Und jährlich grüßt das Murmeltier - die Vorfreude auf die neuen Boliden der Teams ist jedes Jahr riesig. Doch nicht nur die Chassis werden genau beäugt. Auch die Lackierungen sind immer wieder ein Highlight. 2016 war die Herangehensweise konservativ. Während der Lack bei Williams, Sauber oder McLaren den jeweiligen Vorgängern sehr ähnlich ist, hat Ferrari immerhin den Lufteinlass, den Cockpitrand und die Endplatte des Frontflügels weiß lackiert. Neben Manor und dem Neuankömmling Haas hat vor allem Red Bull mit einem matten Lack überrascht. Ein Team ließ allerdings noch nicht die Hüllen fallen. Toro Rosso testete in Barcelona mit einer Übergangslackierung. Im Rahmen der zweiten Testfahrten in Barcelona (1. bis 4. März) enthüllte auch das Schwesterteam von Red Bull den neuen Lack. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die spannendsten und schönsten Lackierungen in der Geschichte des Rennstalls.

Toro Rosso debütiert mit bulligem Bullen

Der 2006er Toro Rosso mit Scott Speed am Steuer, Foto: Sutton
Der 2006er Toro Rosso mit Scott Speed am Steuer, Foto: Sutton

Gleich im ersten Jahr nach der Übernahme des Minardi-Teams präsentierte sich Toro Rosso von der Farbwahl und vom Design her als die coole Variante zum unspektakulären Lack der Red Bull-Boliden. Der plastisch wirkende Bulle war überdimensional über die Motorabdeckung und die seitlichen Lufteinlässe platziert und hob sich allein dadurch deutlich vom Schwesterteam ab. Für die Nase entschied sich das Team für Gold statt Gelb - und daran hat sich bis zum STR10 nichts geändert. Das komplette Design war für die damalige Zeit modern und wirkt heute noch zeitlos.

Der Bulle wird degradiert

Der STR6 aus dem Jahr 2011, Foto: Sutton
Der STR6 aus dem Jahr 2011, Foto: Sutton

2010 prangte erstmals das Red Bull-Logo prominent auf den Seitenkästen, was zunächst etwas klobig wirkte. Ein Jahr später wurde die Schrift an das Bodywork angepasst und sah dadurch dynamischer aus. Das hatte jedoch zur Folge, dass dem einst so zentralen Bullen immer weniger Platz auf dem Boliden gewährt wurde. Von der Größe des Motivs näherte man sich also eher Red Bull an. Doch durch Gold statt Gelb konnte man beide Boliden immer noch sehr gut voneinander unterscheiden. Weniger Motive auf dem Lack bedeuten jedoch auch mehr Platz für Sponsoren-Logos - ein Gedanke, der bei der Gestaltung eines Formel-1-Boliden nicht unerheblich ist.

Der STR9 von 2014, Foto: Sutton
Der STR9 von 2014, Foto: Sutton

Abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Nase des STR9 aus dem Jahr 2014 ein echter Hingucker. Der Bulle rutschte zwar etwas weiter zurück auf der Motorabdeckung. Er wurde aber immer mehr der Chassis-Linie angepasst. Wo er anfangs noch relativ horizontal auf das Chassis positioniert war, passte sich die Ausrichtung immer mehr an das Bodywork an. Dadurch wirkt der rote Bulle noch angriffslustiger und dynamischer. Zweifellos ein Highlight in der Historie der Toro Rosso-Lackierungen.