Turbulenter Auftakt für Sebastian Vettel beim Großen Preis von Bahrain. Der Ferrari-Star kämpfte in den beiden Trainings am Freitag mit kleineren und größeren Schwierigkeiten. In der Session am Vormittag wurde Vettel plötzlich von Flüssigkeit aus seiner Trinkflasche im Cockpit nassgespritzt. "Wir hatten ein Leck in der Trinkflasche – nicht in mir", scherzte der vierfache Weltmeister vor dem zweiten Formel-1-Rennen des Jahres.

Schlimmer wurde es abends während des 2. Trainings unter Flutlicht. Rund 15 Minuten vor dem Ende rollte Vettel plötzlich auf der Strecke aus. Sein Ferrari musste abgeschleppt werden – der Heppenheimer packte dabei selbst kräftig mit an. Der Ausfall sorgte für eine virtuelle Safety-Car-Phase – und dafür, dass Vettel seinen begonnenen Longruns nicht zu Ende fahren konnte. Am Funk teilte er das Problem mit, offenbar hatte sich die Radmutter hinten links gelöst.

"Ich hatte einen Aussetzer", beschrieb Vettel, der gerade die fünfte Runde des geplanten Longrun absolviert hatte. "Ich konnte nicht mehr weiter beschleunigen. Dann habe ich entschieden, das Auto abzustellen, um auf Nummer sicher zu gehen. Ich wollte da nichts riskieren oder das Auto beschädigen. Kilometer sind unglaublich wichtig. Wichtiger ist aber, dass sich das Auto für den weiteren Verlauf des Wochenendes in einem guten Zustand befindet."

Sebastian Vettel fiel im 2. Training vorzeitig aus, Foto: Sutton
Sebastian Vettel fiel im 2. Training vorzeitig aus, Foto: Sutton

Patzer bei Vettel

Die verlorene Streckenzeit schmerzte trotzdem, daraus machte Vettel kein Geheimnis. Gerade in Bahrain spielt der Verschleiß der unterschiedlichen Reifenmischungen eine große Rolle. "Andere Teams haben heute ihre Hausaufgaben gemacht, während mir etwas fehlte", sagte Vettel. "Das ist ein bisschen schade, weil ich glaube, dass der Longrun heute mit das Wichtigste war. Den konnten wir aber leider nicht wirklich fertig fahren."

Vettel belegte im 2. Training den sechsten Platz in der Zeitenliste, direkt hinter Teamkollege Kimi Räikkönen. Auf seinen Landsmann und Spitzenreiter Nico Rosberg hatte er mit einer persönlichen Bestzeit von 1:32.650 Minuten ganze 1,6 Sekunden Rückstand. "Auf meiner schnellsten Runde hatte ich einen Patzer", erklärte Vettel. "Deshalb war es vielleicht nicht ganz das, was drinsteckt im Auto. Aber ich hatte das Gefühl, dass es passt. Es fehlten nur ein bisschen die Runden."

Noch läuft für Vettel nicht alles rund in Bahrain, Foto: Sutton
Noch läuft für Vettel nicht alles rund in Bahrain, Foto: Sutton

Im Training ausgebremst

Schon im 1. Training konnte Vettel das geplante Programm nicht vollständig absolvieren. Ferrari erledigte zum Auftakt ausgiebige Setuparbeiten, weshalb er nur wenige Runden zurücklegen konnte. Mittags brachte es Vettel auf 14 Runden, abends immerhin 26. Zum Vergleich: Rosberg legte am Freitag insgesamt 62 Umläufe in Sakhir zurück.

Der Rückstand von knapp 3 Sekunden im 1. Training auf die Bestzeit bereitete Vettel unterdessen keine allzu großen Kopfschmerzen. Während Rosberg und Hamilton die weichen Reifenmischungen ausprobierten, verlegte sich Vettel rein auf Runs mit den Medium-Reifen von Pirelli. Eine Folge von Ferraris konservativer Reifenwahl für den Bahrain GP: Vettel und Räikkönen reisten mit 3 Medium- sowie 4 Soft-Sätzen an - Mercedes mit nur je einem Satz Mediums, dafür aber 6 Soft-Mischungen.