Mercedes war auch im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Bahrain das Maß der Dinge. Nico Rosberg sicherte sich unter Flutlicht die Bestzeit vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton.

Erster Verfolger des Silberpfeil-Duos war überraschend Jenson Button, allerdings mit gehörigem Rückstand - dem McLaren-Piloten fehlten knapp 1,3 Sekunden auf Rosbergs Bestzeit. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel musste seinen Wagen kurz vor dem Ende der Session abstellen.

Die Platzierungen: Wie schon im ersten Freien Training war Nico Rosberg der schnellste Mann in der Wüste. Der Deutsche schrieb auf den superweichen Reifen eine Zeit von 1:31.001 Minuten an und war damit gut zwei Zehntel schneller als Lewis Hamilton. Auf dem dritten Platz ordnete sich überraschend Jenson Button im McLaren-Honda ein, gefolgt von Toro-Rosso-Pilot Max Verstappen.

Ferrari kann mit Mercedes nicht mithalten, Foto: Sutton
Ferrari kann mit Mercedes nicht mithalten, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel reihten sich mit 1,4 respektive 1,6 Sekunden Rückstand nur auf den Plätzen fünf und sechs ein. Der Deutsche bekam auf den Supersofts keine saubere Runde zusammen, während der Finne im Verkehr Zeit verlor, was zum ungewohnt schlechten Ergebnis für die Scuderia führte.

Komplettiert wurden die Top-10 von Daniil Kvyat, Valtteri Bottas, Daniel Ricciardo und Felipe Massa. Stoffel Vandoorne, der an diesem Wochenende den verletzten Fernando Alonso bei McLaren ersetzt, erreichte den elften Rang. Die Platzierungen der weiteren Deutschen im Feld: Nico Hülkenberg schloss die Abend-Session als 17. ab, Pascal Wehrlein als 19.

Die Zwischenfälle: Eine Viertelstunde vor dem Ende der Session stellte Vettel seinen Ferrari am Streckenrand ab, vermutlich weil der linke Hinterreifen nicht korrekt festgezogen war. Wie schon bei den Testfahrten vor Saisonbeginn gab es bei Haas Probleme mit der Nase. Nach dem Überfahren der Kerbs klappte der Flügel an Romain Grosjeans Wagen nach unten und löste sich in seine Bestandteile auf.

Für Vettel war das Training vorzeitig beendet, Foto: Sutton
Für Vettel war das Training vorzeitig beendet, Foto: Sutton

Die Technik: Renault fuhr einen Vergleichstest zwischen einer neuen Nase und jenem Modell, das in Australien zum Einsatz kam. Auch Williams wartet in Bahrain mit einer neuen Nase auf, allerdings wird das kürzere Modell erst am Samstag im dritten Training sein Debüt feiern.

Das Wetter: Das zweite Training fand wie am Samstag und Sonntag das Qualifying beziehungsweise der Grand Prix unter Flutlicht statt. Für die Teams bot sich somit die einzige Gelegenheit, sich unter repräsentativen Verhältnissen vorzubereiten. Die Lufttemperatur lag bei 20 Grad, auf der Asphaltoberfläche des Bahrain International Circuit wurden 24 Grad gemessen.

Die Analyse: Der Eindruck aus dem ersten Freien Training hat sich verfestigt, Mercedes ist in Bahrain über eine Runde wohl unantastbar. Schlägt der Defektteufel nicht zu, wird die Pole Position an die Silberpfeile gehen. Im Rennen könnte Ferrari zwar etwas näher als über eine (fehlerfreie) Runde dran sein, auf der powerintensiven Strecke mit ihren vier langen Geraden verfügt die Scuderia aber über einen deutlichen Nachteil, der nur schwer wettzumachen sein wird.