsprogramm: Aerodynamik-Setup, Zuverlässigkeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Kevin Magnussen: "Das Heck hat sich etwas unberechenbar angefühlt."
  • Esteban Ocon: "Es war das erste Mal, dass ich das Auto auf einer schnellen Strecke gefahren bin und ich denke, ich habe es nah ans Limit gebracht."

Der junge Franzose Esteban Ocon, eigentlich DTM-Fahrer für Mercedes, durfte in der Vormittags-Einheit Kevin Magnussen ersetzen. Jolyon Palmer saß dagegen in beiden Sessions des Tages hinter dem Lenkrad. Viel Neues gab es nicht für den Königsklassen-Rückkehrer: Mit den gefahrenen Zeiten lagen alle drei Piloten am Ende des Feldes. Das beste Ergebnis war ein 16. Platz von Palmer.

Esteban Ocon durfte bei Renault ran, Foto: Sutton
Esteban Ocon durfte bei Renault ran, Foto: Sutton

Manor: Teilerfolg für Wehrlein

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Pascal Wehrlein P21 1:36.13625P17 1:34.54940
Rio Haryanto P22 1:36.64729P21 1:35.84136

  • Trainingsprogramm: Setup, Longruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Pascal Wehrlein:"Ich hätte gerne einen guten Fight mit Sauber und Renault."
  • Rio Haryanto: "Am Nachmittag haben wir etwas probiert und es hat nicht so gut funktioniert."

Für Rio Haryanto lief es am ersten Tag des Rennwochenendes in Großbritannien noch nicht rund. Er fuhr in beiden Sessions jeweils die schlechteste Zeit, denn am Nachmittag waren durch den Rosberg-Ausfall nur 21 Piloten auf der Strecke. Pascal Wehrlein gelang es im 2. Training immerhin, die direkte Konkurrenz von Renault und teilweise auch Sauber hinter sich zu lassen.

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Valtteri Bottas war mit 76 gefahrenen Runden der Kilometerfresser des Tages. Von den Piloten, die beide Sessions absolvierten, umrundete Jenson Button aufgrund seiner Probleme am Nachmittag den Circuit am seltensten (44 Mal). Renault lag als Team mit 142 Runden vorne, dicht gefolgt von Williams (139). Schlusslicht dieser Tabelle war McLaren mit 97. Auch bei den Motoren-Herstellern holte sich Renault mit mehr als 836 Kilometern den Tagessieg.